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Walkueren

Walkueren

Titel: Walkueren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Þráinn Bertelsson
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Entscheidung, die Untersuchung einzuleiten, begrüßt hat. Selbstverständlich habe ich nichts dagegen, wenn der Ministerpräsident mit meiner Arbeit zufrieden ist. Aber sämtliche Spekulationen, ich sei eine Marionette in seinen Händen, weise ich strikt von mir.«
    »Ich wollte nicht spekulieren«, sagte Víkingur.
    »Das weiß ich«, entgegnete Elín. »Danke für deine Offenheit, auch wenn du in Gleichnissen und Parabeln sprichst. Ich weiß, dass Gegner des Ministerpräsidenten eiskalt behaupten, er habe mich wie einen Hund auf Magnús Mínus gehetzt. Ich weiß auch, dass Freyja Hilmarsdóttirs Buch, von dem niemand weiß, wo es sich befindet, angeblich darüber berichtet. Aus dem Buch soll hervorgehen, dass der Ministerpräsident auf einer Privatparty bei Kjartan A. Hansen den Justizminister ausdrücklich instruiert hat, die Mínus Group auszukundschaften.«
    »Wer hat dir das erzählt?«, fragte Víkingur.
    »Ich habe vertrauenswürdige Quellen«, antwortete Elín. »Das würde natürlich bedeuten, dass ich einen triftigen Grund hätte, das Buch verschwinden zu lassen. Ich hoffe trotzdem, dass du mich nicht des Mordes an Freyja Hilmarsdóttir verdächtigst.«
    Víkingur lächelte.
    »Ich verdächtige noch niemanden. Aber ich muss gestehen, dass ich diese Möglichkeit schlichtweg übersehen habe.«
    »Falls das Buch auftaucht, wirst du mich hoffentlich sofort informieren«, sagte Elín.
    »Ist es für die innere Sicherheit denn von so großer Bedeutung, dass in Büchern nicht über die Ereignisse auf Privatpartys bei Kjartan A. Hansen berichtet wird?«
    »Kjartan A. Hansen ist völlig unwichtig. Er ist nicht mehr in der Politik, und niemand interessiert sich für ihn. Aber was in dem Buch über den Ministerpräsidenten und den Justizminister steht, das spielt eine Rolle. Ich mische mich nicht ein, wenn jemand ein Buch über Magnús Mínus schreiben will. Allerdings glaube ich, bis etwas anderes ans Licht kommen sollte, dass er jemanden auf die Frau angesetzt hat. Die Staatsmacht beauftragt die Polizei, die Unternehmer beauftragen ihre Leibwächter.«
    »Ist das so?«, fragte Víkingur.
    »So sagt man«, antwortete Elín. »Ich habe nur das Volk zitiert.«
     
    Elín bestand darauf, die Rechnung zu übernehmen. Víkingur dachte bei sich, dass das Verhältnis der Geschlechter doch in vielerlei Hinsicht kompliziert sei. Wenn ein Mann für einen anderen Mann die Rechnung zahlen möchte, wäre es unhöflich, nicht zu protestieren, aber wenn die Frau die Rechnung zahlen möchte, wäre es unhöflich, zu protestieren.
    Sie blieben auf dem Parkplatz stehen, und Elín bewunderte Víkingurs BMW.
    »Echt witzig, dein Autotick«, bemerkte sie. »Passt irgendwie gar nicht zu dir. Fast ein 3-Liter-Motor.«
    War das nur höfliches Geplänkel, oder wollte sie ihn schon wieder daran erinnern, dass sie alles über ihn wusste?
    »Danke für das Gespräch«, sagte Víkingur. »Und das Essen. Jetzt muss ich mich aber beeilen, es gibt viel zu tun.«
    »Ich danke dir auch für das Gespräch«, entgegnete sie. »Wir sollten uns öfter treffen.«
    »Ja, unbedingt«, sagte Víkingur. »Es ist immer gut zu reden.«
    »Vielleicht gestattest du mir, den Fall mitzuverfolgen?«
    »Ja.«
    »Wenn du mit Magnús Mínus sprichst, würde ich gerne wissen, was er gesagt hat«, bat Elín. »Mir ist sogar der Gedanke gekommen, dass Magnús wissen könnte, wo das Manuskript abgeblieben ist.«
    »Magnús hat genug Geld. Warum sollte er versuchen, Kjartan mit dem Manuskript zu erpressen?«
    Elín lachte kühl.
    »Erstens gibt es nichts, was sich ›genug Geld‹ nennt, egal wie reich die Leute sind. Zweitens könnte Magnús dadurch versuchen, den Verdacht von sich abzulenken. Und drittens könnte er sich damit an Jökull Pétursson rächen.«
    »Mal sehen, was er dazu sagt.«
    »Ja, das könnte interessant sein. Du gestattest mir also, mitzuverfolgen, wie sich dieser Walkürenfall entwickelt?«
    »Abgemacht«, sagte Víkingur. »Ich melde mich. Allerdings fällt mir gerade noch etwas ein, das ich bislang nicht erwähnt hatte. Es kann gut sein, dass die Ermittlungen weder lang noch kompliziert werden.«
    »Warum nicht?«, fragte Elín.
    »Weil Guðrún, die die Ermittlungen leitet, eine Zeugin gefunden hat.«
    »Eine Zeugin des Mordes?«
    »Nein. Eine Zeugin, die beobachtet hat, wie Freyja in der Mordnacht um Mitternacht mit einem Mann ihre Wohnung verließ. Wir werden heute versuchen, ein Phantombild von dem Mann anzufertigen. Jedenfalls haben wir eine

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