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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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sie zu waschen.
    »Was ist eine Kneipe?« fragte der Akellar. »Wo stecken sie?«
    »Es ist eine Art Bar«, erklärte ihm Paula. »Komm, wir werden sie abholen.«
    »Das werden wir.« Der Akellar war als erster aus der Tür.
    Sie liefen durch die Dunkelheit über die grüne Wiese zum Airbus. Paula setzte sich ans Steuer. Es war drinnen kühler als draußen. Der Akellar setzte sich neben sie. Die Maschine lief etwas stockend an, als sie auf den Starterknopf drückte.
    Die Kneipe Halsteads lag im Südwesten. Sie ging auf 150 Fuß.

    »Wenn du irgendwo Lichter siehst, sag mir Bescheid. Ich kenne mich hier auch nicht aus.«
    Sie überflogen einen Hügel, einen dichten Waldgürtel und hielten auf die lange Bergkette im Osten zu. Der Baumbestand wurde dünner. Die Felder unter ihnen waren mit Mais und Marijuana bestellt. Sie überflogen ein Farmhaus und eine Scheune.
    »Die Erde ist viel schöner als der Mars.«
    »Weil hier alles lebt.«
    »Dort!« Er deutete auf ein hellerleuchtetes Gebäude. Als sie sich näherten, erkannte Paula auf dem Flachdach der ehemaligen Scheune ein Neonschild:
    HALSTEAD - HÖHLENGEKÜHLTES BIER.
    Sie ging tiefer und legte den Airbus in eine leichte Linkskurve. Dann drehte sie ihn in den Wind und parkte auf dem breiten Scheunendach, dicht neben dem Leuchtzeichen.
    »Laß mich später zurückfliegen«, sagte er.
    Sie stieg aus. »Bist du nicht zufrieden mit mir?«
    »Es könnte besser sein.«
    Sie überquerten den breiten Dach-Parkplatz und gingen eine Treppe hinunter. Der riesige Gastraum war in Form eines L gebaut. Fast hundert Menschen saßen um einen Kamin in der Mitte des Saals und in Nischen entlang seinen Wänden, die Stythen mitten unter ihnen. Paula trat an die Bar. Hinter der Theke stand ein Mann mit einem struppigen schwarzen Bart in lebhafter Unterhaltung mit zwei Stythen.
    »Hup!« rief der Akellar laut hinter ihr.
    Überall im Raum sprangen die Stythen auf.
    »Was habt ihr hier zu suchen?« sagte der Akellar hart, auf stythisch. »Wer hat euch erlaubt, hierher zu kommen? Versammeln bei der Treppe.«
    Paula wandte sich an den Barkeeper. »Was sind sie schuldig?«
    Die Stythen liefen zum Fuß der Treppe. Der Akellar schnauzte sie gemeinsam und einzeln an.
    Der Barkeeper kratzte sich seinen buschigen Bart. »Richtige militärische Disziplin«, sagte er kopfschüttelnd. Er zog einen Block aus seiner Jackentasche. »Es macht genau achtzehn Dollar und sechsunddreißig Cent.«
    Der Akellar schob Paula zur Seite und warf eine Plastikscheibe auf die Theke. »Ich habe ein Konto bei der Luna Kreditbank.«
    Der Barkeeper nahm die Kreditmarke von der Theke. Er schleuderte sie in die Luft, fing sie wieder auf und warf sie dann dem Stythen zu. »Betrachten Sie sich als unsere Gäste«, sagte er mit einem freundlichen Grinsen. Ein paar Männer, die an der Bar standen, begannen zu lachen.
    Der Akellar richtete sich steif auf.
    Paula drängte ihn von der Theke. »Komm, der Truthahn muß längst fertig sein.« Er widersprach nicht, sondern ließ sich von ihr die Treppe hinaufführen. Sie betraten den Dachparkplatz, wo die Crew schon auf sie wartete.
    »Du hast mir doch erzählt, daß eure Leute nicht kämpfen.«
    »Wer wollte denn kämpfen?« Sie öffnete die Tür des Airbus und stieg auf den Sitz neben dem Platz des Fahrers. Die Stythen drängten sich in die hinteren Sitzreihen. Der Akellar setzte sich hinter die Steuersäule. Paula half ihm, den Sitz ganz nach hinten zu rücken.
    Er startete die Maschine und umklammerte das Lenkrad. Der Airbus schoß steil nach oben. Paula klammerte sich am Sitz fest und hatte das Gefühl, der Magen sei ihr plötzlich in die Kehle gerutscht. Er stieg bis auf zweitausend Fuß und raste auf den langgestreckten Bergrücken zu.
    »Ist dies dein Wagen?« fragte er nach einer Weile.
    »Die Wagen gehören alle dem Komitee. Ich kann mir keinen leisten.«
    »Alle Marsianer haben eigene Wagen.«
    »Die Marsianer sind auch reich.«
    Er raste bis zu der Bergkette und lenkte den Airbus dann in einer weiten, abflachenden Kurve zum Komitee-Haus zurück. Sein Richtungssinn war fast unnatürlich. Sie fragte sich, ob er überhaupt auf den Kompaß geblickt hatte.
    Ketac war als erster bei dem gelandeten Airbus. »Ihr hättet mit uns kommen sollen! Was wir alles gesehen haben!« Der Akellar saß noch immer am Steuer und tastete unsicher über das erleuchtete Armaturenbrett. »Wie stellt man das Ding ab?«
    Sie legte den Hauptschalter an der Steuersäule um. Er griff nach ihrer Hand und

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