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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Verliebten spielte, gab Nicole sich Mühe, ungerührt zu erscheinen, als er ihr geschickt das weiche Kaschmirgewebe von den Schultern nahm.
    Wäre nicht ihr Atem jäh rascher gegangen und wäre da nicht der sachte, köstliche Schauer, der ihr den Rücken hinablief, hätte sie sich in Sicherheit wiegen und das Ganze nur als Spiel ansehen können.
    Doch es war kein Spiel, oder zumindest eines, dessen Regeln ihr nicht vertraut waren. Als er ihr tief in die Augen sah, hätte sie schwören mögen, die Anbetung in seinem Blick wäre ehrlich. Und das Wissen ums Gegenteil entlockte ihr beinahe Tränen, was natürlich eine lächerliche Reaktion war. Ja, genau das musste sie sich immer wieder sagen, und außerdem, dass ihr verräterischer Körper besser ihrem Verstand das Kommando überlassen sollte.
    Hastig hob sie ihren Fächer, schlug ihn so schnell auf, dass sie fast Lucas’ Nasenspitze getroffen hätte, und verbarg ihr Gesicht halb dahinter, ehe sie sagte: „Ich glaube, Sie haben alle überzeugt, Mylord. Nicht nötig, dass Sie noch zu sabbern beginnen. Das könnte uns beide in Verlegenheit bringen.“
    Lachend, als hätte sie etwas sehr Geistreiches gesagt, sank Lucas zurück in seinen Sitz. Während er sich zurechtrückte, sah sie, nicht ganz ohne Bewunderung, wie er unauffällig, aber hochaufmerksam die Logen musterte, die man von hier aus sehen konnte. An einer direkt gegenüberliegenden Loge haftete sein Blick einen einzigen Wimpernschlag länger, und er nickte kaum merklich jemandem darin zu, doch die winzige Spanne reichte Nicole, es zu bemerken.
    Rasch musterte sie die Insassen, und immer noch lässig mit ihrem Fächer wedelnd fragte sie leise: „Wer ist es?“
    „Verzeihung?“
    „Nun, jemand da drüben hat eben Ihre Aufmerksamkeit erregt, und Sie haben ihm zugenickt. Vermutlich hat es sonst niemand bemerkt, aber ich habe besonders gut aufgepasst, Sie verstehen? Wenn allerdings jemand wiederum aus bestimmten Gründen uns im Auge hatte, wird es demjenigen auch aufgefallen sein. Sie sind offensichtlich nicht sehr geübt im Intrigieren, oder?“
    „Offensichtlich nicht genug. Und darf ich eingestehen, dass der Gedanke daran, wie viel Übung Sie haben, mich zittern lässt?“
    Nicole senkte ihren Fächer und lächelte so breit, dass das Grübchen in ihrer Wange erschien. „Da, so ist es richtig. Gar nicht unterwürfig, sondern ein bisschen erstaunt und vielleicht gar gefesselt. Wer Sie nun anschaut, kann an Ihrem Interesse für mich nicht mehr zweifeln! Sehr gut.“
    Er machte Anstalten zu sprechen, schloss den Mund jedoch wieder und schüttelte leicht den Kopf. Dann beugte er sich zu Fletcher und Lydia und fragte, ob sie wohl eine Erfrischung wünschten.
    Das gab Nicole Gelegenheit, sich selbst ganz unschuldig umzusehen. Leider schaute gerade niemand aus den Logen gegenüber in ihre Richtung, sodass sie keinen Anhaltspunkt dafür hatte, wen Lucas wohl gemeint haben könnte. Allerdings gab es ein besonderes Spektakel, das unwillkürlich ihren Blick fesselte. Eine beleibte, in grellstes Purpur gewandete Dame, über deren Haupt gewaltige rosa Straußenfedern wallten, schwankte die steilen Stufen ihrer Loge hinab, im Schlepptau einen kleinen, dünnen, ältlichen, sichtlich verschüchterten Mann, der Mühe hatte, die massige Gestalt vor einem Sturz zu bewahren. Zwei Logendiener unterstützten ihn dabei, indem sie sich an die Schleppe der Dame gehängt hatten.
    Als Nicole sich vor unterdrückter Heiterkeit bebend zu Lucas umwandte, um ihn auf das Schauspiel aufmerksam zu machen, musste sie feststellen, dass er nicht mehr da war.
    Mittlerweile hatte der Vorhang sich gehoben, im Saal breitete sich nach und nach Schweigen aus, und aller Augen richteten sich auf die Bühne. Mit unterdrückter Stimme fragte Nicole: „Wo ist Seine Lordschaft hin, Lord Yalding?“
    „Er kümmert sich um Erfrischungen“, sagte Fletcher und legte mahnend einen Finger auf den Mund.
    Nicole war hin- und hergerissen. Das Publikum klatschte frenetisch, und eigentlich wollte sie nicht einen Augenblick ihrer ersten Londoner Vorstellung verpassen, andererseits konnte sie nicht anders, sie musste einfach sehen, ob aus den gegenüberliegenden Logen vielleicht eine Person verschwunden war. Da war die Loge mit dem sehr gelangweilt wirkenden Herrn, daneben eine, die von einer Mutter mit ihren zwei hübschen Töchtern besetzt war, dann kam die mit der massigen Dame und ihrem Begleiter. In der Reihe darunter saßen immer noch die zwei pummeligen

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