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Wallander 08 - Die Brandmauer

Wallander 08 - Die Brandmauer

Titel: Wallander 08 - Die Brandmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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gespeichert sind. Es bedeutet außerdem, daß Falk zu allen diesen Institutionen Zugang hatte.«
    »Ich habe das Gefühl, daß es so einer wie ich ist, der an diesem Rechner gesessen hat«, sagte Modin plötzlich.
    »Also sollte auch Falk sich Zugang zu anderen Datensystemen verschafft haben?«
    »Es sieht so aus.«
    Wallander glaubte immer weniger zu verstehen. Aber er spürte, wie seine Unruhe zurückkehrte.
    »Wozu kann das benutzt werden?« fragte er. »Kann man in all dem eine Absicht erkennen?«
    »Es ist noch zu früh«, meinte Martinsson. »Zuerst müssen wir die Institutionen identifizieren. Dann klärt sich vielleicht das Bild. Aber das dauert seine Zeit. Es ist alles so kompliziert. Gerade im Hinblick darauf, daß kein Außenstehender Zugang bekommen und sehen sollte, was hier drauf war.«
    Er stand von seinem Klappstuhl auf. »Ich muß für eine Stunde nach Hause fahren«, sagte er. »Terese hat Geburtstag. Aber ich komme zurück.«
    Er reichte Wallander den Block.
    »Grüß sie von mir«, sagte Wallander. »Wie alt wird sie denn?«
    »Sechzehn.«
    Wallander erinnerte sich an sie als kleines Mädchen. Als sie fünf wurde, war Wallander sogar bei Martinsson zu Hause gewesen |369| und hatte Geburtstagstorte gegessen. Gleichzeitig dachte er, daß sie zwei Jahre älter war als Eva Persson.
    Martinsson verschwand durch die Tür, kam aber noch einmal zurück. »Ich habe vergessen zu sagen, daß ich mit Larsen in Moss gesprochen habe«, sagte er.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Wallander einfiel, wer Larsen war.
    »Er hat jemanden in der Nebenkabine gehört«, fuhr Martinsson fort. »Die Wände sind dünn. Aber gesehen hat er niemanden. Er war müde und hat während der ganzen Überfahrt von Polen geschlafen.«
    »Was für Geräusche hat er gehört?«
    »Danach habe ich ihn auch gefragt. Nichts, was auf einen Tumult schließen ließe.«
    »Hat er Stimmen gehört?«
    »Ja. Aber er konnte nicht sagen, wie viele es waren.«
    »Menschen führen nur selten Selbstgespräche«, sagte Wallander. »Also müssen mindestens zwei Personen in der Kabine gewesen sein.«
    »Ich habe ihn gebeten, sich zu melden, falls ihm noch etwas einfällt.«
    Martinsson verschwand aufs neue. Wallander setzte sich vorsichtig auf den Klappstuhl. Robert Modin arbeitete weiter. Wallander wußte, daß es sinnlos war, Fragen zu stellen. In dem Maße, in dem Computer immer mehr Steuerungssysteme in der Gesellschaft übernahmen, würde der Bedarf für einen ganz anderen Typ von Polizeibeamten zunehmen. Dem hatte man auch schon Rechnung getragen, wenngleich noch keineswegs in ausreichendem Umfang. Die Verbrecher hatten wie üblich einen Vorsprung. Das organisierte Verbrechen in den USA hatte schon zu einem frühen Zeitpunkt erkannt, welche Möglichkeiten die Elektronik barg. Auch wenn es noch nicht bewiesen werden konnte, wurde behauptet, daß die großen Drogenkartelle in Südamerika bereits über Satellitenkommunikation verfügten. Da konnten sie sich unter anderem über die amerikanischen Grenzkontrollen und die Flugzeuge, die den Luftraum überwachten, auf dem laufenden halten. Und natürlich benutzten sie Mobiltelefonnetze. Häufig wurde von einem |370| Mobiltelefon aus nur ein einziger Anruf getätigt, bevor die Nummer wieder gelöscht wurde. Alles, um die Lokalisierung des Anrufers unmöglich zu machen.
    Robert Modin drückte auf eine Taste und lehnte sich zurück. Das Modem neben dem Rechner begann zu blinken.
    »Was tust du jetzt?« fragte Wallander.
    »Ich versuche, eine E-Mail zu senden, um zu sehen, wo sie eventuell ankommt. Aber ich schicke sie von meinem eigenen Rechner.«
    »Aber du hast die Adresse doch in Falks Rechner eingegeben?«
    »Ich habe die beiden zusammengeschlossen.«
    Auf dem Bildschirm begann es zu blinken. Robert Modin fuhr auf und beugte sich näher heran. Dann bearbeitete er wieder die Tasten. Wallander wartete.
    Plötzlich verschwand alles vom Bildschirm. Einen Moment lang war er vollkommen dunkel. Danach kehrten die Schwärme von Zifferngruppen wieder. Robert Modin runzelte die Stirn.
    »Was ist jetzt los?«
    »Ich weiß nicht richtig. Aber mir wurde der Zugang verweigert. Ich muß meine Spuren verwischen. Das dauert ein paar Minuten.«
    Das Tastengeklapper setzte wieder ein. Wallander wartete. Er wurde immer ungeduldiger.
    »Noch einmal«, murmelte Modin.
    Dann passierte etwas, was ihn vom Stuhl hochschnellen ließ. Er studierte lange den Bildschirm. »Die Weltbank«, sagte er dann.
    »Was meinst du

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