Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wall Street Blues

Wall Street Blues

Titel: Wall Street Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
Vom Netzwerk:
zurück. Ich kann nichts dagegen machen. Gestern abend war wieder einer.«
    »Ich weiß.« Er holte zwei weiße Sturzhelme aus dem Matchsack und reichte ihr einen. »Hängen sie zusammen?« Er löste die Kette an der Honda, setzte seinen Helm auf und stieg auf. Wetzon setzte ihren auf und stieg hinter ihm auf, die Arme um seine Taille gelegt, die Hände vorn verhakt. »So ist’s schön«, sagte er, indem er ihre Hände tätschelte. Sie fuhren den Broadway hoch, und der Wind zerrte an ihrem Rock. Sein Körper fühlte sich gut an unter ihren Armen, straff, kein Gramm Fett zuviel.
    Er fuhr vor Sakura an die Seite, wo sie die Karte für die Speisen zum Mitnehmen studierten und sich auf eine große Portion Tekkamaki, Sushi deluxe und Gemüse-Tempura einigten.
    »Etwas zu trinken?« fragte sie.
    »Ich habe rein zufällig einen Sechserpack Heineken hier drin.« Er zwinkerte und klopfte auf den Matchsack.
    Als sie zu ihrem Haus kamen, kettete Rick die Honda an eine der Metallstangen, die die dunkelblaue Markise davor stützten. Er nahm den Matchsack und die Tasche mit dem Essen. »Hallo, Süße, bist du da?« Er schnalzte mit den Fingern nach ihr.
    Wetzon fuhr verlegen zusammen. Wo war sie gewesen? Irgend etwas entwischte ihr immer wieder. Sie hatte es beinahe gehabt. Sie reichte Rick den Sturzhelm.
    »Gehen wir.« Sie lächelte und nahm seinen Arm. »Genießen wir unser Sushi-Festmahl.« Sie mußte versuchen, mit ihren Gedanken bei ihm zu bleiben.
    Sie machten Picknick auf dem Fußboden ihres Wohnzimmers, pickten ihr Essen mit Stäbchen aus den Kartons, tranken das Bier aus der Flasche.
    »Ich habe dich wieder verloren, Süße«, brach Rick ihre Träumerei, und ein Spur von Ungeduld schlich sich in seine Stimme ein.
    »Ich bin leider eine miserable Gesellschaft«, gestand sie mit Gewissensbissen. »Ich denke ständig, daß ich etwas übersehe. Es ist dieser verdammte Schlüssel.«
    Sie lag auf dem Wohnzimmerboden mit dem Kopf in Ricks Schoß. Sie hörten George Bension zu und tranken Bier. Er hatte ihr Haar gelöst und ließ es durch die Finger rieseln, daß es wie ein Fächer um ihren Kopf fiel.
    »He, autsch!« Er hatte sie am Haar gezogen, während sie redete.
    »Entschuldige«, sagte Rick zärtlich. Er massierte ihre Schläfen. »Warum erzählst du mir dann nicht von diesem Schlüssel? Vielleicht hilft es, wenn du darüber sprichst.«
    »Der Schlüssel?«
    »Ja, du hast gesagt, >der verdammte Schlüsseh.«
    »Ah, ja, ich...«
    »Du bist so verkrampft«, sagte er und rieb ihren Nacken und die Schultern. »Vielleicht solltest du es einfach durchsprechen. Eine frische Meinung könnte helfen...«
    »Ich weiß nicht, Rick. Ich möchte dich auf keinen Fall in diesen Schlamassel hineinziehen, und je mehr ich darüber rede, desto mehr verwirrt es mich.«
    »Stell dich nicht so an, Süße. Ich bin Wissenschaftler, neutral, klardenkend, wie man sagt. Stell mich auf die Probe.« Er knüpfte den obersten Knopf ihrer Bluse auf. »Was ist mit dem Schlüssel?«
    »Barry steckte mir einen Schlüssel in die Tasche, bevor er ermordet wurde.«
    »Was für einen Grund hatte er dazu?« Seine Hände waren warm und kräftig. Die Massage war so angenehm, daß sie auf der Stelle hätte einschlafen können.
    »Weiß nicht... es sei denn, er wollte ihn schnell loswerden.«
    »Wie sieht er aus? Hast du ihn hier?« Seine weiche, angenehme Stimme veränderte sich nicht, aber eine leichte Veränderung des Drucks seiner massierenden Finger ließ sie die Augen aufschlagen.
    »Ich habe ihn nicht«, sagte sie. »Die Polizei hat ihn. Warum?«
    »Pure Neugier«, sagte er gleichgültig.
    »Ich sollte es wohl lieber der Polizei überlassen, es herauszufinden.«
    Rick nahm seine Hände von ihren Schultern. »Ich gehe vielleicht bald an die Westküste«, sagte er.
    »Wie das?« Sie sah zu ihm hoch, sah ihn verkehrt herum.
    »Ich habe gerade ein Angebot bekommen, die Unfallmedizin an einem Krankenhaus in San Diego zu leiten.«
    »Mann, Rick, das ist wirklich toll.« Sie rollte herum, stützte sich auf die Ellbogen und sah ihn an. »Du nimmst es also?«
    »Ja. Ich habe meine Assistenzzeit in innerer Medizin gemacht und dann eine zweite in Akutmedizin angehängt. Ich bin seit über vier Jahren am York, das genügt. Ich war vor zwei Monaten drüben in San Diego, und es hat mir gefallen und ich habe dort gefallen. Und ich liebe die Lebensweise dort. Das herrliche Wetter das ganze Jahr über.«
    »Ich werde dich vermissen«, sagte sie, indem sie sein Knie

Weitere Kostenlose Bücher