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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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können uns nur hier ein paar Minuten Alleinsein stehlen. Wir werden ständig bewacht. Und ich liebe ihn sooo sehr. Kann ich Ihnen vertrauen, Lester? Bitte.“
    Der Bursche schluckte, sodass sein Adamsapfel wild auf und nieder sprang. „Ähm, ich … ja, wohl schon …“
    „Gott segne Sie, Lester“, hauchte Nicole, ehe er aus seiner Betörung aufwachen konnte. Rasch schaute sie umher, sah weit und breit keinen Menschen und hastete leise, auf Zehenspitzen, die Stufen hinab, wobei sie Lester bedeutete, bloß hinter ihr die Tür zu schließen.
    Auf dem Absatz blieb sie stehen. Wie wahrscheinlich war es, dass Lucas ganz hinuntergegangen war, wenn der Mann, den er treffen wollte, aus der zweiten Logenreihe kam?
    Nicole hatte keinen Plan, sie wollte einfach nur sehen, dass ihre Vermutung, stimmte, wollte die beiden Männer zusammen sehen. Alles Weitere würde sich ergeben. Aber Lucas sollte wissen, dass sie ihn durchschaut hatte.
    Schon wollte sie weitergehen, als sie sich noch einmal in dem Dämmerlicht umsah und in einer Nische eine schmale, sich kaum von den Paneelen unterscheidende Tür entdeckte. Wie seltsam! Wozu mochte solch ein Raum zwischen zwei Etagen gut sein? Sie lauschte an der Tür und glaubte Stimmen dahinter zu hören. Atemlos vor Spannung – sie kam sich vor wie einer dieser Spione aus den Abenteuerromanen – drückte sie ihr Ohr an das Schlüsselloch. „… vor sieben Uhr in Position, denke ich“, hörte sie Lucas sagen, „aus Sicherheitsgründen. St. Giles, ich weiß, wo das ist.“
    „Nein, nicht die alte Kirche, sondern das Haus daneben“, antwortete jemand. „Das ‚Broken Wheel‘. Treffpunkt ist der Keller unter dem Schankraum. Der Eingang ist in der Seitengasse, und Sie nennen das Passwort, dann lässt man Sie ein.“
    „Das wird reichen?“
    „Beten Sie dafür, sonst könnte der morgige Abend Ihr letzter auf Erden sein – nun“, die Stimme wurde höhnisch, „dann können Sie Ihren Vater persönlich fragen, wer seinen Ruf zerstört sehen wollte, und brauchen mich nicht mehr. Hören Sie zu, merken Sie sich alles, und die nächste Rede dort halten Sie, einverstanden?“
    „Einverstanden. Ihr Interesse an meinem Wohlergehen würde mir schmeicheln, wenn ich nicht wüsste, dass ich Ihnen als Wasserleiche in der Themse wenig nutzen würde. Und so nett unsere Zusammenkunft war, muss ich nun zu meiner Loge zurück. Die junge Dame dort wird mich inzwischen vermissen.“
    „Ich sah sie. Eine echte Schönheit. Lassen Sie sich nur nicht zu sehr von ihr ablenken.“
    „Die Gefahr besteht nicht; sie soll nur alle anderen von mir ablenken.“
    Draußen vor der Tür zog Nicole eine Grimasse und wiederholte im Geiste: Die Gefahr besteht nicht . Nerven hatte der Mann!
    „Gut, meinetwegen gehen Sie. Ich habe selbst noch eine Verabredung und muss zurück.“
    „Einen Moment, Sir, Sie vergaßen, mir das Passwort zu sagen.“
    Nicole drückte ihr Ohr noch fester an die Tür.
    „Ah, ja, es ist ganz einfach – Guy Fawkes .“
    „Der Bursche, der das Parlament in die Luft jagen wollte! Wie ermutigend! Gut, Sie hören von mir so bald wie möglich. Wo sollen wir uns dann treffen?“
    Das wollte Nicole auch erfahren. Doch sie hörte Schritte näher kommen, also sollte sie besser verschwinden, wenn sie nicht entdeckt werden wollte. Ihre Röcke raffend huschte sie, so rasch und so leise es ging, die Treppe hinauf und klopfte an die Tür, damit Lester wusste, dass sie zurück war.
    Er öffnete auch brav und strahlte sie an, doch ehe er etwas sagen konnte, packte sie ihn beim Arm und zischte: „Die Damengarderobe, schnell, wo ist sie, Lester?“
    „Äh … da … da, direkt gegenüber von Lord Basingstokes Loge.“
    „Wunderbar. Wenn Seine Lordschaft nach mir fragt, sagen Sie ihm, dass ich schon eine Weile dort bin. Sagen Sie ihm, ich wäre so bleich gewesen und hätte gesagt, mir wäre nicht gut. Sie machten sich schon Sorgen. Wollen Sie das für mich tun, Lester?“
    „Aber ich dachte, Sie und er … Ah, Miss, ich verstehe, ich soll so tun, als wüsste ich das nicht.“
    Verflixt, im eigenen Lügengespinst verheddert! Gut, dass der Junge Fantasie hatte! „Ja, es ist besser, wenn Sie so tun, als wüssten Sie von nichts“, sagte Nicole, fischte eine weitere Münze aus Lydias Retikül und ließ sie in Lesters Hand wandern. Wie gut, dass Lydia ihr Taschengeld nicht für modischen Putz ausgegeben hatte, so wie sie selbst, deren Mittel schon dahingeschmolzen waren.
    „Er hat grad was ganz Schlimmes

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