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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Mendoza-Abkommens gegeben, aber die letzten zehn Jahre waren die blutigsten in der Geschichte der Stythen und der Mittleren Planeten. Erst vor fünfzehn Monaten hat ein schrecklicher Überfall auf eine marsianische Asteroiden-Kolonie stattgefunden, bei dem Zivilisten - darunter Frauen und Kinder - in die Sklaverei verschleppt wurden.«
    »Ich habe keinen Vertrag mit den Marsianern«, sagte Saba.

    »Wir haben die Pflicht, auf die Einhaltung der grundlegendsten Menschenrechte zu bestehen.«
    Paula schob ihren Stuhl zurück und ging auf die andere Seite des Raums. Es gab keine Fenster hier. Alle Wände waren von Buchregalen bedeckt.
    Saba sagte: »Und was sind Ihre grundlegendsten Menschenrechte? Schließen die auch Mord ein?« Seine Stimme klang hart und ungeduldig. Tanoujin, der neben ihm saß, blickte auf seine Hände. Leno saß auf Jeffersons anderer Seite und wirkte gelangweilt: er war der Beobachter der Stythen. Er beherrschte kaum die lingua franca.
    »Wie bitte?« fragte Fisher.
    »Ich spreche von der Sonnenlicht-Liga«, sagte Saba.
    »Von der Sonnenlicht-Liga?«
    »Allerdings.« Saba schlug mit der Hand auf den Tisch.
    »Schade, daß wir Ihnen nicht ein paar Stücke von dem Mann mitgebracht haben, den Sie ausgeschickt haben, mich zu ermorden.«
    »Für Aktionen unabhängiger Bürger sind wir nicht verantwortlich.«
    Spannung lag in der Luft. Paula blickte zu Tanoujin hinüber und sah, wie er unruhig seine langfingerigen Hände zu Fäusten ballte und wieder entspannte. Der Marsianer sagte steif: »Wir werden kein neues Waffenstillstandsabkommen abschließen, in dem nicht die Sklavenfrage geklärt wird. Das ist eine unabdingbare Forderung.«
    »Ich verhandele nicht mit Ihnen«, sagte Saba, »sondern mit ihr.« Er deutete auf Sybil Jefferson.
    »Sie verhandeln mit dem Rat«, sagte Fisher.
    »So tief würde ich nie sinken.«
    »Das reicht«, sagte die Jefferson scharf.
    Fisher sprang auf. »Ich lasse mich nicht...«
    »Fisher!«
    Er wandte sich ihr zu. Man konnte fast die Marionettenschnüre sehen, an denen sie ihn hielt. »Ich lasse...«
    »Fisher!« sagte die Jefferson noch lauter. »Setzen Sie sich!«
    Gehorsam nahm er wieder Platz. Die alte Frau sagte: »Im Interesse eines günstigen Ausgangs dieser Verhandlungen schlage ich vor, daß wir sie nun für eine Mittagspause unterbrechen.
    Wenn wir uns nach dem Lunch wieder zusammensetzen, wollen wir versuchen, uns wie gescheite und gebildete Menschen zu benehmen und nicht wie kleine Kinder, die sich in ihrem Sandkasten streiten.«

    Fisher hatte sie nicht aus den Augen gelassen, und als sie sich erhob, stand er ebenfalls auf. Paula ging zu ihrem Stuhl zurück und nahm die Jacke von der Lehne. Überall scharrten jetzt Stühle über den Boden, als die großen Stythen sie zurückschoben und aufstanden. Jefferson fummelte in ihrer Handtasche nach den Minzdrops und versuchte gleichzeitig, sich den Schal umzulegen.
    Dabei hielt sie den Blick zu Boden gerichtet und gab niemanden eine Möglichkeit, sie anzusprechen. Sie ging zur Tür.
    »Rühren Sie mich nicht an«, sagte Fisher giftig.
    Paula blickte auf. Tanoujin trat von Fisher zurück.
    Saba verließ den Saal, und die anderen Stythen folgten ihm.
    Leno und Tanoujin erreichten die Tür gleichzeitig und starrten einander sekundenlang herausforderd an. Schließlich überließ Tanoujin dem anderen den Vortritt. Sie gingen an Paulas frühe-rem Büro vorbei und betraten den Park. Paula drängte sich zwischen Tanoujin und die Wand.
    »Was haben Sie von Fisher herausbekommen?«
    Er zuckte die Achseln. »Nichts.« Er ging rascher und ließ sie hinter sich zurück.
    Als Paula nach dem Lunch ins Gebäude zurückkam, fand sie Sybil Jfefferson in ihrem Büro. Die Schreibmaschine ratterte unter ihren Fingern wie ein Maschinengewehr. Die kahlen, weißen Wände des Büros waren streifig. Der einzige Schmuck war ein Kalender, der hinter ihrem Schreibtisch an der Wand hing.
    Die alte Frau blickte von ihrer Arbeit auf. »Hallo, Mendoza. Ich dachte, es sei Michalski, der mir meinen täglichen Diätzwieback bringt.« Sie rollte den Sessel vom Maschinentisch fort. »Haben Sie schon gegessen? Aber setzen Sie sich doch.«
    »Danke. Wir hatten gerade unser Lunch.«
    Paula setzte sich mit übergeschlagenen Beinen auf einen hochlehnigen Stuhl.
    »Und wo sind Ihre Begleiter jetzt?« erkundigte sich die Jefferson.
    »Draußen im Park, um sich abzukühlen. Hören Sie, solange dieser Fisher hier ist, kommen wir nicht einen Schritt weiter.«
    »Caleb

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