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Wallander 05 - Die falsche Fährte

Wallander 05 - Die falsche Fährte

Titel: Wallander 05 - Die falsche Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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von Plastikbechern bedeckte den Tisch. Kartons mit Pizzaresten stapelten sich in einer Ecke.
    Aber es war auch eine der besten Sitzungen, die Wallander als Kriminalbeamter mitgemacht hatte. Sie waren die ganze Zeit voll konzentriert, alle trugen Gesichtspunkte bei, und die Ermittlungsstrategie erwuchs aus der gemeinsamen Willensanstrengung, |162| logisch zu denken. Nachdem Svedberg von den Telefongesprächen berichtet hatte, die er mit Wetterstedts beiden Kindern und seiner letzten geschiedenen Frau geführt hatte, konnten sie noch immer kein Motiv entdecken. Hansson hatte außerdem mit dem fast achtzigjährigen ehemaligen Parteisekretär aus Wetterstedts Zeit als Justizminister gesprochen, allerdings ohne etwas Aufsehenerregendes zutage zu fördern. Er hatte die Bestätigung erhalten, daß Wetterstedt seinerzeit in der Partei umstritten war. Doch niemand hatte jemals seine starke Parteiloyalität bezweifelt. Martinsson berichtete von einem längeren Gespräch mit Carlmans Witwe. Sie war immer noch sehr beherrscht, allerdings hatte sie auf Martinsson den Eindruck gemacht, unter dem Einfluß eines Beruhigungsmittels zu stehen. Weder sie noch eins ihrer Kinder konnte sich ein einleuchtendes Mordmotiv vorstellen. Wallander seinerseits berichtete über sein Gespräch mit der »Putze« Sara Björklund. Weiter erwähnte er die Entdeckung, daß die Glühbirne der Lampe am Gartentor herausgeschraubt worden war. Zum Abschluß des ersten Teils der Sitzung erzählte er von dem blutigen Papier, das er hinter der Baracke des Straßenbauamts gefunden hatte.
    Keiner der Anwesenden konnte ihm anmerken, daß er die ganze Zeit auch an seinen Vater dachte. Hinterher hatte er Ann-Britt Höglund gefragt, ob ihr aufgefallen sei, wie zerfahren er gewesen sei. Sie hatte sich sehr überrascht gezeigt. Auf sie hatte er konzentrierter denn je gewirkt.
    Gegen einundzwanzig Uhr machten sie eine Pause und lüfteten gründlich. Martinsson und Ann-Britt Höglund riefen zu Hause an. Wallander erreichte endlich seine Schwester. Sie fing an zu weinen, als er vom Besuch ihres Vaters erzählte und von seiner Befürchtung, daß ihr Vater sich jetzt anschickte, von ihnen zu gehen. Wallander versuchte, sie zu trösten, so gut er konnte, kämpfte aber selbst mit einem Kloß im Hals. Schließlich verabredeten sie, daß die Schwester am nächsten Tag anrufen und mit Gertrud sprechen und so bald wie möglich zu Besuch kommen sollte. Bevor sie das Gespräch beendeten, fragte sie, ob er wirklich glaube, daß der Vater eine Reise nach Italien durchhalten könne. Wallander antwortete wahrheitsgemäß, er wisse es nicht. Doch er verteidigte |163| die Reise und erinnerte sie daran, daß der Vater seit ihrer Kindheit davon geträumt habe, einmal im Leben nach Italien zu kommen.
    Er versuchte auch, Linda anzurufen. Nachdem er es fünfzehnmal hatte klingeln lassen, gab er auf. Er beschloß in seiner Verärgerung, ihr Geld für einen Anrufbeantworter zu schenken.
    Als sie wieder im Sitzungsraum versammelt waren, begann Wallander, von dem Berührungspunkt zu sprechen. Danach mußten sie suchen, ohne deshalb andere Möglichkeiten außer acht zu lassen.
    »Carlmans Witwe war sicher, daß ihr Mann nie etwas mit Wetterstedt zu tun hatte«, sagte Martinsson. »Auch ihre Kinder wußten nichts davon. Sie durchsuchten alle seine Telefonverzeichnisse, ohne Wetterstedts Namen zu finden.«
    »Arne Carlman stand auch nicht in Wetterstedts Telefonverzeichnis«, ergänzte Ann-Britt Höglund.
    »Also ist der Berührungspunkt unsichtbar«, folgerte Wallander. »Unsichtbar, oder besser gesagt lichtscheu. Irgendwo muß es einen Zusammenhang geben. Wenn wir ihn finden, erkennen wir vielleicht auch einen denkbaren Täter. Oder zumindest ein denkbares Motiv. Wir müssen schnell und tief graben.«
    »Bevor er wieder zuschlägt«, sagte Hansson. »Falls er das tut.«
    »Wir wissen auch nicht, wen wir warnen sollen«, sagte Wallander. »Das einzige, was wir über den Täter oder vielleicht die Täter wissen, ist, daß die Taten geplant sind.«
    »Wissen wir das?« unterbrach ihn Per Åkeson. »Diese Schlußfolgerung kommt mir voreilig vor.«
    »Es spricht auf jeden Fall nichts dafür, daß wir es mit einem Gelegenheitsmörder zu tun haben, der außerdem spontan Lust bekommt, seinen Opfern die Kopfhaut abzureißen«, erwiderte Wallander und spürte, daß er irritiert war.
    »Ich reagiere auf die Schlußfolgerung«, sagte Per Åkeson. »Das heißt nicht, daß ich die Indizien bestreite.«
    Die

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