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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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schwarzen Stiefel an.
    Shepley klopfte an meine Tür und kam herein, ebenfalls umgezogen und bereit zum Ausgehen.
    »Kommst du mit?«, fragte ich und schloss meinen Gürtel. Keine Ahnung, warum mich das überraschte. Wenn America nicht da war, würde er auch keine anderen Pläne haben, als sich uns anzuschließen.
    »Ist das für dich okay?«
    »Klar … klar, ich dachte nur … Wahrscheinlich habt Trent und du euch das ausgedacht.«
    »Äh, genau«, sagte er zögernd und wirkte leicht amüsiert darüber, dass ich es erst jetzt verstand.
    Draußen hupte der Intrepid, und Shepley deutete mit dem Daumen Richtung Flur. »Auf geht’s!«
    Ich nickte nur und folgte ihm nach draußen. Trentons Wagen roch nach Rasierwasser und Zigaretten. Ich steckte mir eine Marlboro zwischen die Lippen und hob mein Hinterteil an, um an das Feuerzeug in der Tasche zu kommen.
    »Also, im Red ist es knallvoll, aber Cami hat dem Türsteher gesagt, dass er uns reinlassen soll. Ich schätze, es gibt Live-Musik, und fast alle sind zurzeit wieder zu Hause. Sollte also ein gelungener Abend werden.«
    »Abhängen mit unseren betrunkenen Losertypen aus der Highschool in einer ausgestorbenen Collegestadt. Volltreffer«, brummte ich.
    Trenton lächelte. »Ich weiß von einer Freundin, die kommt. Du wirst schon sehen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Bloß nicht.«
    Vor der Tür standen einige Leute, die darauf warteten, dass andere gingen, damit man sie reinließ. Wir schoben uns an ihnen vorbei, ignorierten ihr Gemecker, zahlten und marschierten schnurstracks ins Lokal.
    Ein Tisch am Eingang musste mal voller Silvesterpartyzubehör gewesen sein: Hüte, Brillen, Leuchtstäbe, Tröten. Die Gratisartikel waren schon ziemlich ausgesucht, aber Trenton fand trotzdem noch eine alberne Brille in Form der Zahlen des neuen Jahres. Auf dem Boden lag lauter Glitter, und die Band spielte »Hungry Like the Wolf«.
    Ich starrte Trenton finster an, doch der tat so, als merke er es nicht. Shepley und ich folgten meinem älteren Bruder an die Bar, wo Cami in Höchstgeschwindigkeit Bierflaschen öffnete und Drinks mixte, wenn sie nicht gerade Zahlen in die Kasse tippte oder jemand etwas auf die Rechnung schrieb. Ihr Krug für das Trinkgeld quoll schon über, und jedes Mal, wenn jemand einen Schein dazu tun wollte, musste sie die anderen erst tiefer hineindrücken.
    Als sie Trenton erblickte, leuchteten ihre Augen. »Hast du es doch geschafft!« Sie griff sich drei Flaschen Bier, öffnete sie und stellte sie vor ihn auf den Tresen.
    »Hatte ich doch versprochen.« Er beugte sich über die Bar, um ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund zu geben.
    Damit war ihre Unterhaltung auch schon zu Ende, denn sie drehte sich rasch zur Seite, um ein Bier über die Theke zu schieben und eine neue Bestellung aufzunehmen.
    »Sie ist gut«, sagte Shepley, während er sie beobachtete.
    Trenton lächelte. »Das kann man wohl sagen.«
    »Seid ihr …?«, fragte ich vorsichtig.
    »Nein.« Trenton schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber ich arbeite daran. Sie hat irgendein bescheuertes Collegejüngelchen in Kalifornien. Der muss ihr nur noch ein einziges Mal dumm kommen, dann wird sie auch begreifen, was für ein Arschloch er ist.«
    »Viel Glück dabei.« Shepley nahm einen Schluck Bier.
    Trenton und ich schüchterten eine kleine Gruppe so ein, dass sie ihren Tisch verließ. Damit eröffneten wir lässig unseren Abend, der aus Trinken und Leutebeobachten bestehen sollte.
    Cami kümmerte sich aus der Ferne um Trenton, indem sie regelmäßig eine Kellnerin mit wohl gefüllten kleinen Tequila-Gläsern und frischen Bierflaschen zu uns schickte. Zum Glück hatte ich schon meinen vierten Cuervo intus, als die zweite Achtzigerballade des Abends gespielt wurde.
    »Die Band ist ja wohl der letzte Scheiß, Trent«, rief ich ihm über den Lärm hinweg zu.
    »Du würdigst nur einfach das Vermächtnis der Glam-Metal-Bands nicht!«, brüllte er zurück. »Hey, schau mal da«, meinte er noch und zeigte auf die Tanzfläche.
    Eine Rothaarige schlenderte durchs Gewühl. Ein mit Gloss geschminkter Mund strahlte in ihrem blassen Gesicht.
    Trenton stand auf, um sie zu umarmen. Da lächelte sie noch breiter. »Hey, T! Wie ist es dir so ergangen?«
    »Gut! Gut! Ich arbeite. Und du?«
    »Großartig! Ich lebe jetzt in Dallas. Arbeite in einer PR -Firma.« Ihr Blick fiel auf unseren Tisch, auf Shepley und mich. »O mein Gott! Ist das dein kleiner Bruder? Ich war mal dein Babysitter!«
    Ich runzelte die Stirn. Sie

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