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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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die Gesellschaft dieses Mannes nicht mehr ertragen.
    Doch Frayne war eindeutig nicht gewillt, sich so leicht abspeisen zu lassen. „Ich sah übrigens, wie Sie mit diesem schwarzhaarigen Dingelchen fortschlichen“, rief er Lucas hinterher. „Dem Titel nach eine Lady, aber offensichtlich mit der Moral einer Hure. Genau wie die Mutter. Die ich schon hatte. Die Kleine könnte ich genauso leicht bekommen.“
    Lucas machte auf dem Absatz kehrt und baute sich dicht vor Frayne auf. „Nehmen Sie sich in Acht, alter Mann!“
    „Ah, also geht es tiefer, als ich dachte! Wunderbar, Basingstoke! Sie behalten für sich, was Sie wissen, dann tue ich das auch. Ansonsten …“ Er verstummte und zuckte vielsagend die Achseln.
    „Sagen Sie nur, was Ihnen auf dem Herzen liegt.“
    „Gut, dann hören Sie, womit ich Sie in der Hand habe. Ich kann die Mutter ruinieren. Wissen Sie, sie schreibt gern Briefe, sehr … äh … offene Briefe.“
    Lucas zog sich der Magen zusammen. „Und?“
    „Und da unsere liebe Helen schon jetzt vom ton kaum geduldet wird, würde sie, wenn diese Briefe in die falschen Hände fielen, endgültig untergehen, und ihre Töchter mit ihr. Schon jetzt gibt es Leute, die finden, dass der Tod des alten Dukes samt seinen Söhnen unserer Lady Helen mit ihren drei Bälgern sehr gelegen kam. Ah, wenn je eine Familie geradezu nach dem Ruin schrie, dann ist es diese … oder höchstens noch …“ Er lächelte boshaft. „Mir fällt Ihr Vater ein, Basingstoke, der sich selbst entleibte, um seiner Gemahlin und seinem Sohn zu ersparen, ihn am Galgen zu sehen.“
    „Mein Vater war kein Landesverräter, das haben Sie selbst gesagt.“
    „So? Ich sage vieles. Und wissen Sie was? Man glaubt mir. Sie selbst glaubten mir doch auch. Was ich nun sage, sollten Sie auf jeden Fall glauben. Ein einziges vorwitziges Wort nur von Ihnen, und ich werde reden! Verstehen wir uns?“
    Hatte Frayne ihn also getäuscht? Hatte ihm nur Lügen erzählt? Wusste der Mann im Grunde nichts von den Vorgängen, die Schande über seinen Vater gebracht und ihn in den Tod getrieben hatten? Hatte er ihn mit verlogenen Andeutungen geködert, und er war so darauf versessen gewesen, das zu glauben, dass er seine Integrität in den Wind geschrieben und Frayne in die Hände gearbeitet hatte?
    Das höhnische Lächeln des Mannes sagte alles!
    Lucas hätte den Kerl erwürgen können. Nie zuvor war er so nahe daran gewesen, gewalttätig zu werden, wie jetzt gerade.
    „Wir verstehen uns“, sagte er endlich und ging hinaus.
    „Aber das kannst du nicht tun!“ In Lydias Stimme klang Panik mit. Hastig folgte sie ihrer Schwester in deren Ankleidezimmer. „Das kannst du einfach nicht tun!“
    Nicole nahm ein Paar Handschuhe auf und wandte sich zu Lydia um. „Aber sicher doch! Gestern bin ich mit Lucas ausgeritten, und Charlotte hat es ausdrücklich gebilligt. Warum dann sollte ich heute nicht mit ihm ausfahren? Daran ist überhaupt nichts Ungehöriges.“
    Lydia ließ sich schwer in einen zierlichen Sessel fallen. „Das weiß ich auch, nur weiß ich nie, wann du den Marquis magst, wann du ihn verabscheust und wann du mir weismachen willst, dass du nicht das Mindeste für ihn empfindest. Der Salon quillt über von den Blumenbuketts deiner Verehrer …“
    „Unserer, Lydia, unserer . Auch für dich kamen diverse! Und auch bestimmt die Hälfte der Billets, die abgegeben wurden, weil wir – nein, weil du beschlossen hast, dass wir heute Vormittag nicht empfangen. Wie ich bemerkte, hat auch der Duke of Malvern einen entzückenden Strauß geschickt, samt seiner Karte.“
    „Ja, Nicole, und eben seinetwegen darfst du mich nicht allein lassen! Er belässt es nämlich nicht dabei! Gestern während des Tanzes unterhielt er sich mit mir, und … und es fiel mir so schwer, also sagte ich einfach zu allem Ja, ohne richtig zuzuhören, und plötzlich, irgendwie, hatte ich zugesagt, mit ihm Lord Elgins Exponate im Museum anzuschauen, heute Nachmittag.“
    Nicole konnte nicht anders, als über Lydias sichtlich panische Reaktion zu lächeln. „Liebes, was, glaubst du, könnte da Entsetzliches passieren? Du begleitest ihn, machst einige ausgesprochen intelligente Bemerkungen über diese dummen Marmorbrocken, und dann lässt du dich wieder heimbringen. Also insgesamt ein netter, wenn auch todlangweiliger Nachmittag, sonst nichts. Weiß du, der Mann beißt nicht.“
    Lydia sah auf ihre verkrampften Hände nieder. „Das habe ich nie behauptet.“
    „Aber du beträgst dich,

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