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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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da … außer dich gestört zu benehmen? Ich drehte mich auf den Rücken, aber bevor ich es mir selbst verbieten konnte, atmete ich noch mal tief ein. Sie roch nach Shampoo und Lotion.
    Wenige Sekunden später ging mein Wecker los, und Abby begann, sich zu regen. Sie berührte mit der Hand meine Brust, zuckte aber sofort wieder zurück.
    »Travis?«, murmelte sie schlaftrunken. »Dein Wecker.« Sie wartete vielleicht eine Minute, dann seufzte sie, langte über mich hinweg, reckte sich, bis sie endlich den Wecker erwischte, und schlug so lange auf das Plastikding ein, bis es wieder still war.
    Sie ließ sich schnaufend zurück auf ihr Kissen fallen. Ich lachte glucksend, und sie schnappte nach Luft.
    »Du warst schon wach?«
    »Ich habe versprochen, mich gut zu benehmen. Aber ich wusste nicht, dass du dich auf mich legen würdest.«
    »Ich habe mich nicht auf dich gelegt. Ich bin nur nicht an den Wecker gekommen. Der übrigens den schrecklichsten Ton von sich gibt, den ich je gehört habe. Er klingt wie ein sterbendes Tier.«
    »Möchtest du Frühstück?« Ich verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
    »Hab keinen Hunger.«
    Sie schien wegen irgendwas sauer zu sein, aber ich ignorierte das. Wahrscheinlich war sie einfach ein Morgenmuffel. Obwohl, wenn man danach ging, dann war sie auch ein Nachmittags- und Abendmuffel. So gesehen war sie wohl eine launische Zicke … und ich mochte das.
    »Aber ich. Warum fährst du nicht mit mir mal eben die Straße runter ins Café?«
    »Ich glaube nicht, dass ich deine mangelhaften Fahrkünste um diese Uhrzeit schon ertrage.« Sie schlüpfte mit ihren schmalen Füßchen in die Pantoffeln und schlappte zur Tür.
    »Wo gehst du hin?«
    Sie war schon wieder verärgert. »Ich zieh mich an und gehe dann in die Uni. Brauchst du täglich meinen Routenplan, solange ich hier bin?«
    Sie wollte auf Konfrontationskurs gehen? Bitteschön. Den beherrschte ich auch. Ich ging zu ihr hin und legte meine Hände um ihre Schultern. Verdammt, ihre Haut fühlte sich so gut an. »Bist du immer so temperamentvoll, oder lässt das nach, wenn du erst davon überzeugt bist, dass ich keinen ausgeklügelten Plan verfolge, um in dein Höschen zu kommen?«
    »Ich bin nicht temperamentvoll.«
    Ich beugte mich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich will nicht mit dir schlafen, Täubchen. Dafür mag ich dich zu sehr.«
    Ihr Körper verspannte sich, und ich ging ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer. Auf und ab zu springen, um meinen Triumph zu feiern, wäre wohl ein bisschen zu offensichtlich gewesen, also nahm ich mich zusammen, bis ich die Tür hinter mir zugemacht hatte, und beschränkte mich auf ein paar Faustschläge in die Luft. Sie war nicht leicht zu verunsichern, aber wenn es funktionierte, kam es mir vor, als sei ich damit einen Schritt näher …
    An was? Das wusste ich selbst nicht genau. Es fühlte sich einfach richtig an.
    Ich hatte schon seit einer ganzen Weile keine Lebensmittel mehr eingekauft, deshalb war das Frühstück nicht gerade fürstlich, aber es reichte. Ich schlug ein paar Eier in einer Schüssel auf, gab eine Mischung aus Zwiebeln, grünem und rotem Paprika dazu und goss alles in eine Pfanne.
    Abby kam dazu und setzte sich auf einen Hocker.
    »Willst du bestimmt nichts?«
    »Bestimmt nicht. Aber danke.«
    Sie war doch gerade erst aufgestanden und sah trotzdem hinreißend aus. Es war geradezu lächerlich. Ich war mir sicher, dass das nicht normal war, aber wissen konnte ich es nicht. Die einzigen Mädchen, die ich bisher morgens gesehen hatte, waren Shepleys Freundinnen gewesen, und die hatte ich nie genau genug unter die Lupe genommen, um mir ein Urteil bilden zu können.
    Shepley holte Teller und hielt sie mir hin. Ich verteilte das Rührei darauf. Abby schaute betont desinteressiert.
    America schnaubte, als Shepley einen Teller vor sie hinstellte. »Schau mich nicht so an, Shep. Tut mir leid, aber ich habe einfach keine Lust, da hinzugehen«, meinte America.
    »Baby«, jammerte Shepley, »das Verbindungshaus veranstaltet zweimal im Jahr so eine Date Party. Bis dahin vergeht noch ein Monat. Also hast du noch reichlich Zeit, dir ein Kleid auszusuchen und diese ganzen Mädchensachen zu machen.«
    America ließ sich davon nicht überzeugend. Ich hörte weg, bis ich mitbekam, dass America zustimmte, mitzukommen, falls auch Abby mit von der Partie wäre. Das bedeutete, sie müsste in Begleitung kommen. America warf mir einen Blick zu, und ich hob fragend eine Augenbraue.
    Shepley

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