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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Handtuch. „Was soll dieser Scheiß, Dresden?“, schalt ich mich laut. „Natürlich gibt es einen Weg aus dieser Notlage. Du musst ihn nur finden.“
    Ich trocknete mich ab, wobei ich mir im Spiegel mein müdes, vernarbtes, unrasiertes Gesicht ansah – nicht gerade ein Gesicht, das ein Kind auf Anhieb lieben würde. Wahrscheinlich würde die Kleine anfangen zu heulen, wenn sie mich sah.
    Aber es konnte das Gesicht des Mannes sein, der sie vor einem Mob blutrünstiger Tiere rettete. Es war noch zu früh, das Handtuch zu werfen.
    Ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte.
    Ich wusste nur eins: Aufgeben konnte ich nicht.

23. Kapitel
    I ch rief Murphy auf ihrem Handy an.
    „Murphy“, meldete sich ihre Stimme.
    „Hallo, Murph, wie läuft es so?“
    „Die Verbindung ist nicht …“
    „Weiß ich ja, weiß ich. Hallo, Leutchen vom FBI. Wird es nicht langweilig, sich ständig solches Zeug anzuhören?“
    Murphy schnaubte ins Telefon. „Was ist los?“
    „Ich überlege, ob ich mir nicht einen kaputten Fußabtreter anschaffen soll, passend zur Tür, die mir aus dem Rahmen gerissen wurde, und zum gebrochenen Türrahmen. Vielen Dank, FBI!“
    „Mach das FBI jetzt bloß nicht zum Buhmann“, mahnte Murphy. „Die sind auch nicht unfähiger als manch anderer. Was sollen sie denn machen, wenn man sie schlecht informiert?“
    „Was ist mit deiner Wohnung?“, wollte ich wissen.
    „Sie kamen, sie durchsuchten, sie gingen. Rawlins, Stallings und ein Dutzend Leutchen vom Sonderdezernat waren dabei und haben fleißig geholfen. Die vom FBI haben abgestaubt und meinen Müll rausgebracht, als sie fertig waren.“
    Ich lachte. „Damit sind die Jungs von deiner Einheit durchgekommen?“
    Murphy klang entschieden zufrieden mit sich. „Sie kamen auf spezielle Bitte des Agenten hin, der jetzt bei den Ermittlungen das Sagen hat.“
    „Tilly?“
    „Du hast ihn kennengelernt?“
    „Habe ich und ich bin froh darüber. Hat gut über dich geredet.“
    „Er ist Aikidoka “, sagte Murphy. „Ich habe ein paarmal in seinem Dojo praxisorientierten Unterricht gegeben. Er hat bei Dough Joe Katas und Waffeneinsatz gelehrt.“
    „Oh, richtig. Er ist der Typ, bei dem du Stockkampf gelernt hast?“
    „Genau. Wir haben vor vielen Monden im selben Kurs angefangen.“
    Ich grunzte. „Schade, dass ich ihn so kennenlernen musste.“
    „Das FBI ist eigentlich gar kein so übler Haufen. Hier geht es nur um Rudolph. Oder den, der Rudolph seine Marschbefehle erteilt.“
    Mir schoss ein Gedanke durch den Kopf. Um ihn nicht gleich wieder zu verlieren, schwieg ich einen Moment lang.
    „Harry? Bist du noch dran?“
    „Ja, tut mir leid. Ich wollte gerade los, mir ein Steaksandwich reinziehen. Wie ist es mit dir? Interesse?“
    „Sicher. Zwanzig?“
    „Zwanzig.“
    Murphy legte auf, und ich verkündete der noch offenen Leitung: „Leute? Wenn ihr wen auf meine Wohnung angesetzt habt, könnte der die Bullen rufen, wenn mein Krieg-der-Sterne- Poster abhanden kommt? Das ist ein Original!“ Lachend legte ich auf. Warum sollte ich das FBI nicht ein bisschen nerven? Mein inneres Kind jedenfalls war zufrieden mit mir.
    ***
    Zwanzig Minuten später kreuzte ich bei Mac auf.
    Der relativ frühen Stunde wegen war die Bar noch halb leer. Murphy und ich setzten uns an einen Tisch ganz hinten in der Ecke, weit weg von den Fenstern und von daher auch von Lasermikrophonen, die auf diese gerichtet sein könnten. Wusste ich denn, ob unsere bundesbehördlichen Schatten ihre Paranoia nicht gerade voll auslebten?
    Ich startete ohne Vorrede: „Wer sagt, dass Rudolph seine Befehle von seinen direkten Vorgesetzten erhält? Oder überhaupt von jemandem aus Chicago?“
    Murphy runzelte die Stirn und dachte nach. Ich wartete geduldig. „Das glaubst du doch nicht wirklich?“, fragte sie. „Oder?“
    „Ich glaube, es lohnt sich, das zu verfolgen. Als ich ihn das letzte Mal sah, wirkte er zittrig.“
    „Ja …“, sagte Murphy nachdenklich. „Bei mir zu Hause auch.“
    Ich brachte sie auf den aktuellen Stand, die Ereignisse in meiner Wohnung und beim FB betreffend. Als ich fertig war, nickte sie, wirkte aber recht überzeugt. „Mach weiter.“
    „Wir wissen beide, dass Leute, die auf der Karriereleiter ganz schnell nach oben krabbeln wollen und dafür in alle möglichen Ärsche kriechen, normalerweise nicht nervös und hektisch werden, wenn sie mit Billigung der oberen Etagen unterwegs sind. Im Gegenteil, die stolzieren rum wie die Gockel und machen einen auf

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