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Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Titel: Wallander 10 - Wallanders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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leisten.
    Es war Åkesons letzter Arbeitstag vor seinem halben Sabbatjahr.
    »Meine Nachfolgerin ist eine Frau«, sagte er. »Aber das habe ich ja schon erzählt, oder? Sie heißt Anette Brolin und kommt aus Stockholm. Du kannst dich freuen. Sie ist viel attraktiver als ich.«
    »Wir werden sehen«, antwortete Wallander. »Aber wir werden dich sicher vermissen.«
    »Hansson nicht«, sagte Per Åkeson. »Er hat mich nie gemocht. Warum, weiß ich nicht. Das gilt auch für Svedberg.«
    |393| »Vielleicht finde ich den Grund heraus, während du weg bist.«
    Sie wünschten einander ein frohes neues Jahr und versprachen, in Kontakt zu bleiben.
    Am Abend telefonierte Wallander lange mit Linda. Sie wollte Silvester mit Freunden in Lund feiern. Wallander war enttäuscht. Er hatte gedacht, oder zumindest gehofft, daß sie mit nach Löderup käme.
    »Zwei alte Kerle«, sagte sie nicht unnett. »Ich kann mir was Lustigeres vorstellen.«
    Nach dem Gespräch erinnerte Wallander sich daran, daß er vergessen hatte, den Cognac zu kaufen, um den ihn sein Vater gebeten hatte. Er wollte auch eine Flasche Champagner mitnehmen. Er schrieb zwei Zettel. Einen legte er auf den Küchentisch, den anderen in einen seiner Schuhe. In der Nacht saß er lange auf und hörte sich eine alte Aufnahme von
Turandot
mit Maria Callas an. Aus irgendeinem merkwürdigen Grund dachte er an die Pferde in Sten Widéns Stall. Erst gegen drei Uhr schlief er ein.
    Am Morgen des 30. fielen riesige Schneemassen auf Ystad. Wallander dachte, daß der Jahreswechsel chaotisch werden konnte, wenn das Wetter sich nicht änderte. Aber schon gegen zehn Uhr klarte es auf, und der Schnee begann zu schmelzen. Wallander wollte wissen, warum die Ballistiker so unendlich lange brauchten, um festzustellen, ob es sich um die richtige Waffe handelte. Nyberg wurde wütend und sagte, die Kriminaltechniker bekämen ihre schlechten Gehälter nicht, um zu schludern. Wallander gab sofort klein bei, sie vertrugen sich wieder und sprachen eine Weile über die ungerecht niedrigen Gehälter der Polizei. Nicht einmal Björk wurde besonders gut bezahlt.
    Am Nachmittag versammelte sich die Ermittlungsgruppe. Es wurde eine anstrengende Sitzung, da es kaum Neuigkeiten gab. Die Polizei in Marbella hatte einen außerordentlich genauen Bericht über den Besuch im Haus der Schwestern Eberhardsson geschickt. Sie hatten sogar ein Foto beigelegt. Das Bild wanderte um den Tisch. Das Haus war wirklich ein Palast. Aber dennoch hatte der Bericht nichts Neues zu den Ermittlungen beigetragen. Kein Durchbruch, nur dieses Warten.
     
    |394| Am Morgen des 31.   Dezember platzte die Hoffnung. Die Ballistiker konnten mitteilen, daß die Waffe, die man bei Nilsmark gefunden hatte, nicht diejenige war, mit der die Schwestern Eberhardsson und Holm ermordet worden waren. Für einen Moment schien allen die Luft auszugehen. Nur Rydberg und Wallander hatten vermutet, daß der Bericht mit großer Wahrscheinlichkeit negativ ausfallen würde. Der Malmöer Polizei war es außerdem gelungen, eine Bestätigung für Nilsmarks Reise nach Kopenhagen zu bekommen. Er konnte unmöglich in Ystad gewesen sein, als die Schwestern ermordet wurden. Hyttner glaubte, daß Nilsmark auch für die Holm betreffende Zeitspanne ein Alibi würde liefern können.
    »Also stehen wir wieder am Anfang«, sagte Wallander. »Im neuen Jahr müssen wir mit Volldampf weiterarbeiten. Das Material noch einmal durchgehen, uns in die Tiefe arbeiten.«
    Keiner gab einen Kommentar dazu ab. Während des Jahreswechsels würde die Arbeit zum größten Teil ruhen. Da sie keine eindeutige Spur zu verfolgen hatten, war Wallander der Ansicht, daß sie vor allem Ruhe brauchten. Dann wünschten sie einander ein frohes neues Jahr. Am Ende blieben Rydberg und Wallander allein zurück.
    »Wir haben es gewußt«, sagte Rydberg. »Du und ich. Daß es mit diesem Nilsmark zu einfach gewesen wäre. Warum zum Teufel sollte er die Waffe noch haben? Es war von Anfang an falsch gedacht.«
    »Und trotzdem mußten wir es klarstellen.«
    »Polizeiarbeit heißt oft, Dinge zu tun, von denen man schon von Anfang an weiß, daß sie sinnlos sind«, sagte Rydberg. »Aber es ist, wie du sagst. Jeder Stein muß umgedreht werden.«
    Dann sprachen sie über Silvester.
    »Ich beneide die Kollegen in den Großstädten nicht«, sagte Rydberg.
    »Es kann auch hier ganz schön lebhaft werden.«
    Rydberg fragte Wallander, was er vorhabe.
    »Ich sitze draußen bei meinem alten Herrn in Löderup. Er

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