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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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als wäre er der Schwarze Mann.“
    „Wenn … also wenn ich ihn treffe, werde ich immer daran erinnert, dass …“
    Von Mitleid erfasst, sank Nicole vor ihrer Schwester auf die Knie und ergriff ihre Hände. Doch so sehr sie mit ihr fühlte, ein paar Dinge mussten einfach ausgesprochen werden. „Nicht der Duke hat Schuld am Tod des Captain. Er kann nichts dazu, dass er selbst überlebt hat. Genau wie Rafe war er dessen Freund, nur war er dabei, als der Captain starb. Du bist nicht die Einzige, die den Verlust fühlt.“
    In Lydias großen blauen Augen schimmerten ungeweinte Tränen. „Ich weiß nicht, wie es an jenem Tag war. Ich will es nicht wissen. Doch immer, wenn ich den Duke treffe, drängt es mich, ihn zu fragen. Vielleicht geht es ihm ja ebenso, und er möchte es mir erzählen. Und genau darum weiche ich ihm lieber aus.“
    „Aber das wird dir nicht immer gelingen. Er ist mit Rafe befreundet. Und ich weiß zufällig, dass der ihn für morgen zum Dinner eingeladen hat. Ob du also für heute absagst oder nicht, du wirst ihn auf jeden Fall wiedersehen.“
    Tief aufseufzend erhob Lydia sich. Sie drückte Nicole herzlich die Hände. „Ich bin noch nicht dafür bereit. Weißt du, der eine Tanz oder ein Abend am selben Tisch, das ist etwas ganz anderes, als einen ganzen Nachmittag allein mit ihm zu sein. Bitte, bitte sag, dass du dich zusammen mit dem Marquis zu uns gesellen wirst. Bitte.“
    Der Duke of Malvern hatte eine private Führung durch die Ausstellung arrangiert, damit Lydia sich mit der Betrachtung der vielen Exponate so viel Zeit lassen konnte, wie sie mochte.
    Während Lydia in ihrer Begeisterung alles um sich herum völlig vergaß und hingerissen den Erklärungen des Dukes lauschte, erzählte Lucas Nicole von den pikanten Hintergründen dieses großen antiken Fundes.
    „Zwar hat die Krone eine riesige Summe für diese Steine, wie sie vom Volk abfällig genannt werden, an Lord Elgin gezahlt, was aber trotzdem nicht verhindert, dass er sich bei diesem Projekt bis über die Ohren verschuldet hat. Seine Frau war nicht gewillt, der Kultur zuliebe Mangel zu leiden, und brannte mit einem anderen Mann durch. Die Scheidung verlief sehr öffentlich und sehr skandalös. Und weißt du, mehr als römische und griechische Standbilder, mehr als jedes noch so bedeutende Kunstwerk, lieben unsere Landsleute den Skandal.“
    „Das klingt wie eine Warnung“, meinte Nicole. „Willst du etwa einen Skandal verursachen? Lucas, antworte!“
    Erst nach einigem Überlegen entgegnete er endlich: „Nein, zumindest heute nicht. Komm mit mir, es gibt hier noch mehrere Säle zu besichtigen, deine Schwester wird uns nicht vermissen.“
    Nicole schaute sich um und sah, dass sich Lydia interessiert zu einem freskengeschmückten Fries beugte. „Du hast recht, sie ist ganz vertieft und denkt überhaupt nicht mehr daran, dass sie eigentlich nicht hierher wollte. Wohin gehen wir?“
    „Irgendwohin, wo ich dich küssen kann, wenn du nichts dagegen hast.“ Er öffnete eine Tür nach der anderen und lugte in die Räume, bis er, zufrieden mit dem, was er sah, verkündete: „Hier!“ Mit einer übertrieben eleganten Verneigung lud er Nicole in den Raum ein. „Wenn Madam geneigt ist?“
    „Madam würde verneinen – wenn das nicht eine glatte Lüge wäre“, erwiderte sie, schaute sich noch einmal flüchtig um und trat dann in ein dämmeriges Gelass ein, das anscheinend als Lager genutzt wurde.
    Lucas folgte ihr und verschloss die Tür, sodass sie fast in völligem Dunkel standen, dann wandte er sich Nicole zu und umfing ihre Schultern sanft mit den Händen. „Dir geht es gut?“, fragte er leise. „Ich meine … gestern Abend … ich hatte nicht geplant, was da geschah. Ich hatte dich nicht deshalb in jenes Zimmer gebracht. Nach dem, was ich vorher erlebt hatte, war ich so … so … mit mir selbst beschäftigt und noch so außerordentlich aufgewühlt. Und dann standest du da … so unglaublich schön, so wundervoll und vollkommen, und ich dachte nur, dass ich dich möglicherweise verloren hätte, dass du vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben wolltest, und da … ach, egal! Wie kann ich dich für etwas um Verzeihung bitten, das ich nicht einmal bereue?“
    Sie wünschte, sie könnte sein Gesicht besser erkennen. „Mit besonders hübschen Worten, schlage ich vor – aber du darfst davon absehen. Hattest du gesagt, du wolltest mich küssen?“
    „Ja, das sagte ich.“
    Sie spürte mehr, als sie es sah, dass er näher

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