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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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selbst gelungen, sie je zu überlisten, und sie hatte es oft genug versucht. „Nichts, außer … außer dass ich wünschte, ich kennte mich so gut, wie du mich kennst.“
    „Oh je, das lässt nichts Gutes ahnen.
    Nicole musterte ihre Freundin, die einmal ihre Nachbarin gewesen war. Sie kannten sich, seit sie beide Kinder waren. Charlotte war so schön, schöner noch, seit sie Rafe geheiratet hatte.
    Sie hatte ihr braunes glänzendes Haar mit einem Band im Nacken zusammengerafft, der Schein des Kaminfeuers ließ die von der Sonne aufgehellten Strähnen darin golden schimmern und tauchte ihre ganze Gestalt in ein warmes Licht. Für Nicole verkörperte sie die perfekte Weiblichkeit. Charlotte war glücklich und zufrieden, mit ihrem Körper, ihrer Ehe, ihrer angehenden Mutterschaft; ihr Gemahl verehrte sie und gleichermaßen sie ihn.
    Kurz gesagt war Charlotte all das, was Nicole sich geschworen hatte, nie zu sein. Sie nämlich brauchte ihre Freiheit, sie weigerte sich, dem „Schicksal Geiseln an die Hand zu geben“, sie wollte nicht, dass jemand für sie lebte, wollte auch nicht selbst für jemanden leben. Sie würde nie um eine geliebte Person weinen, wie Lydia um Captain Fitzgerald geweint hatte. Sie würde nie eine so lächerliche Figur abgeben wie ihre Mutter, die glaubte, ohne einen anbetenden Ehegatten gebe es kein Glück.
    Nicole wollte ihr Glück nicht von andern abhängig machen, sondern allein sich selbst vertrauen.
    Nie würde sie so in ihrer Liebe ruhend und zufrieden aussehen wie Charlotte gerade …
    „Nicole, du machst mir Angst, Liebes. Da, nimm.“
    Als Nicole aufblickte, sah sie, dass Charlotte ihr ein spitzenumrandetes Taschentuch hinhielt, und bemerkte erst da, dass ihre Wangen feucht waren. „Tut mir leid“, murmelte sie und schniefte ein wenig, während sie ihr Gesicht trocknete. „Ich wollte nicht …“
    „Das glaube ich dir. Ich weiß nicht, wann ich dich das letzte Mal weinen sah. Überhaupt je? Nicht einmal damals, als du mit zehn von deinem Pony fielst und dir den Arm brachst.“
    „Doch, ich weinte.“ Nicoles Stimme klang ein wenig belegt. „Aber ich ließ es niemanden sehen. Lydia hatte schon genug Tränen für uns beide vergossen, weil sie meinte, es wäre ihre Schuld.“
    „Und? War es denn so?“
    „Nein, sie hatte nicht wissen könne, dass ich quer durch den Staudengarten reiten würde. Ich hatte sie überraschen wollen. Mein einziger Gedanke war, wie lustig das doch wäre, plötzlich an einer verbotenen Stelle aufzutauchen. Ich frage mich nur, warum tue ich immer so etwas?“
    „Du warst noch ein Kind, Nicole. Heute würdest du nicht so unüberlegt handeln.“
    „Doch, erst heute Abend noch. Ich bin genau, wie meine Mutter immer sagte – ein unlenkbares, eigensinniges Kind.“
    „Es hat mit Lord Basingstoke zu tun, ja?“
    Nicole nickte, dann putzte sie sich die Nase. Wie sie es hasste, zu weinen. Nur Kinder weinten. „Ich wollte nur ein wenig sticheln, mich amüsieren, ein kleines Abenteuer vielleicht … und jetzt, jetzt sehe ich meinen Irrtum … sehe, wie gefährlich es sein kann, jemanden zu … zu mögen … sich um ihn zu sorgen.“ Mit der Faust hämmerte sie auf die Sessellehne. „Er macht mich so wütend!“
    „Der Marquis of Basingstoke“, sagte Charlotte bedächtig, „macht dich wütend. Weil es gefährlich ist, ihn zu mögen. Wie interessant. Gefährlich für wen, Nicole?“
    Nicole wusste, wie unsinnig es war, doch nun, da sie einmal angefangen hatte, ihr Herz auszuschütten, konnte sie anscheinend nicht mehr aufhören.
    „Für uns beide. Für mich gefährlich, weil er etwas Gefährliches vorhat und ich weiß, es würde nur noch gefährlicher für ihn, wenn ich ihm zu helfen versuchte. Nicht, dass er meine Hilfe überhaupt wollte! Zumindest nicht in einem wirklich entscheidenden Ausmaß. Und dann schaut er mich an, und ich weiß, dass er nicht meint, was seine Blicke sagen, dass es nur Teil des Spiels ist, und trotzdem entdecke ich mich dabei, zu wünschen, dass er es meinte, und das macht mich so wütend auf mich selbst, weil ich mir das wünsche, was ich stets nicht zu wollen behauptet habe und … Was soll ich nur tun? So muss Lydia sich gefühlt haben, als Captain Fitzgerald in den Krieg zog. Ich fühle mich so vollkommen machtlos! Und als Captain Fitzgerald sich in Gefahr begab, kam er nicht zurück, Charlotte.“
    „Möchtest du mir erzählen, was Lord Basingstoke Gefährliches plant?“
    „Nein, tut mir leid, es ist nicht mein

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