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Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Titel: Wallander 10 - Wallanders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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aus?«
    »Das Bett war ungemacht.«
    »Schlußfolgerung?«
    »Es könnte sein, daß Alexandra Batista mit dem Mann, der sie getötet hat, ein Verhältnis hatte.«
    »Und weiter?«
    »Es standen keine Tassen auf dem Tisch. Dagegen standen ein paar ungewaschene Gläser neben dem Herd.«
    »Die werden wir untersuchen«, sagte Hemberg. »Was haben sie getrunken? Gibt es Fingerabdrücke? Leere Gläser können viele interessante Geschichten erzählen.«
    Er erhob sich schwer vom Sofa. Wallander sah, daß er müde war.
    »Wir wissen also eine ganze Menge«, fuhr Hemberg fort. »Weil nichts auf Einbruch hindeutet, arbeiten wir nach der Theorie, daß der Mörder andere, nämlich persönliche Motive hatte.«
    »Das erklärt noch immer nicht den Brand zu Hause bei Hålén«, sagte Wallander.
    Hemberg schaute ihn forschend an. »Jetzt galoppierst du voraus«, sagte er, »wo wir ruhig und methodisch traben sollten. Wir wissen gewisse Dinge mit einiger Sicherheit, und davon müssen wir ausgehen. Mit dem, was wir noch nicht wissen, sollten wir uns zurückhalten. Du kannst kein Puzzle legen, solange die Hälfte der Teile noch im Karton ist.«
    Sie waren in den Flur hinausgetreten. Stefansson hatte seine Unterredung mit dem Fotografen beendet und sprach jetzt ins Telefon.
    »Wie bist du hergekommen?« fragte Hemberg.
    »Taxi.«
    |82| »Dann kannst du mit mir zurückfahren.«
    Auf dem Rückweg nach Malmö saß Hemberg schweigend neben ihm. Sie fuhren durch Nebel und Nieselregen.
    Hemberg setzte Wallander vor seinem Haus in Rosengård ab. »Nimm morgen Kontakt zu mir auf«, sagte er. »Natürlich nur, wenn du dich von deiner Magenverstimmung erholt hast.«
    Wallander sah zu, daß er in seine Wohnung kam. Es war schon hell. Der Nebel begann sich zu lichten. Er machte sich nicht die Mühe, sich auszuziehen, sondern legte sich so aufs Bett. Kurz danach war er eingeschlafen.
    Er wurde durch ein Klingeln an der Tür aus dem Schlaf gerissen. Schlaftrunken taumelte er in den Flur hinaus und öffnete.
    Vor ihm stand seine Schwester Kristina. »Störe ich?«
    Wallander schüttelte den Kopf und ließ sie herein.
    »Ich habe die ganze Nacht gearbeitet. Wie spät ist es?«
    »Sieben. Ich will heute mit Papa nach Löderup fahren. Aber ich dachte, ich könnte dich vorher noch sehen.«
    Wallander bat sie, Kaffee zu machen, während er sich wusch und seine Kleider wechselte. Er hielt sein Gesicht lange unter den Kaltwasserhahn. Als er in die Küche zurückkam, hatte er die lange Nacht aus seinem Körper verjagt.
    »Du bist einer der wenigen Männer, die ich kenne, die keine langen Haare haben«, sagte Kristina mit einem Lächeln.
    »Das paßt nicht zu mir«, erwiderte Wallander. »Dabei habe ich es weiß Gott versucht. Einen Bart kann ich auch nicht tragen. Ich sehe damit völlig bescheuert aus. Mona hat gedroht, mich zu verlassen, als sie es gesehen hat.«
    »Und wie geht es ihr?«
    »Gut.«
    Wallander überlegte einen Augenblick, ob er ihr erzählen sollte, was passiert war. Von dem Schweigen, das im Moment zwischen ihnen herrschte.
    Früher, als sie beide noch zu Hause wohnten, hatten Kristina und er ein enges und vertrauensvolles Verhältnis zueinander. Dennoch entschied sich Wallander, nichts zu sagen. Seit sie in Stockholm lebte, war der Kontakt zwischen ihnen vage und unregelmäßig geworden.
    |83| Wallander setzte sich an den Tisch und fragte, wie es ihr ginge.
    »Gut.«
    »Vater hat gesagt, du hättest jemanden kennengelernt, der sich mit Nieren beschäftigt.«
    »Er ist Ingenieur und arbeitet an der Entwicklung eines neuen Typs von Dialyseapparat.«
    »Ich weiß nicht genau, was das ist«, sagte Wallander. »Aber es hört sich beeindruckend an.«
    Dann wurde ihm klar, daß sie aus einem bestimmten Grund gekommen war. Er konnte es an ihrem Gesicht ablesen.
    »Ich weiß nicht, woran es liegt«, sagte er, »aber ich sehe immer, wenn du etwas Besonderes willst.«
    »Ich begreife nicht, wie du Papa so behandeln kannst!«
    Wallander war verblüfft. »Was meinst du damit?«
    »Was glaubst du denn? Du hilfst ihm nicht beim Packen, du willst nicht einmal sein Haus in Löderup sehen. Wenn du ihn auf der Straße triffst, tust du so, als würdest du ihn nicht kennen.«
    Wallander schüttelte den Kopf. »Hat er das gesagt?«
    »Ja, und er ist sehr empört.«
    »Nichts von alldem stimmt.«
    »Aber ich habe dich auch nicht gesehen, seit ich hier bin. Und heute zieht er um.«
    »Hat er dir nicht erzählt, daß ich da gewesen bin? Und daß er mich fast vor

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