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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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dastehen?“
    „Sag mir den Namen“, verlangte Rafe.
    Die Frage kam nicht unerwartet. „Und was würdest du dann tun? Den Mann stellen? Ich wäre sofort dabei, wenn ich glaubte, dass es Erfolg hätte.“
    „Nein, ihn zu stellen wäre sinnlos, das denke ich auch. Aber wie mein Freund Fitz zu sagen pflegte: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt oft selbst hinein. Und mir scheint, bei diesem Mann genügte vielleicht ein kleiner Schubs, um ihn in seine Grube zu befördern.“
    „Also gut“, sagte Lucas und dachte: Aus gutem Grund habe ich Rafe Daughtry schon immer gemocht. „Überlegen wir uns, wo wir mit unserem Schubs ansetzen können. Ah, zuvor sollte ich dir noch sagen, dass ich Nicole heiraten werde.“
    „Wirklich?“ Rafes angespannte Miene wurde sanfter. „Weiß sie es schon?“
    „Ja; sie hat mich abgewiesen. Zweimal – oder vielleicht dreimal schon?“
    Rafe nickte. „Das sieht ihr ähnlich. Charlotte hat mir einiges darüber erzählt, wie das Leben der Zwillinge verlief, während ich beim Militär war. Lydia kam ganz gut damit zurecht, ständig zwischen unserem eigenen Besitz und dem Besitz meines Onkels hin und her gezerrt zu werden, wie es meiner Mutter gerade passte. Aber nicht so Nicole. Ihre wilde Natur in Zaum zu halten, gab meine Tante Emmaline bald auf. Was sie alles anstellte, weiß ich nicht, will es auch lieber nicht wissen. Eins aber weiß ich – Nicole hat immer wieder eindringlich betont, dass sie nicht heiraten will. Vielleicht, weil unsere Mutter so oft verheiratet war.“
    Lucas beschloss, seine Gedanken bezüglich Nicoles Gründen und Befürchtungen, ob echt oder nur imaginär, für sich zu behalten. „Ich liebe sie wirklich, Rafe – ich glaube, so verrückt es klingt, schon seit dem ersten Sehen, als sie mich beinahe umwarf, in mehr als einer Hinsicht. Und ohne Bescheidenheit kann ich behaupten, dass sie meine Gefühle erwidert – obwohl sie sich eher die Zunge abbeißen würde, als es zuzugeben. Ich habe schon überlegt, ob ich sie nach Gretna Green entführen sollte. Aber so weit muss es wohl nicht kommen. Du sollst nur wissen, dass sie bei mir in guter Hut ist.“
    „Daran zweifele ich keine Minute, mein Freund.“ Rafe hob sein Glas und prostete Lucas zu. „Nur ob das Gleiche für dich umgekehrt auch gilt?“
    Nicole, die Rafe gegenüber in der leichten Stadtkutsche saß, spürte seine Blicke förmlich, so sehr, dass sie ihren zarten Schal dichter über dem Busen zusammenzog, weil sie fürchtete, er könnte die Robe für sie als Debütantin zu gewagt finden. Denn wie konnte man seinem Bruder erklären, dass manchmal nicht die Mode der Natur gebot, sondern umgekehrt, und dann konnte die geschickteste Schneiderkunst nicht verbergen, was einfach vorhanden war.
    Als er gar nicht fortschaute und noch dazu süffisant zu lächeln begann, fragte sie endlich gereizt: „Was ist so amüsant, Rafe? Sagst du es mir, oder soll ich raten? Also gut, Charlotte hat dir erzählt, dass ich schon wieder mein ganzes Geld ausgegeben habe. Ach nein, dann würdest du nicht lächeln. Gut, was dann? Sag bloß, Mutter hat dir mitgeteilt, dass sie nach Paris reist und mindestens ein Jahr nicht zurückkommt?“
    „Ersteres wusste ich gar nicht, und leider haben wir nicht das Glück, auf Letzteres hoffen zu können. Ich dachte nur an ein Gespräch, das ich heute mit unserem Freund, dem Marquis, führte.“
    Nicole zog sich der Magen zusammen. „Er hat dich aufgesucht? Ich habe es ihm verboten, und er tat es trotzdem? Was fehlt dem Mann nur?“
    „Er gerät nicht ins Zittern, wenn du befiehlst?“, warf Lydia spöttisch ein. „Wie mutig von ihm.“
    „Wir sollten dem König eine Bittschrift senden, damit er ihm einen Orden für außergewöhnliche Tapferkeit verleiht.“ Rafe schlug in die gleiche Kerbe.
    „Was seid ihr doch amüsant“, fauchte Nicole und schaute zum Kutschenfenster hinaus, ohne allerdings in ihrem Ärger etwas zu sehen. „Ich werde ihn nicht heiraten! Also ist uninteressant, was du ihm geantwortet hast.“
    Rafe schwieg, und Lydia kramte angelegentlich in ihrem Retikül.
    Schließlich konnte Nicole das Schweigen nicht länger ertragen. „Also? Was hast du ihm geantwortet?“
    „Gar nichts“, entgegnete Rafe, immer noch maliziös lächelnd – ein Lächeln, dem Nicole entnahm, wie sehr er die Lage genoss, denn sie lächelte selbst oft genug so. „Er hat nicht um deine Hand gebeten.“
    „Nein?“ Zum ersten Mal in ihrem Leben spürte Nicole, wie sie wahr und

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