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Walzer der Liebe

Titel: Walzer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hazard
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wir ihm auf der Spur sind. Gewiss fragt er sich, was wir tun werden, und macht sich Sorgen. Ich wette, nach dem Fest hat er entdeckt, dass du seine Schubladen durchwühlt hast. Vermutlich hast du seine Sachen in Unordnung gebracht. Er wird nervös und unruhig sein. Ihm bleibt momentan nichts anderes übrig, als abzuwarten. Natürlich müssen wir ihn irgendwann mit den Vorwürfen konfrontieren, doch zunächst sollten wir ihn bestrafen, indem wir ihn eine Zeit lang leiden lassen. Das geschieht ihm recht."
    Ich konnte Louisa nicht beipflichten. Ein Teil von mir wollte diese Sache ein für alle Mal hinter sich bringen. Für Louisa war es jedoch einfach, mich zu überreden, denn ein anderer Teil von mir wollte Mr. Carlyle nicht wirklich zur Rede stellen und ihn beschuldigen.
    Dadurch wären nämlich einige meiner überaus törichten Träume jäh beendet worden. Und ich wollte mich nicht von diesen Illusionen verabschieden. Noch nicht.
    Es dauerte nicht lange, bis der Viscount alles über die Gala erfuhr und mein plötzliches Unwohlsein. Offenbar hatten einige weibliche Gäste mich doch die Hintertreppe hinaufgehen sehen, und Louisa war von anderen beim Herunterkommen bemerkt worden. Keine der Damen hatte gezögert, diese Neuigkeiten in der ganzen Stadt zu verbreiten, wie mir Cameron empört mitteilte, nachdem ich am nächsten Vormittag wieder zu ihm in die Bibliothek zitiert worden war.
    „Ich weiß wirklich nicht, was ich mit dir machen soll, Constance", sagte er und sah dabei reichlich genervt aus. „Ich darf gar nicht daran denken, dass ich einmal angenommen habe, du würdest auf Weeza einen guten Einfluss ausüben! Was hast du überhaupt in Mr. Carlyles Schlafzimmer gesucht?"
    Ich erzählte dem Viscount dieselbe Geschichte, die Louisa Mr. Carlyle gegenüber als Vorwand benutzt hatte. Natürlich konnte Lord Moreston mich nicht weiter ausfragen, aber er äußerte erneut, wie unglücklich dieser Zwischenfall sei. In diesem Punkt konnte ich ihm zustimmen, wenngleich ich einen stärkeren Ausdruck als „unglücklich" benutzt hätte.
    Vielleicht verhängnisvoll? Vernichtend? Katastrophal?
    Wir hatten an diesem Tag viele Besucher, darunter auch Miss Hefferton und Lord Bryce.
    Der einzige Mensch, von dem wir nichts hörten, war Hugh Carlyle. Jedes Mal, wenn der Türklopfer ertönte, sehnte ich mich - wenn Mr. Carlyle schon nicht zerknirscht und reumütig persönlich erschien - zumindest nach einem großen Blumenarrangement mit beigefügtem Kärtchen, auf dem nur stand „Verzeihen Sie mir" oder „Es tut mir Leid". Ein solches Bouquet wurde indes nicht abgegeben.
    Meine Tante war zutiefst erschüttert, als sie die über uns kursierenden Geschichten hörte. Ich wappnete mich innerlich gegen ihre Missbilligung und musste nicht lange darauf warten. Wir befanden uns allein in ihrer Suite. Selbst Henrietta Mason war hinausgeschickt worden.
    Anfänglich tröstete mich die Art, wie meine Tante Mitgefühl für mich äußerte und mir versicherte, ihr sei klar, dass die ganze Sache nicht meine Schuld war.
    „O ja! Ich weiß, das war Louisas Werk", sagte sie und presste das Taschentuch an die bebenden Lippen. „Louisa steckt immer dahinter. Aber, wirklich, Nichte! Du musst vorsichtig sein. Wenn du nicht Acht gibst, dann wirst du eine alte Jungfer, und aus Erfahrung weiß ich, dass es über diesen Zustand nichts Gutes zu berichten gibt. Denn wer würde dich noch heiraten wollen, wenn du erst einmal als leichtfertiger Wildfang giltst? Vielleicht lässt du dich künftig von mir leiten, damit du nicht gezwungen bist, in Schimpf und Schande nach Yorkshire zurückzukehren. Du bist ein so energisches Geschöpf. Das habe ich seit deiner Ankunft immer gedacht. Du bist so selbstsicher, so ruhig und praktisch. Mit einer Nichte wie dir habe ich nicht gerechnet."
    Ich muss ziemlich perplex dreingeblickt haben, denn hastig fügte meine Tante hinzu:
    „Nicht, dass ich es bereue, dich nach Moreston House eingeladen zu haben. Dennoch solltest du dich bemühen, bescheidener und zurückhaltender aufzutreten. Denk an Mr. Geering. Ach, er wäre eine so wunderbare Partie gewesen! Und nun ist er fort. Für immer."
    Ich versuchte, eine reumütige Miene aufzusetzen, wenngleich ich mich, offen gestanden, kaum mehr an ihn erinnerte. Geduldig blieb ich bei meiner Tante und hörte mir an, wie anders alles zu ihrer Zeit gewesen sei. Als sie sich schließlich zu ihrem gewohnten Nachmittagsschläfchen zurückzog, kam ich mir gründlich gemaßregelt vor.
    Dennoch

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