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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Naivität musste er denn doch lächeln. „Weil, mein Herz, wenn ich dich schon bei jeder Gelegenheit kompromittiere – und zweifellos werde ich damit fortfahren –, ich ihn um deine Hand bitten muss. Andernfalls wird dein Bruder, der ein sehr guter Schütze ist, mir eine Kugel mitten zwischen die Augen verpassen.“
    „Kein Themenwechsel, Lucas! Darüber diskutieren wir ein anderes Mal.“ Sie hob die Hand und schob ihm die Haare aus der Stirn; die wie selbstverständliche, vertrauliche Geste erfreute ihn. „Geh, sag Lord Frayne ab. Sag ihm, dass du nicht tun wirst, was er von dir verlangt, heute oder später.“
    „Unmöglich, Nicole.“
    Sie ließ ihre Hand sinken. „Dann lass mich dich heute Abend begleiten.“
    Also waren sie wieder am Anfang der Diskussion. „Ebenso unmöglich.“
    Einen Moment schloss sie die Augen, und als sie sie wieder öffnete, las er kalte Entschlossenheit darin. Fort war die weiche, anschmiegsame Nicole samt ihrer unschuldigen Leidenschaft. So wie sie ihn anschaute, hätten sie sich genauso gut völlig fremd sein können.
    „Dann bemüh dich erst gar nicht um ein Gespräch mit Rafe, denn du wirst mir nie wieder so nahe kommen, als dass du auch nur Gelegenheit hättest, mich zu kompromittieren. Und jetzt bringen Sie mich nach Hause, Mylord!“
    Nun war er zornig und, wie er glaubte, aus gutem Grund. „Du bist genau, wie deine Mutter sagt – ein unlenkbares, eigensinniges Kind. Du erwartest, dass alle nach deiner Pfeife tanzen, und wenn nicht, kehrst du dich ab und gehst. Nicht wahr, Nicole?“
    „Ja! So bin ich!“, rief sie nachdrücklich. „Und du bedeutest für mich nur Ärger, dabei kam ich nach London, um mich zu amüsieren, Spaß zu haben. Nicht, um mich um einen Idioten zu sorgen, der entschlossen ist, sich umbringen zu lassen, und zu stur, um Hilfe anzunehmen außer auf eine höchst lächerliche Weise. Ich wünschte, ich hätte nie erfahren, was ich gestern erfuhr. Ich wünschte, du wärest nie mit deinem grotesken Plan zu mir gekommen. Und dann dieser Witz, mich heiraten zu wollen? Ha! Hätte ich dich doch nie getroffen!“
    Sie wandte sich ab und stapfte zu ihrem Pferd, wo sie ungeduldig wartete, bis er kam, um ihr in den Sattel zu helfen, den sie wesentlich weniger anmutig einnahm, als zuvor am Grosvenor Square.
    Lucas löste die Zügel und reichte sie ihr, wobei ihm klar war, dass sie losreiten würde, bevor er selbst aufgesessen war.
    Als er sie eingeholt hatte, ritten sie zwar nebeneinander, doch stumm, wortlos heimwärts.
    Sie hatte recht. Der Fehler lag bei ihm. Er hatte ihr seinen dummen Plan vorgetragen, ohne ihn richtig durchdacht zu haben, die Idee war ihm als grandioser Vorwand erschienen, ihr weiterhin nahe sein zu können – so ehrlich war er, sich das einzugestehen. Das war der erste Schritt dahin gewesen, seine eigenen Interessen an die erste Stelle zu setzen, was ihm den zweiten Schritt erleichterte. Wenn er so weitermachte, würde er nicht mehr auf den richtigen Weg zurückfinden.
    Gern hätte er sich damit getröstet, dass sie sich um ihn sorgte, ihr etwas an ihm lag, dass sie Leidenschaft für ihn empfand. Doch das war nur ein kleiner Trost.
    Es war vorbei. Kaum begonnen, war, was daraus hätte entstehen können, vorbei.
    Nicole war jung. Vermutlich würde sie sich daheim in ihrem Zimmer einschließen und sich gründlich ausweinen – und ihn dann vergessen.
    Lucas fühlte sich uralt. Er würde gleich in sein Haus an der Park Lane zurückkehren, sich in sein Arbeitszimmer einschließen und bis zur Bewusstlosigkeit betrinken, denn er wusste, dass er sie nie vergessen würde.
    Und die verfluchten Erdbeeren sollte gefälligst der Groom essen.

9. KAPITEL
    O h, sieh nur, Nicole!“, rief Lydia entzückt und hielt ihr das aufgeschlagene Buch hin, das sie gerade von einem der Tische in Hatchard’s Buchhandlung genommen hatte. „Sind diese Blumenzeichnungen nicht großartig? Ich wünschte, ich könnte nur halb so gut malen. Was hast du gefunden?“
    Nicole hob einen dünnen Band. „Das hier. Nichts Besonderes. Ein Bildband mit Londoner Ansichten. Grosvenor Square mit Rafes Stadthaus ist auch darin, und viele Straßen sind verzeichnet. Nun kann ich mich viel besser orientieren.“
    „Wie interessant“, meinte Lydia und griff nach dem Heft. „Schau, da ist Carlton House und da Saint Paul’s Cathedral. Nicole, wolltest du nicht mit mir ein paar Kirchen ansehen? Mit diesem Plan könnten wir besser entscheiden, welche infrage kommen. Kauf

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