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Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Titel: Wallander 04 - Der Mann, der lächelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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einen Wutanfall bekommen würde.
    Aber er legte nur auf.
    Zwanzig Minuten vor ein Uhr saß Nyberg wieder in Wallanders Büro.

|222| 11
    Das nächtliche Gespräch mit Nyberg war für Wallander entscheidend. Wieder einmal bestätigte sich, daß komplizierte Ermittlungen oft im unerwarteten Moment zu einem Durchbruch kommen. Viele von Wallanders Kollegen glaubten deshalb, daß auch die Polizei eine Portion Glück nötig habe, um aus einer Sackgasse hinauszugelangen. Wallander dagegen dachte, daß hier eher Rydberg recht bekam, der der Meinung war, daß ein tüchtiger Polizist immer auf seine Intuition achten müsse, natürlich ohne dabei sein kritisches Urteil zu verlieren. Wallander hatte gespürt, daß der Plastikbehälter in Gustaf Torstenssons Wagen wichtig war. Trotz seiner Müdigkeit war ihm klar, daß er mit seinem Verdacht nicht bis zum nächsten Tag warten konnte. Deshalb hatte er Nyberg angerufen, der nun wieder vor ihm saß. Wiederum blieb der erwartete Wutanfall des launischen Kollegen aus. Nyberg hatte sich einfach hingesetzt, und Wallander sah, daß Nyberg unter dem Mantel einen Pyjama trug. Die Füße steckten in Gummistiefeln.
    »Wenn ich gewußt hätte, daß du schon im Bett warst, hätte ich nicht angerufen«, sagte Wallander.
    »Willst du damit sagen, daß du mich ohne besonderen Anlaß zurückgeholt hast?«
    Wallander schüttelte den Kopf. »Es geht um diesen Plastikbehälter. Bitte erzähle mir mehr darüber.«
    »Mehr weiß ich nicht.«
    Wallander wußte, daß Nyberg nicht nur ein fähiger Kriminaltechniker war, sondern auch über Phantasie und ein unglaublich gutes Gedächtnis verfügte.
    »Du sagtest, daß du schon einmal einen ähnlichen Behälter gesehen hast.«
    |223| »Nicht nur einen ähnlichen, sondern genau den gleichen. Ich bin ziemlich sicher.«
    »Das bedeutet, daß es sich um ein besonderes Modell handelt. Kannst du ihn beschreiben?«
    »Wäre es nicht besser, wenn ich den Behälter einfach herhole?«
    »Wir gehen zusammen und sehen ihn uns an«, sagte Wallander und stand auf.
    Seite an Seite gingen sie über die menschenleeren Flure des Polizeigebäudes. Von irgendwoher hörten sie Musik. Nyberg schloß den Raum auf, in dem Beweismaterial für die laufenden Untersuchungen verwahrt wurde.
    Der Plastikbehälter stand in einem Regal. Nyberg nahm ihn herunter und reichte ihn Wallander. Die rechteckige Form erinnerte Wallander an ein Kühlgefäß. Er stellte den Behälter auf den Tisch und versuchte, ihn zu öffnen.
    »Fest verschraubt«, sagte Nyberg. »Außerdem absolut luftdicht. Hier an der Seite ist ein Fenster. Wozu es dient, weiß ich nicht. Ich vermute, daß man dahinter ein Thermometer anbringen kann.«
    »Genau so einen hast du also im Krankenhaus von Lund gesehen«, sagte Wallander nachdenklich. »Kannst du dich erinnern, wo, in welcher Abteilung er stand?«
    »Er stand gar nicht, er war in Bewegung.«
    Wallander sah ihn fragend an.
    »Es war auf dem Gang vor den Operationssälen«, sagte Nyberg. »Eine Krankenschwester trug ihn vorbei. Sie hatte es offenbar eilig.«
    »Fällt dir sonst noch etwas ein?«
    »Nein.«
    Sie machten sich auf den Rückweg zu Wallanders Büro.
    »Der Behälter erinnert mich irgendwie an ein Kühlgefäß«, sagte Wallander.
    »Mich auch. Vielleicht für Blut?«
    »Ich möchte, daß du es herausfindest. Ich will wissen, was dieser Plastikbehälter in Gustaf Torstenssons Wagen zu suchen hatte, an dem Abend, als er starb.«
    |224| Als sie wieder auf ihren Stühlen saßen, kam Wallander auf eine frühere Bemerkung Nybergs zurück. »Du sagtest, der Behälter sei in Frankreich hergestellt?«
    »Ja. ›Made in France‹ steht auf dem Handgriff.«
    »Das ist mir gar nicht aufgefallen.«
    »In Lund war die Schrift deutlicher, deshalb habe ich mehr gesehen als du.«
    »Vielleicht täusche ich mich, aber mir scheint der Plastikbehälter wichtig zu sein. Warum lag er in Gustaf Torstenssons Wagen? Bist du sicher, daß er unbenutzt war?«
    »Als ich den Verschluß aufschraubte, merkte ich, daß er zum ersten Mal geöffnet wurde. Willst du wissen, woran?«
    »Es reicht mir, daß du sicher bist«, sagte Wallander. »Deine Erläuterungen würde ich sowieso nicht verstehen.«
    »Ich sehe, daß dir der Behälter wirklich wichtig ist. Für mich ist es allerdings nichts Besonderes, unerwartete Gegenstände in demolierten Autos zu finden.«
    Wallander erhob sich. »Danke, daß du gekommen bist. Ob du schon morgen sagen kannst, wozu der Plastikbehälter dient?«
    Sie

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