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Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Titel: Wallander 10 - Wallanders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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sagte Wallander.
    »Mach sie kurz«, erwiderte Hemberg. »Aber laß nichts aus.«
    Wallander erzählte. Von dem Tippschein, von den Telefongesprächen, |79| von den Taxifahrten. Hemberg hatte die Augen fest auf den Fußboden gerichtet, während er zuhörte. Als Wallander geendet hatte, saß er eine Weile schweigend da.
    »Dafür, daß du einen Menschen entdeckt hast, der ermordet worden ist, muß ich dich natürlich loben«, begann er. »Deine Hartnäckigkeit läßt anscheinend nichts zu wünschen übrig. Außerdem hast du nicht völlig falsch gedacht. Aber abgesehen davon ist das hier vollkommen unmöglich. Bei der Polizei gibt es nichts, das individuelle und geheime Nachforschung heißt. Polizisten erteilen sich niemals, unter keinen Umständen, selbst Aufträge. Ich sage das nur ein einziges Mal.«
    Wallander nickte, er hatte verstanden.
    »Hast du noch andere Sachen auf Lager? Abgesehen von dem, was dich hier nach Arlöv gebracht hat?«
    Wallander berichtete von seinem Kontakt mit Helena.
    »Sonst nichts?«
    »Nichts.«
    Wallander war bereit, eine Standpauke über sich ergehen zu lassen. Aber Hemberg erhob sich nur vom Bett und nickte ihm zu mitzukommen.
    Auf der Treppe blieb er stehen und wandte sich um. »Ich habe den Tag über versucht, dich zu erreichen«, sagte er, »um zu erzählen, daß die Untersuchung der Waffe abgeschlossen ist. Sie hat nichts Unerwartetes erbracht. Aber mir wurde gesagt, du wärst krank geschrieben?«
    »Ich hatte heute morgen Bauchschmerzen. Magen-Darm-Grippe.«
    Hemberg betrachtete ihn ironisch. »Die war aber kurz«, sagte er. »Und weil du genesen zu sein scheinst, kannst du ja heute nacht hierbleiben. Vielleicht lernst du was. Faß nichts an, sag nichts, aber merk dir alles.«
     
    Um halb vier wurde die Frau fortgebracht. Kurz nach eins war Sjunnesson nach Arlöv gekommen. Wallander hatte sich gefragt, warum der Mann überhaupt nicht müde wirkte, obwohl es mitten in der Nacht war. Hemberg, Stefansson und noch ein weiterer Polizist waren systematisch die ganze Wohnung durchgegangen, |80| hatten Schubladen aufgezogen und Schränke geöffnet und eine große Anzahl von Dokumenten gesammelt, die sie auf den Tisch gelegt hatten. Wallander hatte auch ein Gespräch zwischen dem Gerichtsmediziner Jörne und Hemberg verfolgt. Es bestand kein Zweifel daran, daß die Frau erdrosselt worden war. Doch Jörne hatte außerdem bei einer ersten Untersuchung Anzeichen dafür gefunden, daß sie vorher einen Schlag auf den Hinterkopf erhalten hatte. Hemberg erklärte, daß er vor allem wissen müsse, wie lange sie schon tot sei.
    »Sie hat wohl ein paar Tage auf dem Stuhl gesessen«, erwiderte Jörne.
    »Wie viele?«
    »Ich will da nicht raten. Du wirst dich bis nach der Obduktion gedulden müssen.«
    Als das Gespräch mit Jörne vorüber war, wandte Hemberg sich an Wallander. »Du verstehst natürlich, warum ich so gefragt habe«, sagte er.
    »Du willst wissen, ob sie vor Hålén gestorben ist?«
    Hemberg nickte. »Das würde uns eine denkbare Erklärung dafür geben, warum sich ein Mensch das Leben nimmt. Es ist nicht ungewöhnlich, daß Mörder Selbstmord begehen.«
    Hemberg hatte sich auf das Sofa im Wohnzimmer gesetzt. Stefansson stand draußen im Flur und sprach mit dem Polizeifotografen.
    »Eines können wir immerhin mit ziemlicher Sicherheit sagen«, meinte Hemberg nach einer Weile des Schweigens. »Die Frau ist getötet worden, als sie auf dem Stuhl saß. Jemand hat sie auf den Hinterkopf geschlagen. Daher stammen die Blutspuren auf dem Fußboden und auf dem Wachstuch. Dann ist sie erdrosselt worden. Das gibt uns mehrere mögliche Ausgangspunkte.«
    Hemberg sah Wallander an.
    Er testet mich, dachte Wallander. Er will wissen, ob ich etwas tauge. »Es ist ein Indiz dafür, daß die Frau denjenigen, der sie getötet hat, kannte.«
    »Richtig. Und weiter?«
    Wallander überlegte. Gab es noch eine Schlußfolgerung, die er ziehen konnte? Er schüttelte den Kopf.
    |81| »Du mußt die Augen benutzen«, sagte Hemberg. »Stand etwas auf dem Tisch? Eine Tasse? Mehrere Tassen? Wie war sie gekleidet? Eine Sache ist die, daß sie den Täter gekannt hat. Laß uns der Einfachheit halber annehmen, es war ein Mann. Aber wie gut kannte sie ihn?«
    Wallander begriff. Es irritierte ihn, daß er nicht sofort verstanden hatte, was Hemberg meinte. »Sie hatte Nachthemd und Morgenrock an«, sagte er. »Das zieht man doch kaum an, wenn irgend jemand zu Besuch kommt.«
    »Wie sah es in ihrem Schlafzimmer

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