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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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hinweg sah Lucas, dass die Stute ebenfalls zum Sprung ansetzte, von Nicole angefeuert, und dann war auch sie auf der anderen Seite und jagte hinter ihm her.
    „Geschafft!“, schrie sie. „Wir haben es geschafft! Juchhuu!“
    Pochte ihr Herz ebenso hart wie seines? Ihm war fast schwindelig, so herrlich leicht und froh fühlte er sich. So jung, wie er sich seit dem Tode seines Vaters nicht mehr gefühlt hatte. Und alles wegen eines verrückten Mädchens, ohne das zu leben er sich schon bald nicht mehr würde vorstellen können – fürchtete er.
    Er zügelte Thunder nach und nach, und auch Nicole hielt ihre Stute zurück, bis sie nach einer kurzen Strecke im Schritt gemächlich nebeneinanderher trabten. Inmitten einer schützenden Baumgruppe hielt er auf einer grasbewachsenen Lichtung an.
    „Hier sind wir wohl sicher, falls hinter uns noch ein paar Verrückte das Gleiche wie wir gerade vorhaben“, meinte er.
    Nicoles Atem ging immer noch rasch, ihre Wangen glühten rosig, aus ihren Augen strahlte das Glück. Sie nickte nur. Um nichts in der Welt jedoch konnte sie ihre Empfindungen verbergen, so viel war klar. Ihm kam der Gedanke, wie sie wohl aussehen würde, wenn sie in seinen Armen läge und er sie mit ganz neuen Gefühlen bekannt machen dürfte …
    Er stieg ab, fing die Zügel auf, die Nicole ihm zuwarf, und band die Pferde an einem tief hängenden Ast an, damit sie grasen konnte.
    „Sie haben Ihren Hut verloren“, sagte sie, als er ihr die Arme entgegenstreckte, eine stumme Aufforderung, sich ihm anzuvertrauen.
    „Und nicht nur den – meinen Sinn für Würde noch dazu, den ich zu besitzen glaubte. Aber es macht mir anscheinend nichts“, fügte er hinzu, während sie ein Bein über den Sattelknopf hob und ihm die Hände auf die Schultern legte. Er umfing ihre Taille, und dann glitt Nicole zu Boden, und er spürte ihren Körper erregend dicht an dem seinen.
    Dabei lächelte sie, und er konnte den Blick nicht von ihren kirschroten Lippen abwenden. Ob sie nach Sonne und frischem Gras schmeckten? Oder nach Jugend, Lachen, Abenteuer?
    „Die werden sagen, dass ich Sie fest am Bändel habe – ich meine, die Leute, an denen wir vorbeirasten, als wäre die Wilde Jagd hinter uns her“, sagte sie, während sie ein paar Schritte zurücktrat. „Möchten Sie immer noch diesen Eindruck aufrechterhalten?“
    Sie ging zu einem Baumstumpf und ließ sich darauf nieder. Es sah aus, als ob eine Waldnymphe auf ihrem hölzernen Thron säße.
    „So kamen wir doch gestern Abend überein, nicht wahr? Und auch darüber, dass ich Ihnen alle Fragen beantworten würde. Obwohl ich Letzteres nach einigem Nachdenken einschränken möchte. Ich werde Ihnen sagen, was Sie wissen wollen – solange Sie versprechen, sich zu benehmen.“
    „Und das heißt was?“ Sie zog ihre Reithandschuhe aus und legte sie auf ihre Knie.
    „Ich weiß nicht recht. Ich meine, Nicole, ich kann kaum abschätzen, was Sie sich als Nächstes in den Kopf setzen, deshalb will ich auf alles eingerichtet sein. Und deshalb möchte ich von Ihnen das uneingeschränkte Versprechen, dass Sie im Zusammenhang mit dem, was Sie von mir erfahren, nichts, aber auch gar nichts unternehmen werden.“
    Sie hob die Arme und nahm den Hut vom Kopf.
    „Nicole?“
    Schweigend zog sie diverse Haarnadeln aus ihrer Frisur, schüttelte leicht den Kopf und fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die rabenschwarzen Locken, die wie ein seidiger Umhang um ihre Schultern herabsanken.
    „Ach, das tut so gut! Wissen Sie, ich habe überhaupt nicht abwarten können, bis ich mir endlich das Haar aufstecken durfte. Und jetzt – jetzt macht es mir nur Kopfweh. Ich glaube, ich lasse es abschneiden!“
    „Nein!“ Lucas hätte sich schlagen können für seine spontane Reaktion. „Also … ich meine, kurzes Haar ist gerade aus der Mode … Aber was haben Sie denn jetzt vor?“
    Sie hatte ein schwarzes Band aus ihrer Tasche gezogen und ihre Haare im Nacken zusammengebunden. Nun nahm sie ihren Hut und stand auf. „Ist das nicht offensichtlich? Ich werde nichts versprechen!“
    „Wie bitte?“ Ein paar zarte Löckchen waren von dem Band nicht erfasst und kräuselten sich um ihr hinreißendes Gesicht. So versunken war er in den Anblick, dass ihm der Gesprächsfaden völlig entglitten war. „Was wollen Sie nicht versprechen? Mich nicht in den Wahnsinn zu treiben?“
    „Nein. Überhaupt nichts werde ich versprechen. Lucas, ich habe lange und gründlich darüber nachgedacht. Tut mir leid, ich

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