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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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die gefestigten Bollwerke traf, eine Burg aus Ideen und Erinnerungen, die jedem Angriff widerstehen mussten.
    „Hör bitte damit auf“, sagte ich einen Moment später leise. „So kommen wir mit unserer Unterhaltung kein Stück weiter.“
    Die kleine Vampirin schürzte die Lippen und hielt den Kopf ein wenig schief, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie verärgert oder belustigt sein wollte. Schließlich entschied sie sich wohl für belustigt, denn sie lachte und wackelte ein wenig mit ihren Hüften. „Herrlich, herrlich, herrlich. Wir sind sehr erfreut.“
    „Dir stehen verschiedene Möglichkeiten offen“, sagte Esmeralda. Falls Esteban ihr Betragen störend fand, ließ er sich das nicht anmerken. Himmel – er schien es gar nicht mitzubekommen.
    „Wie schön“, sagte ich. „Magst du sie mir aufzählen?“
    „Für uns würde sich das Problem mit dir am einfachsten lösen lassen, wenn du dir das Leben nimmst. Sobald du tot bist, hat Arianna keinen Grund mehr, deiner Brut etwas anzutun.“
    „Darf ich widersprechen? Bei dem Plan ergeben sich ein paar kleinere Probleme – mal ganz abgesehen von dem Teil, wo ich tot bin.“
    „Ach ja?“, ließ Esteban verlauten. „Die solltest du uns unbedingt nennen.“
    „Wer garantiert mir die Sicherheit des Kindes nach meinem Ableben? Welche Sicherheiten habe ich, dass es unversehrt zu seiner Mutter zurückkommt? Wer sagt mir, dass Arianna ihren Plan nicht nächsten Monat wieder aufleben lässt? Welche Sicherheiten hätte ich in dieser Frage?“
    „Man könnte einen Vertrag aufsetzen“, sagte Esteban. „Man könnte eine der unbeteiligten Parteien der Abkommensmächte bitten, die Verhandlungen zu überwachen, ein Protokoll aufzusetzen und die Übereinkünfte von allen Beteiligten sowie von Zeugen unterschreiben zu lassen. Was Sicherheiten angeht, so könnten wir unseren Herrn bitten, dir sein Wort zu geben. Dann wären deine Gefährtin und eure Brut nicht mehr Objekte des Kreislaufs der Rache.“
    „Das sind alles Ideen, die man durchaus in Betracht ziehen sollte“, gab ich zu. „Obwohl dieser Option natürlich aus meiner Sicht immer noch ein Makel anhaftet: mein Tod.“
    „Das verstehe ich gut“, sagte Esteban. „Wir könnten dir aber auch eine Alternative zum Tod bieten.“
    Esmeralda wackelte inzwischen nicht mehr mit den Hüften, sie ließ sie auf meinem Unterleib kreisen, immer langsamer, immer sinnlicher. Mich hatten schon einmal Vampire des Roten Hofs missbraucht, manchmal plagten mich immer noch Alpträume, die diese Erlebnisse zum Inhalt hatten. Aber das hübsche, junge Mädchen, das sich auf mich gelegt hatte, besaß dieses gewisse Etwas, dieses geheimnisvoll Weibliche, das sich jeder Definition und Beschreibung entzog. Mir wurde übel in ihrer Nähe, aber mein Körper tat, was er wollte, und reagierte unangemessen intensiv und heftig.
    „Alternative“, hauchte Esmeralda mit atemlosem, kleinem Stimmchen. „Das heißt heute: etwas Trendiges. Wir sind sooo trendig, und wir lieben es sooo, kleinen Sterblichen zu zeigen, wie modern wir sind.“
    „Ihr würdet mich zu dem machen, was ihr seid“, sagte ich leise.
    Esmeralda nickte langsam, ihr Mund verzog sich zu einem trägen, sinnlichen Lächeln. Ihre Hüften kreisten auf meinem Leib, bis es mich fast wahnsinnig machte. Ihre Fangzähne zeigten sich.
    „Das böte dir verschiedene Vorteile“, sagte Esteban. „Die Transformation deines Blutes macht dich immun gegen das Racheritual, sollte es Arianna gelingen, es erfolgreich abzuhalten, und natürlich tötet dich dann auch niemand. Niemand nimmt dich gefangen oder foltert dich zu Tode, wie es innerhalb der nächsten sechs Monate oder so mit dem Rest des Weißen Rats geschehen wird.“
    „Auch über diese Option muss man sicher nachdenken“, sagte ich. „Es ist ein sehr respektabler Vorschlag. Gibt es noch andere Pfade, die ich eurer Meinung nach einschlagen könnte?“
    „Einen noch“, sagte Esteban. „Mach deine Brut unserem Herrn, dem Roten König, zum Geschenk.“
    Hätte ich die Kraft gehabt, ihm ins Gesicht zu schlagen, hätte ich das an diesem Punkt wohl getan. Also war es wahrscheinlich gut, dass mir die nötige Kraft fehlte. „Was wäre damit erreicht?“
    „Er würde die Brut in seinen Besitz nehmen. Sie stünde unter seinem Schutz, bis er befindet, sie sei für eine solche Fürsorge nicht geeignet, ihrer nicht wert oder er benötige sie nicht mehr.“
    Esmeralda nickte ungestüm und heftig. „Sie würde ihm gehören. Er ist

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