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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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wollen.«
    »Findest du?«
    »Was könnte ich meinen Leuten für euer dreckiges Geld kaufen?«
    Sie lehnte sich an die Couch. »Wir könnten dir einen Vertrag anbieten, der dir im ersten Jahr eine Million Dollar garantiert, und einen stetig wachsenden Gewinn, der sich im fünften Jahr auf zehn Millionen steigert.«
    Er schwieg eine ganze Weile. Sie fuhr mit den Fingernägeln über den gelben Bezugsstoff der Couch. Er setzte sich wieder und zog seine Stiefel an.
    »Es ist trotzdem Bestechung.«
    »Du kannst es nennen, wie du willst. Denke noch einmal in Ruhe darüber nach.«
    »Ich brauche nicht darüber nachzudenken«, sagte er und verließ den Raum. Sie hörte die Tür zuschlagen und wieder zurückfedern. Dabei sprang sie aus ihren Führungsrillen. Sie versuchte, sie wieder in ihre normale Lage zurückzudrücken, schaffte es jedoch nicht. Sie hatte sich in halboffener Position verklemmt. Sie duschte, zog ihren Morgenrock über und ging wieder ins Wohnzimmer. Sybil Jefferson hatte ihn richtig eingeschätzt, ohne ihn je gesehen zu haben. Sein Schlüssel hieß Geld. Sie drehte die Lichter ab, verbarrikadierte die Schlafzimmertür mit Stühlen und ging zu Bett.
    Tanoujis Baritonstimme sagte: »Sie hat dich also regelrecht verführt?«
    »Ich wäre jedenfalls nicht auf den Gedanken gekommen. Du hast sie doch gesehen. Schön ist sie wirklich nicht. - Was, glaubst du, haben sie vor?«
    »Sie versuchen, dich zu kaufen.«
    Paula wusch ihr Haar im Waschbecken des Badezimmers. Die Seife roch nach Ei. Die Stimme des Akellars erklang aus dem kleinen Tonbandgerät, das neben ihr auf dem Boden stand.
    »Wie lang ist ein Erdenjahr?«
    »Laß dich doch nicht von ihr einwickeln. Warum wirst du weich, nur weil eine Frau mit dir geschlafen hat?«
    »Ach, halt den Mund!«
    »Könntest du sie so lange aus ihrem Zimmer fernhalten, daß ich es in Ruhe durchsuchen kann?«
    Paula spülte ihr Haar und schaltete den Trockner ein.
    Der Akellar sagte: »Ich werde mir etwas einfallen lassen.«
    Eine fremde Stimme sagte: »Verdammt, ist das heiß hier.«
    »Wenn du glaubst, daß es hier heiß ist, stell dich einmal draußen in die Sonne.« Das war Sril, der Untersetzte mit dem Goldring in der Nase. »Akellar, ich habe gehört, daß du jetzt mit der Erdenfrau besser zurechtkommst.« Mehrere Männer lachten.
    »Nein«, sagte der Akellar, »sie kommt besser mit mir zurecht.«
    Paula nahm den Recorder mit ins Wohnzimmer und hörte sich den Rest der Aufnahme an, während sie alle Gegenstände zusammentrug, die Tanoujin auf keinen Fall bei ihr finden durfte: die Tonbänder für den Recorder, die Abhörgeräte, die Cam Savenia in ihren Räumen installiert hatte. Die Männer sprachen von ihrem Raumschiff und über das marsianische Essen, das ihnen sehr behagte.
    »Wie lang ist ein Erdenjahr?«
    »Saba! Laß dich doch nicht von ihr einwickeln.«
    »Ich habe dir eine Frage gestellt.«
    »Ungefähr zwölf hundert Wachen.«
    Der Akellar und Tanoujin sprachen wie Gleichgestellte miteinander, aber hin und wieder fuhr der Akellar den anderen an, und Tanoujin gab in jedem Fall nach. Jetzt sagte die tiefe, sonore Stimme: »Während du dich von dieser Frau hast mißbrauchen lassen, habe ich mit dem Schiff gesprochen.«
    »So?«
    »Kobboz sagte, er...« Das Band war zu Ende. Sie legte ein neues ein, schaltete das Gerät auf Empfang, packte alles, was sie aus der Suite mitnehmen wollte, in ihre Reisetasche und ging in die Halle.
    »Meine Tür hat sich verklemmt«, sagte sie zu dem Mann an der Rezeption.
    Er machte gerade eine Eintragung in die Tageskladde und sagte ohne aufzusehen: »Hatte ein Stythe damit zu tun?«
    Sie antwortete nicht.
    »Wir werden Ihnen eine andere Suite geben.« Er legte den Stylo in die Kladde und schloß sie. »Wegen der Versicherung müssen wir alles so lassen, bis ein Inspektor den Schaden geprüft hat.«
    »Das hat noch Zeit«, sagte sie. »Ich möchte jetzt nur diese Sachen im Hotelsafe hinterlegen.«
    Der Mann nahm ihr die Reisetasche ab. Sie ging ins Restaurant zum Mittagessen. Als sie beim Kaffee angelangt war, trat Lilly M'ka herein und setzte sich ihr gegenüber.
    »Der Stythe mit den gelben Augen ist wieder da«, sagte sie.
    »Ich weiß.«
    »Ja, ich glaube, Sie haben ihre eigenen Methoden, etwas herauszufinden.« Sie zog ihre enganliegende Bluse zurecht. Paula beneidete sie um ihre schmale Taille. »Ich hoffe, Sie werden mir nicht noch andere Kunden abspenstig machen.«
    »Haben Sie noch mehr von der Sorte?« Sie nahm einen Schluck

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