Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
Vom Netzwerk:
stattfinden, und wir sind fünfzig Meilen von London entfernt.“
    Sie nickte nur knapp. „Und du musst hin, um das zu verhindern“, sagte sie, zu ihren Handschuhen greifend. „Geh, lass die Pferde satteln, ich bin gleich unten. Ah – meinst du, sie haben hier einen richtigen Sattel übrig? Wir kommen schneller voran, wenn ich nicht im Damensitz reiten muss, vor allem in unbekanntem Gelände.“
    Nach dieser Feststellung schoss ihm alles Mögliche durch den Kopf, doch er fragte nicht nach. „Ich werde sehen. Fünf Minuten, Nicole? Tut mir leid, dass zum Frühstücken keine Zeit bleibt, aber wir können das in Lynsted nachholen. Nicht ganz zwanzig Meilen. Hält deine Juliet das durch?“
    „Ohne eine Pause hat sie noch nie eine solche Strecke zurücklegen müssen, aber sie wird es bestimmt schaffen.“
    Eigentlich durften sie nicht einen Moment zögern, aber ein einziger Kuss war doch bestimmt keine Zeitverschwendung? Er zog sie an sich, presste seinen Mund auf den ihren und nahm entzückt wahr, wie sie sich an ihn schmiegte und den Kuss erwiderte, wie sie beide Kraft voneinander schöpften.
    „Bereit?“, fragt er endlich, sich von ihr lösend.
    Ein wenig atemlos nickte sie, fragte dann: „Ich kann dich nicht zum ‚Broken Wheel‘ begleiten, oder?“
    „Du solltest nicht einmal mit mir zu Pferde unterwegs sein.“
    „Aber du willst mich nicht hier zurücklassen.“
    „Nein“, war seine schlichte Antwort, doch er hielt ihren Blick fest und wusste, dass er so mehr als nur diese Frage beantwortete. „Ich würde dich nie zurücklassen.“
    Ihre Augen verdunkelten sich, aber ihre einzige Entgegnung war, dass sie gleich zum Stall hinunterkommen werde, sie habe nur noch eine Kleinigkeit zu erledigen.
    Fünf Minuten später, als er gerade zusah, wie Nicoles Stute der abgenutzte Sattel aufgelegt wurde, den er für das Dreifache seines Wertes vom Wirt erstanden hatte, trat dieser werte Mann an ihn heran und fragte, ob sein Gast sich wohl bei der Begleichung der Rechnung geirrt habe.
    Nein, erwiderte Lucas, er sei sich des Betrages bewusst, den er der Wirtin ausgehändigt habe, woraufhin der Wirt erfreut aufstrahlte.
    „Dann hatten Sie ein gute Nacht, Sir? Gott segne die Frau, die, wie sie auch sonst beschaffen sein mag, ihrem Gemahl eine gute Nacht zu bereiten weiß.“
    Lucass wusste, dass er diese Offenheit geradezu herausgefordert hatte, konnte seine Verwunderung jedoch nicht ganz verbergen. „Wie bitte?“
    Der Wirt tippte sich mit einem Finger an den Hals. „Eine angenehme Reise wünsche ich, Sir, und Ihrer werten Mutter baldige Genesung“, sagte er feixend und trottete vor sich hinpfeifend in seine Gaststube zurück.
    Ungläubig hob Lucas die Hand und betastete seinen Hals unterhalb des Ohrs, wobei ihm einfiel, wie nachlässig seine Krawatte gebunden war. Dort, an diese Stelle, hatte Nicole ihn in der Hitze der Leidenschaft geküsst … anscheinend mit sichtbaren Folgen.
    Er band das Krawattentuch neu und etwas höher, ehe er sich auf die Suche nach dem Boten machte, um ihm letzte Instruktionen bezüglich des Gepäcks zu geben.
    Trotz der zu erwartenden Schwierigkeiten, trotz aller Ungewissheit, pfiff er dabei munter vor sich hin.
    So gern Nicole noch einen Moment verweilt und den Duft des frischen Brotes genossen hätte, der ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ, eilte die Rückreise doch zu sehr, und so verließ sie mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf den Brotlaib die Küche des Gasthofs.
    Mit Lucas allein zu sein war berauschend, aber auch verwirrend, und sie sollte sich vielleicht nicht zu intensiv damit befassen, sonst würde sie nur an zwei Dinge denken, an die vergangene Nacht und an die nächste, die ihnen nun nicht vergönnt war, weil sie so rasend schnell zurück in die Hauptstadt mussten.
    „Da – fang!“, rief sie, als sie Lucas vor sich über den Hof gehen sah.
    Er wirbelte herum und konnte noch so eben das gekochte Ei fangen, das sie ihm zugeworfen hatte. „Wo hast du das her?“
    „Nicht selbst gelegt, falls du das meinst“, rief sie fröhlich, woraufhin der junge Mann in der Livree des Duke of Ashurst sich diskret in den Stall zurückzog, jedoch verstohlen hinter der vorgehaltenen Hand kicherte. Aber das konnte Nicole nicht in Verlegenheit bringen, denn sie hatte Felix schon gekannt, als er noch kurze Hosen trug.
    Die beiden Eier hatte sie bereits in der Küche geschält und ihres sofort gegessen; nun sah sie Lucas zu, wie er seins in zwei Bissen verspeiste, während

Weitere Kostenlose Bücher