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Walled Orchard 02: Der Garten hinter der Mauer

Walled Orchard 02: Der Garten hinter der Mauer

Titel: Walled Orchard 02: Der Garten hinter der Mauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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Exkrementen zu picken. Unter diesen seien die Spartaner, die Perser und die Einwohner der meisten übrigen griechischen Staaten genannt – diejenigen, die nicht von dem berühmten Kimon in den Eintopf geworfen wurden.
    Wegen ihrer eigenartigen Biologie – Lebenszyklus kann ich es nicht nennen, weil das Ungeheuer nichts hervorbringt; es frißt die eigenen Kinder –, hat diese Kreatur auf ihre Umwelt einen schädlichen Einfluß. Zum Beispiel vergiftet, zertrampelt und verwüstet sie überall auf der Welt gutes Ackerland, besonders aber in Attika. Sie verunreinigt auch das Meer, indem sie Hunderte von Kriegsschiffen aufs Wasser setzt, die darauf herumfahren, Städte niederbrennen, den Handelsverkehr beeinträchtigen und schließlich von feindlich gesinnten Völkern versenkt werden. Der Gestank unbegrabener Leichen, verfaulender Nahrungsmittel, ungerechter Beschuldigungen und brodelnder Gerüchte, der das Ungeheuer umgibt, ist so ekelhaft, daß er bis zu den Nasen der Götter selbst zieht, die von Zeit zu Zeit eine Seuche schicken, in dem Bemühen, das Ungeheuer umzubringen, oder seine Flotte versenken oder sein Heer vernichten. Doch durch diese Methoden ist das Ungeheuer nur sehr schwer zu töten, und bevor es nicht die letzten Reste von Kimons Eintopf aufgegessen oder von den sich selbst zugefügten Wunden Brand bekommen hat, wird es nicht verhungern oder an einer Krankheit sterben. Die größte Bedrohung für sein Leben stellt es somit vorläufig selbst dar; sollte jedoch ein Mensch geboren werden, der alle die furchteinflößenden Geschichten über die Unbesiegbarkeit des Ungeheuers nicht glaubt – zum Beispiel ein Sizilianer –, könnte er es leicht töten, indem er ihm einen großen, fetten und mit Lügen vergifteten Käse zu fressen gibt oder ihm mit sämtlichen Schiffen, die er im Laufe des Kriegs vom Ungeheuer erbeutet hat, den Hintern hochfährt. Und obwohl das Ungeheuer sich vortrefflich auf das Beschädigen von Gegenständen versteht, verfügt es bis auf zwei lange Mauern, die ihm als Beine dienen und die es mit dem Meer verbinden, über keinerlei Verteidigungswaffen. Sind diese Mauern erst einmal eingerissen, kann das Ungeheuer nicht mehr aufstehen und wird vor Hunger, Verwahrlosung und Verzweiflung sterben. Sein Fett wird verfaulen, und wenn ihm von den Schwärmen peloponnesischer und asiatischer Krähen, die immer über ihm kreisen, der letzte Fleischfetzen von den Knochen gezogen worden ist, kann es sein, daß ein paar fleißige attische Bauern in den Schatten seines Brustkorbs kriechen, um sich behagliche Häuser zu bauen und zu versuchen, Gerste anzupflanzen. Ob sie damit aber Erfolg haben werden oder nicht, kann ich unmöglich sagen; denn obwohl jahrelang niemand den Boden bearbeitet hat, kann er durch das ganze Blut, das Silber und die Exkremente, die in den letzten etwa einhundert Jahren aus den Poren des Ungeheuers gesickert sind, verseucht und somit vollkommen unfruchtbar geworden sein.
    Selbstverständlich gibt es noch eine ganz andere Möglichkeit, mit dieser Kreatur fertig zu werden. Wir, die Männer von Attika, könnten das Ungeheuer jedem der Götter opfern, der zermürbt genug ist, ein derartiges Opfer anzunehmen, seinen ausgeweideten Rumpf zerlegen und ihn auf die Demen verteilen, für jeden die gleiche Menge Fett. Davon könnten wir dann leben, bis unsere Weinstöcke und Ölbäume wieder Früchte trügen. Diese Methode dürfte Erfolg zeitigen; immerhin hat sie schon einmal Erfolg gezeitigt – zu Peisistratos’ Zeiten. Doch damals war ein Tyrann erforderlich, um das Ungeheuer zu bezwingen, und obwohl er glaubte, es umgebracht zu haben und den Kadaver an seine Söhne weitergeben zu können, damit sie ihn in Ruhe zerlegten, war die Bestie gar nicht tot; sie hob den Kopf und verschlang die Söhne des Tyrannen mit zwei gewieften kleinen Mäulern namens Harmodios und Aristogeiton, und ein Mann namens Kleisthenes nähte alle Teile wieder zusammen. Übrigens behielt der Tyrann den Großteil des Fleisches für sich und seine Busenfreunde. Wenn ihr, Männer von Athen, die Bestie abschlachten und ihr Fleisch in eure Dörfer auf dem Land mitnähmt, wäre das ihr Ende, und wir alle könnten für immer ein glückliches Leben führen.
    Aber ihr werdet natürlich nichts dergleichen tun, oder? Nein, ihr werdet für schuldig stimmen – wie immer; danach werdet ihr nach Hause gehen, tief und fest schlafen und ungestört träumen – wie immer; am nächsten Tag werdet ihr dann aufwachen und in die

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