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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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Mäuse darauf, dass du mir dankbar dafür sein wirst, wenn du erst deine künftige Frau kennenlernst.«
    »Das ist eine leicht zu gewinnende Wette«, sagte ich. Ich konnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen, und sie dachte schon daran, wie unsere Zukunft ohne einander aussähe. »Die einzige Frau, die ich je heiraten wollte, hat mir gerade das Herz gebrochen.«
    Abby wischte sich über die Augen und stand auf. »Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, dass du mich nach Hause bringst.«
    »Ach, komm schon Täubchen. Tut mir leid, was ich da gesagt habe.«
    »Das ist es nicht, Trav. Ich bin einfach nur müde.«
    Ich holte tief Luft, nickte und erhob mich ebenfalls. Abby umarmte meine Brüder zum Abschied und bat Trenton, meinem Vater Grüße auszurichten. Ich stand mit unseren Taschen an der Tür und sah zu, wie sich alle darauf einigten, zu Weihnachten wiederzukommen.
    Als ich vor dem Morgan hielt, fühlte es sich ein kleines bisschen wie ein Abschluss an, aber mein Herz war natürlich trotzdem gebrochen.
    Ich beugte mich zu ihr, küsste sie auf die Wange und hielt ihr dann die Tür auf, während sie hineinging. »Danke für den heutigen Tag. Du weißt gar nicht, wie glücklich du meine Familie gemacht hast.«
    Abby blieb unten am Treppenabsatz stehen und drehte sich noch einmal um. »Du wirst es ihnen morgen sagen, oder?«
    Ich schaute auf den Charger und bemühte mich, die Tränen zurückzuhalten. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es schon wissen. Du bist nicht die Einzige mit einem Pokerface, Täubchen.«
    Ich ließ sie zurück und drehte mich nicht mehr um. Von nun an war die Liebe meines Lebens nur noch eine Bekanntschaft. Ich war mir nicht sicher, was für ein Gesicht ich machte, aber jedenfalls wollte ich nicht, dass sie es sah.
    Der Charger heulte auf, als ich mit weit überhöhter Geschwindigkeit zum Haus meines Vaters zurückfuhr. Ich stolperte ins Wohnzimmer, und Thomas drückte mir eine Whiskeyflasche in die Hand. Alle hatten bereits gefüllte Gläser.
    »Hast du es ihnen gesagt?«, fragte ich Trenton mit brüchiger Stimme.
    Trenton nickte.
    Ich fiel auf die Knie und meine Brüder umringten mich. Tröstend legten sie alle eine Hand auf meinen Kopf oder meine Schultern.

24. KAPITEL
    Vergessen
    »Trent ruft schon wieder an! Geh doch endlich an dein verdammtes Telefon!«, brüllte Shepley aus dem Wohnzimmer.
    Mein Handy lag jetzt immer oben auf dem Fernseher. Das war der von meinem Zimmer am weitesten entfernte Ort in der Wohnung.
    Während der ersten quälenden Tage ohne Abby hatte ich es ins Handschuhfach des Chargers weggesperrt. Shepley brachte es von dort herein und argumentierte, ich müsse es, für den Fall, dass mein Dad anriefe, in der Wohnung haben. Da musste ich ihm recht geben, aber dafür lag es nun eben auf dem Fernseher.
    Sonst hätte mich das Verlangen, damit Abby anzurufen, wahnsinnig gemacht.
    »Travis! Dein Telefon!«
    Ich starrte an die Zimmerdecke und war dankbar dafür, dass meine anderen Brüder es begriffen hatten. Nur Trenton ärgerlicherweise nicht. Er sorgte dafür, dass ich abends entweder beschäftigt oder betrunken war. Noch dazu fühlte er sich anscheinend verpflichtet, mich auch in jeder seiner Pausen von der Arbeit aus anzurufen. Ich fühlte mich wie unter Beobachtung der Maddox-Selbstmord-Prävention.
    Nach den zweieinhalb Wochen der Winterferien wurde aus dem Verlangen, Abby anzurufen, ein ständiges Bedürfnis. Mein Telefon auch nur anzufassen war nach wie vor eine schlechte Idee.
    Shepley stieß die Tür auf und warf den kleinen schwarzen Quader herein. Er landete auf meiner Brust.
    »Mein Gott, Shep. Ich hab dir doch schon gesagt –«
    »Ich weiß, was du gesagt hast. Du hast achtzehn verpasste Anrufe.«
    »Alle von Trent?«
    »Einer ist von den Anonymen Transvestiten.«
    Ich pflückte das Telefon von mir herunter, streckte den Arm aus und ließ es auf den Boden fallen. »Ich brauche einen Drink.«
    »Du brauchst eine Dusche. Du stinkst. Außerdem musst du dir deine verdammten Zähne putzen, dich rasieren und Deo auftragen.«
    Ich setzte mich auf. »Du redest Müll, Shep. Aber irgendwie erinnere ich mich dunkel, dass ich nach Anya ganze drei Monate lang deine Wäsche gemacht und Suppe für dich gekocht habe.«
    Er schnaubte. »Zumindest habe ich mir die Zähne geputzt.«
    »Du musst wieder einen Kampf für mich organisieren«, sagte ich und ließ mich auf die Matratze zurückfallen.
    »Du hattest doch erst vor zwei Tagen einen, und einen in der Woche davor.

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