Wandernde Welten
könnte versuchen, mir die Schuld daran zuzu-schieben.« Sein Blick glitt zum Spiegel, und ein interessierter Ausdruck trat in sein Gesicht. Paula folgte seinem Blick und sah ein Mädchen in die Bar treten. Während sie ein paar andere Gäste begrüßte, ihren Mantel auszog und sich setzte, musterte der Stythe sie eingehend von Kopf bis Fuß.
Der Barkeeper schob Paula den Whisky zu.
Der Akellar sagte: »Ich habe die andere weiße Frau nicht mehr gesehen. Ihre Freundin.«
»Meine Freundin? Sie meinen Cam Savenia? Sie ist abgereist, hörte ich.«
Er nickte zufrieden. Dann starrte er wieder in den Spiegel. Eine zweite gutaussehende Frau trat in die Bar.
Paula lehnte sich zurück. Der Stythe beachtete sie nicht. Er hatte nur noch Augen für diese Frau, deren Konterfei er im Spiegel mit beinahe unverschämten Blicken musterte. Paula unterdrückte ihre Verärgerung. Sie hatte eine Schwäche an ihm entdeckt und nahm sich vor, sie auszunutzen. Die Frau ging ins Restaurant und verschwand aus dem Gesichtsfeld des Stythen. Er wandte sich wieder Paula zu. »Wir haben eben von Cam Savenia gesprochen«, erinnerte er sich. »Was haben Sie mit ihr zu tun?«
»Ich habe eine Zeitlang bei ihr gearbeitet«, sagte Paula. »Aber das liegt schon eine Weile...«
Sie brach ab, weil er ihr nicht mehr zuhörte. Eine Frau ging aus der Bar.
»Ich kann mich einfach nicht an den Anblick von Frauen gewöhnen, die mit unverhülltem Gesicht umhergehen«, knurrte er und griff nach seinem Whiskyglas.
»Mars ist ein eigenartiger Planet«, sagte Paula und ließ die Eisstücke gegen die Wand ihres Glases klirren. »Ich habe Fische in meiner Zimmerwand. Aber vielleicht sind sie nur aus Plastik.
Diesen Leuten ist alles zuzutrauen.« Sie leerte ihr Glas und glitt vom Hocker. »Kommen Sie zu mir und sehen Sie sie sich an. Vielleicht können Sie entscheiden, ob sie wirklich aus Plastik sind.«
Jetzt hatte sie sein Interesse gefesselt, stellte sie zufrieden fest. Er blickte sie an, zuerst konsterniert, dann überrascht, und schließlich lächelte er.
»Haben Sie noch etwas von dem guten Whisky übrig?«
»Ich habe noch eine Flasche in Reserve.«
Er stand auf, und sie verließen die Bar.
Die Sonne sank. Lange Schatten lagen auf dem Garten, und mattes, nebeliges Licht strömte ins Zimmer. Paula schloß die Vorhänge und goß zwei Whisky ein. Sie saßen auf der Couch gegenüber dem Aquarium.
»Wie ist es auf der Erde?« fragte er. »Wie hier?«
Sie schüttelte den Kopf. Sie saß am gebogenen Ende der Couch.
»Die Erde ist das Original, der Mars nur eine Kopie.«
»Dann ist es dort also doch wie hier.«
Sie setzte ihr Glas auf den Tisch, ohne getrunken zu haben. Sie streifte die Schuhe ab und zog die Beine auf die Couch. »Nein. Sie müßten die Erde erleben, um den Unterschied zu spüren. Küssen die Stythen eigentlich ihre Frauen?«
»Ich weiß nicht. Ich habe das Wort noch nie gehört.«
Sie kniete sich neben ihn und blickte ihn an. Dann hob sie ihr Gesicht und preßte ihre Lippen auf die seinen. Er erwiderte den Kuß nicht. Sie berührte seine Lippen mit ihrer Zunge und legte einen Arm um seine Hüfte. Plötzlich spürte sie wieder den scharfen, metallischen Geruch. Er packte sie und drückte sie auf die Couch.
»Sie tun mir weh.« Sie konnte kaum atmen. »Sie sind zu schwer.«
Er stützte sich auf die Ellbogen. Sie konnte kaum atmen in dem strengen Geruch, den sein Körper ausströmte. Als sie ihn wieder küßte, fühlte sich sein Körper warm an, fast fieberig. Sie standen auf und zogen sich aus. Sein Körper war perfekt wie eine antike Statue, und sein Penis war erigiert. Sie legten sich nebeneinander auf die Couch. Seine Haut wärmte sie. Während sie ihn mit ihren Händen und ihren Lippen streichelte, gab sie sich Mühe, sich an seinen eigenartigen Körpergeruch zu gewöhnen. In der völligen Stille vereinigten sie sich. Er schloß die Augen, als ob er bei dem Akt nur allein beteiligt sei. Sie kniete über ihm und ließ seinen riesigen Ständer vorsichtig in sich hineingleiten, beide Hände um seine Hüften gelegt, und spürte eine heftige Erregung in sich aufsteigen.
Die Couch war zu schmal. Sie glitten auf den Boden und machten dort weiter. Er war so groß, daß sie nicht sein Gesicht küssen konnte, wenn er in ihr war. Das wässerige Licht aus dem Aquarium rippelte über seine breite Brust. Sie berührte alle Stellen seines Körpers, um herauszufinden, was er mochte. Er packte sie um die Hüften und stieß sich ganz in sie
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