Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
Besseren.“
    Ich schüttelte langsam den Kopf und sagte: „Susan nicht.“
    Murphy zuckte die Achseln. „Harry … ich habe das Gefühl …“ Sie zog die Nase kraus, wählte ihre Worte mit Bedacht. „Ich habe das Gefühl, hier geht ziemlich bald ziemlich viel ganz übel den Bach runter.“
    „Was willst du damit sagen?“
    Erneut zuckte sie die Achseln. „Na ja … in den Medien geht es praktisch nur noch um das Haus, das in die Luft geflogen ist. Man findet keinen Sender mehr, der sich mit etwas anderem beschäftigt. Die Leute regen sich furchtbar auf, ständig ist von Terrorismus die Rede. Die Regierung, Leute von ganz oben, haben ein Auge auf unsere Stadt. Das habe ich in diesem Maße noch nie erlebt. Du erzählst mir, ein Großteil des Weißen Rates stehe effektiv unter der Kontrolle dieses Cristos, und jetzt mischen auch noch die oberen Chargen des Roten Hofes mit. Nach dem, was du sagst, greift links und rechts so ziemlich jeder zu den Waffen.“ Hilflos breitete sie die Hände aus. „Wie bei der Kubakrise. Alles steht auf der Kippe, am Rande des Abgrunds.“
    Verdammt – Murphy hatte recht. Die übernatürliche Welt stand wirklich an einem Abgrund – und bis hinunter zum Krieg der totalen Vernichtung, der am Boden drohte, war es ein langer, langer Weg.
    Ich holte langsam und tief Luft, dachte fieberhaft nach. Dann sagte ich: „Das ist mir egal.“
    Murphys goldene Brauen zuckten in die Höhe.
    „Ich bin nicht für die ganze Welt verantwortlich. Ich suche nach einem kleinen Mädchen, und ich werde es finden und in Sicherheit bringen. Mehr nicht. Der Rest der Welt kann gut ohne mich klarkommen.“
    „Was, wenn sie der Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt, Harry? Dieses Mädchen? Was machst du dann?“
    Eine Feuersäule aus reiner Wut kroch mir das Rückgrat hinauf und ließ meine Stimme rau werden. „Ich werde Maggie in Sicherheit bringen, und wenn die Welt deswegen in Flammen steht, dann soll es eben so sein. Ich und die Kleine, wir werden ein paar Marshmallows rösten.“
    Ein paar Sekunden lang musterte Murphy mich schweigend und nachdenklich. „Du bist ein guter Mensch, Harry“, sagte sie schließlich leise und sanft.
    Der Klang ihrer Stimme, der Ton, der Ausdruck in Murphys Gesicht beschämten mich mehr als die eigentlichen Worte. Ich senkte den Kopf.
    „Nicht immer rational“, fuhr sie lächelnd fort. „Aber wenn schon verrückt, dann auf die denkbar beste Art.“
    „Danke, Karrin.“
    Sie streckte die Hand aus und drückte kurz meinen Arm. „Ich sollte gehen. Ruf an.“
    „Werde ich machen.
    Kurz darauf war sie fort, und ich machte mich daran, meine Wohnung so zu säubern, dass sie dem kritischen Blick der Regierung standhalten konnte. Das schluckte zwar viel von meiner wertvollen Zeit, aber noch mehr Zeit würde verloren gehen, wenn man mich hinter schwedische Gardinen steckte. Ich war gerade dabei, die letzten pikanten Reste zu verstauen, als es klopfte und ich zur Salzsäule erstarrte. Kurz darauf klopfte es erneut.
    „Harry Dresden?“, rief eine Männerstimme. „Hier spricht Agent Tilly, FBI. Ich habe einen Durchsuchungsbefehl für diese Wohnung und die richterliche Anordnung, die Anwesenden festzunehmen und zur Befragung in unsere Dienststelle zu verbringen. Es geht um die Explosion im Stadtzentrum letzte Nacht. Wenn Sie diese Tür nicht freiwillig öffnen, sehen wir uns gezwungen, sie aufzubrechen.“
    Scheiße.

11. Kapitel
    H astig riss ich den Teppich wieder von der Falltür. Ich hatte fast all mein fragwürdiges Material in einer Nylonsporttasche verstaut. Die hängte ich mir über die Schulter, schnappte mir Ledermantel, Stab und Sprengstock und hätte mir anschließend beim hektischen Abstieg die Trittleiter runter fast das Genick gebrochen. Auf halbem Weg hielt ich an, schloss die Falltür über mir und verschloss sie fest mit den beiden Riegeln, die ich an der Unterseite angebracht hatte, damit der Grashüpfer oder ich dem jeweils anderen bei Bedarf zu verstehen geben konnten, dass im Untergrund Delikates vor sich ging und jede Ablenkung gefährlich werden konnte.
    „Was ist los?“, meldete sich Bob von seinem Regal.
    „Bob, die Schutzeichen müssen runter. Sofort!“
    „Warum machst du nicht einfach …“
    „Weil sie sich nach fünf Minuten wieder einschalten, wenn ich sie mit einem Zauber kurz außer Kraft setze. Sie müssen ganz weg. Schwing deinen knochigen Arsch hoch und mach das!“
    „Aber dann sind sie mindestens eine Woche lang nicht in

Weitere Kostenlose Bücher