Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
Vom Netzwerk:
und kratzte Eireste aus der Pfanne. »Oder mit irgendeinem anderen Typen.«
    »Ja, warum nicht?«
    »Wie lange, glaubst du, funktioniert das?«
    Ich machte ein böses Gesicht. »Weiß ich nicht. Solange wie möglich. Komm mir jedenfalls nicht in die Quere.«
    »Travis, willst du sie jetzt oder nicht? Alles dranzusetzen, dass sie sich mit jemand anderem datet, während du nicht mal mit ihr zusammen bist, das ist doch Blödsinn.«
    »Wir sind nur gut befreundet.«
    Shepley schickte ein zweifelndes Grinsen in meine Richtung. »Freunde reden auch mal über eine Wochenendnummer. Irgendwie kann ich mir das bei euch beiden nicht so recht vorstellen.«
    »Nein. Aber das heißt ja nicht, dass wir deshalb nicht befreundet sein können.«
    Shepleys Augenbrauen schossen in die Höhe. »Irgendwie schon, Alter.«
    Er hatte recht. Ich wollte es nur nicht zugeben. »Es ist nur …« Ich schwieg wieder und beobachtete sein Gesicht. Von allen Leuten war er sicher derjenige, der mich am wenigsten vorverurteilte. Trotzdem kam es mir schwächlich vor, zuzugeben, was ich gedacht hatte und wie oft mir Abby durch den Kopf gegangen war. Shepley würde es verstehen, aber das machte es mir auch nicht leichter, es laut auszusprechen. »Sie hat irgendwas an sich, das ich brauche. Mehr nicht. Ist es grotesk, dass ich sie so verdammt cool finde und mit niemandem teilen will?«
    »Du kannst sie nicht teilen, wenn sie dir gar nicht gehört.«
    »Was verstehe ich schon von Dating, Shep? Du schon. Mit deinen komplizierten, obsessiven, bedürftigen Beziehungen. Wenn sie jemand anderen kennenlernt und anfängt, sich mit ihm zu treffen, dann bin ich sie los.«
    »Also verabrede du dich mit ihr.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Noch zu früh.«
    »Warum das denn? Hast du etwa Schiss?«, fragte Shepley und warf mir das Geschirrtuch ins Gesicht. Es fiel zu Boden, ich hob es auf und drehte und wendete es zwischen meinen Fingern.
    »Sie ist anders, Shepley. Sie ist richtig gut.«
    »Worauf wartest du?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Einfach auf einen weiteren guten Grund, schätze ich.«
    Shepley verzog missbilligend das Gesicht, dann schaltete er die Spülmaschine ein. Die entsprechenden Geräusche erfüllten die Küche, und Shepley trollte sich in sein Zimmer. »Sie hat übrigens bald Geburtstag. Mare will sich dafür irgendwas ausdenken.«
    »Abby hat Geburtstag?«
    »Genau. In etwas mehr als einer Woche.«
    »Also, da müssen wir uns was einfallen lassen. Weißt du, worüber sie sich freut? Hat America vielleicht eine Idee? Wahrscheinlich kaufe ich ihr am besten was. Aber was zum Teufel?«
    Shepley grinste und sagte, während er die Tür hinter sich zumachte: »Dir wird schon was einfallen. Der Unterricht fängt in fünf Minuten an. Fährst du bei mir im Charger mit?«
    Ich mochte Shepleys coolen alten schwarzen Dodge Charger, aber heute verzichtete ich auf seine Chauffeurdienste.
    »Nö. Ich will versuchen, ob ich Abby wieder auf meinen Sozius bringe. Die einzige Möglichkeit, zwischen ihre Schenkel zu kommen.«
    Shepley lachte und machte die Tür endgültig zu.
    Ich lief auch in mein Zimmer, schlüpfte in eine Jeans und ein T-Shirt. Geldbörse, Telefon, Schlüssel. Ich konnte mir nicht vorstellen, ein Mädchen zu sein. Diese dämlichen Verrichtungen, die man da zu erledigen hatte, bevor man auch nur zur Tür raus kam. Das kostete einen doch die halbe Lebenszeit.
    Die Lehrveranstaltung dauerte eine verdammte Ewigkeit. Danach preschte ich über den Campus zur Morgan Hall. Abby stand mit irgendeinem Typen am Eingang, was mein Blut sofort zum Kochen brachte. Nach ein paar Sekunden erkannte ich Finch und seufzte erleichtert auf. Sie wartete anscheinend, dass er seine Zigarette zu Ende rauchte, und lachte über irgendetwas, das er sagte. Finch gestikulierte und erzählte anscheinend eine wilde Story, wobei er nur Pausen einlegte, um an seiner Kippe zu ziehen.
    Als ich dazutrat, zwinkerte er Abby zu. Ich fasste das als gutes Zeichen auf. »Hey, Travis«, zwitscherte er.
    »Finch.« Ich nickte ihm nur knapp zu und richtete meine Aufmerksamkeit rasch auf Abby. »Ich mach mich auf den Heimweg, Täubchen. Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?«
    »Ich wollte gerade reingehen.« Sie grinste mich an.
    Mir sank der Mut, und ich sagte, ohne zu überlegen: »Dann übernachtest du heute nicht bei mir?«
    »Doch, das tue ich. Aber ich muss mir noch ein paar Sachen mitnehmen, die ich vergessen hatte.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Meinen Rasierer. Aber was kümmert dich

Weitere Kostenlose Bücher