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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Nicoles Magen flatterte es aufreizend. „Dann hast du es also auch bemerkt? Ich meine, dass der Marquis interessiert war.“
    „Ja, sicher, genau wie der arme, verlegene Viscount Yalding. Du doch auch, und dann hast du den Mann absichtlich auf die Folter gespannt.“
    So? Nicole mochte es nicht zugeben, doch sie erinnerte sich an kaum ein Wort, das sie zu dem Marquis gesprochen hatte. Sie war zu beschäftigt damit gewesen, ihn einfach nur anzusehen.
    „Soll sein Herz das Erste sein, das du in dieser Saison brichst?“
    Nicole schob die Hände ins Haar und wühlte in den schwarzen Locken. Hoffentlich lenkte die Geste von der Unsicherheit ab, die sie jäh fühlte. Immerhin hatte sie sich den ganzen Nachmittag darin geübt, nicht an den Marquis of Basingstoke und seine unerwartete Wirkung auf sie zu denken.
    „Ehrlich gesagt, Lydia, hatte ich den Duke of Malvern zu meiner ersten Eroberung erkoren. Immerhin ist Rafe mit ihm befreundet; der Mann hat uns schon getroffen, kennt uns. Und er sieht ganz ohne Zweifel hervorragend aus. Er schien mir zum Üben die perfekte Person.“
    Jäh errötend sprang Lydia geradezu auf. „Nicole, nein! Der ist das verabscheuungswürdigste Geschöpf auf Gottes Erdboden! Wie kannst du auch nur daran denken! Ich will von deinen dummen Plänen nichts mehr hören. Ich ruhe mich jetzt ein wenig aus.“
    Für Lydia war der Duke die wandelnde Erinnerung an das, was sie verloren hatte. Nicole hätte sich am liebsten getreten, weil sie das einen kurzen Moment vergessen hatte. Und wer war schuld an diesem Ausrutscher? Der Duke of Basingstoke, der sie anscheinend seit ihrem kurzen Gespräch am Nachmittag jedes Mal völlig durcheinanderbrachte, sobald sie an ihn dachte.
    „Lydia, warte!“, rief sie, doch ihre Schwester war schon durch die Verbindungstür zwischen ihren Zimmern verschwunden. Wütend über sich selbst sank sie wieder auf den Hocker vor ihrem Frisiertisch und stützte das Kinn in die Hände. „Ich werde mich nachher bei ihr entschuldigen“, murmelte sie und beschloss, so langweilig es ihr auch werden würde, Lydia als Wiedergutmachung in den nächsten Tagen einmal zu ihrer Lieblingsbuchhandlung zu begleiten.
    Derart beruhigt, betrachtete sie sich forschend im Spiegel und fragte sich, was der Marquis of Basingstoke, als er sie anschaute, gesehen haben mochte, dass er so sichtlich verwirrt gewesen war. Ihre Augen? Nun, sogar sie selbst fand ihre Augenfarbe hübsch – und ungewöhnlich. Nicole sah sich gern als ungewöhnlich, einzigartig.
    Unwahrscheinlich, dass ihre Sommersprossen ihn abstießen – der Fluch ihres Daseins, seit ihre Mama, als sie sich endlich herabließ, ihre Töchter zu akzeptieren, ständig mit neuen Schönheitsmittelchen versuchte, die bräunlichen Pünktchen zum Verschwinden zu bringen.
    Wenn sie jedoch wählen, sollte zwischen milchweißer Haut, wie Lydia sie hatte, und der Lust, mit ihrer Juliet wild und frei über die Felder zu galoppieren, dann nahm sie lieber mit den verhassten Sommersprossen vorlieb, und damit musste sich eben jedermann abfinden.
    Froh wäre sie allerdings, wenn sie sich abgewöhnen könnte, auf ihre Unterlippe zu beißen, sobald sie sich unsicher fühlte, denn anscheinend war es eine Unart, die feine Londoner Debütantinnen nicht pflegten.
    Wie auch immer, der Marquis hatte sie attraktiv gefunden. Ein solches Gänschen war sie nicht, dass sie das nicht bemerkt hätte. Und er sah sehr gut aus und war ein Mann von Welt und hatte Londoner Schliff, was alles sie sehr aufregend fand. Er würde eine wundervolle erste Eroberung sein.
    Außer er hielte sie für eitel und dumm. Für frivol.
    „Schluss damit!“, mahnte sie sich. „Es ist gleichgültig, was er von dir denkt. Du bist hier, um dich zu amüsieren, und nicht, um wie Lydia mit gebrochenem Herzen zu enden.“
    Doch ehe sie nach Renée klingelte, damit sie ihr ein Bad einließ, nahm sie das schmale Buch auf, das ihre Schwester hatte fallen lassen, setzte sich in den Lehnstuhl und hoffte, diese Lektüre werde ihren Geist bilden.
    Abrupt blieb Lucas auf der Schwelle zum Salon des Hauses am Grosvenor Square stehen und sagte leise: „Na, wenn ich nicht ein Dummkopf bin! Sie sagte Rafael, nicht wahr? Natürlich! Captain Rafe Daughtry.“
    Rafael Daughtry, seit einem Jahr Duke of Ashurst und bis dahin nur ein armer Verwandter ohne jede Erwartungen, der sechs Jahre lang unter Wellington gedient hatte, schenkte dem Marquis einen trägen Gruß. „Major, einen guten Abend“, sagte er

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