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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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entzückendes Haus am Grosvenor Square unmittelbar neben seinem eigenen geschenkt, aber dort könnte ich verschimmeln, bevor auch nur eine meiner Töchter ihre liebende Maman einmal besuchen käme.“
    Maman ? Nicht Mama, nicht Mutter! Nicole nahm an, dass, wenn Helen Daughtry ihre Töchter schon nicht mehr im Schulzimmer verbergen konnte, sie sie wenigstens benutzen wollte, um sich herauszustreichen, indem sie die hingebungsvolle Mutter spielte. Es war beinahe lachhaft!
    „Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Maman “, erwiderte Nicole und knickste vor Lord Frayne, „aber ich hätte nicht gedacht, du wärest so hinfällig geworden, dass du nicht selbst nach nebenan kommen könntest, um deine Kinder zu besuchen. Ah, ich staune, dass du dich überhaupt hinauswagst.“
    „Nicole, nicht“, wisperte Lydia ihr zu.
    „Unsinn“, rief Nicole. „Unsere Mutter weiß doch, dass ich nur scherze. Nicht wahr, Maman ? Und du musst nun deinem Begleiter natürlich sagen, dass du Schlangen an deinem Busen genährt hast. Diese Stelle finde ich immer am lustigsten.“
    „Ich habe ihr stets den Stock erspart, Nigel, nun muss ich dafür büßen.“ Lady Daughtry seufzte übertrieben auf. „Aber sie ist amüsant, nicht wahr?“
    „Ja, äh, ja, und einen guten Abend, Lady Daughtry“, warf Lucas ein, um das Schweigen zu füllen, denn die Frau funkelte Nicole mit eisigem Blick an, obwohl sie gespielt amüsiert auflachte. „Lord Frayne, ich habe die Ehre, Ihnen Lady Daughtrys Töchter vorzustellen, Lady Nicole und Lady Lydia. Lord Yalding ist Ihnen natürlich bekannt.“
    Nicole unterdrückte die zornige Regung, die beim Anblick ihrer Mutter in ihr aufgestiegen war, und knickste noch einmal. „Sehr erfreut, Mylord. Ich glaube, ich habe Sie vorhin in einer der uns gegenüberliegenden Logen gesehen. Und Ihre reizende Nichte, wie Lord Yalding mir sagte.“
    Sie sah, dass der Ausdruck in den grauen Augen des Mannes rapide abkühlte. „Ja, meine Nichte. Ich würde Sie vorstellen, nur leider wird Sie schon morgen sehr früh wieder zurück aufs Land fahren. Helen, wenn ich mich recht erinnere, wolltest du noch Mrs Drummond-Burrel in ihrer Loge aufsuchen, ehe die Pause endet?“
    „Ja, sicher, Nigel, Lieber.“ Ihren Töchtern zublinzelnd fügte sie hinzu: „In Wahrheit will er nur für einen Augenblick mit mir allein sein. Du Böser, du!“ Sie versetzte ihm einen kleinen Klaps mit ihrem Fächer.
    Alle schauten sie dem sich entfernenden Paar hinterher. An Lucas gewandt, fragte Nicole: „Was war denn das? Sie sah ihn an, als wollte sie ihn ermorden?“
    „Dafür bin ich wohl verantwortlich“, erklärte Fletcher kleinlaut. „Ich habe das Mädchen zu seiner Nichte gemacht. Etwas Besseres fiel mir in dem Moment nicht ein.“
    „Und das ist sie nicht?“, fragte Lydia, während sie hinter dem Paar herlugte, das den Gang bis zum Ende entlangschlenderte. „Wo wollen sie hin?“
    Da die Menge sich langsam zerstreute, fiel es Nicole nicht schwer, zu sehen, dass die beiden um die Ecke verschwanden, in den schmalen Gang, von dem sie nun wusste, wohin er führte. Sie schaute Lucas an, der scheinbar plötzlich an Kopfweh zu leiden schien, denn er presste zwei Finger gegen seine Stirn, sodass sein Gesicht teilweise verdeckt war.
    „Komm, Lydia, gehen wir auf unsere Plätze“, murmelte Nicole, redlich bemüht, die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. „Irgendwie habe ich bisher kaum etwas von der Vorstellung gesehen.“
    „Und wessen Schuld ist das?“, antwortete Lydia, ausnahmsweise einmal ein wenig schnippisch, und ließ sich von Fletcher zu ihrem Platz führen.
    Als Lucas ihr seinen Arm reichte, flüsterte Nicole: „Wenn sie nicht seine Nichte ist, ist sie also …“
    „Seine Mätresse, ja. Und ehe Sie fragen – sie ist anscheinend gerade von Ihrer Mutter ausgestochen worden. Was Sie natürlich nicht wissen, da Sie von jenem Zimmer natürlich keine Kenntnis haben. Nicht wahr?“
    „Ja, sicher“, entgegnete sie mit einer Grimasse. „Ich bin nur angeekelt. Sie wird keine Ruhe geben, bis er sie heiratet. Und das tun sie immer. Und dann sterben sie. Rafe meint, sie wollen es so – also sterben.“
    „Ihre Mutter ist eine schöne Frau. Äußerlich eigentlich eher Ihrer Schwester ähnlich, aber vielleicht gleichen Sie ihr dafür in anderer Hinsicht?“
    Der Blick, den Nicole ihm zuwarf, hätte ihn glatt vertreiben können. „Das sagen Sie aus purer Gemeinheit.“
    „Wahrscheinlich. Und es war armselig und kleinlich.

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