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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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waren nicht rund, wie die der Stythen, und auch nicht schwarz. Sie waren länglich und leicht geschlitzt und von derselben braunen Farbe wie die ihren. Boltiko drückte Paula einen Haufen Sachen für das Kind in die Hand, zeigte ihr, wie sie seine Nahrung zubereiten und wie sie es füttern mußte, und schickte nach dem Sklaven Pedasen, um alles in ihr Haus zu tragen.
    »Er ist ein prachtvoller, kräftiger Junge«, sagte Boltiko, »obwohl er ziemlich klein ist. Aber Saba hat noch nie Schwächlinge gezeugt. Wenn du Hilfe brauchen solltest, lasse mich sofort rufen.« Sie legte das Kind in Paulas Arme. Es war ziemlich schwer. Paula drückte es gegen ihre Schulter und fühlte einen plötzlichen Ansturm nie zuvor erlebter Liebe.
    Pedarsen trug ihr den Korb mit den Babysachen nach. Sie verlangsamte ihre Schritte, bis er an ihrer Seite ging. Sein Gesicht war glatt wie das eines Kindes, und auch so bartlos.
    »Wie ist dein voller Name?« fragte sie.
    Er antwortete nicht. Sie hatte stythisch gesprochen. Er blieb jetzt stehen, beide Arme um den Korb geschlungen, und blickte sie an.
    »Warum sind Sie hergekommen?« fragte er in einer Vulgar-Version der lingua franca. »Warum sind Sie nicht dort geblieben, wo Sie hingehören?«
    »Komm weiter«, sagte sie. »Das Stehen macht mich schwindelig.« Sie ging auf das Haus zu. Er blieb wieder ein paar Schritte hinter ihr. »Nun komm schon«, sagte sie irritiert und veranlaßte ihn, neben ihr zu gehen. Sie betraten das Haus.
    Er sprach nur so viel stythisch, wie er für seine Arbeit brauchte.
    Während sie die Sachen des Babys in den Schubladen einer Kommode verstauten, unterhielt sie sich mit ihm in der lingua franca.
    Er hatte wirklich keinen anderen Namen außer Pedasen. Das war auch der Name seiner Mutter gewesen. Irgendwo schrillte eine Klingel, und er lief hinaus.
    Das Kind schlief die meiste Zeit. Boltiko schickte einen anderen Sklaven mit ihrem Essen. Nachdem sie gegessen und eine Weile geschlafen hatte, nahm sie das Baby auf den Arm und ging mit ihm auf dem Hof spazieren. Das größte Haus des Gebäudekomplexes war das Männerhaus. Das war die lange Hausfront, die sie am ersten Tag gegenüber von ihrem Wohnzimmerfenster gesehen hatte. Es war einstöckig und sehr lang. Es nahm die ganze Front des Hofes ein. Sie war noch nie dort gewesen und beschloß spontan, hineinzugehen.

    Durch die breite Tür trat sie in eine große Halle. Sril stand auf der rechten Seite des Raums und las etwas an einem Schwarzen Brett, das dort an der Wand hing. Als er Paula entdeckte, grinste er über das ganze Gesicht.
    »Mendoza! Lassen Sie es mich sehen.« Er trat auf sie zu, um das Baby zu begutachten.
    »Sie wohnen nicht hier?« erkundigte sich Paula.
    Das Baby gab gurgelnde Laute von sich. »Nein, ein Stück weiter die Straße hinauf. Das ist aber ein wirklich hübscher Kerl. Ich mag kleine Kinder.« Er richtete sich auf und blickte sie an. »Sie dürfen gar nicht hier sein.«
    »Und?« Von jeder Seite der Halle führten drei Türen in Räume ab. Sie trat auf die nächstliegende zu und öffnete sie.
    Der Raum war voller Stythen, die alle mit dem Rücken zu ihr an einem langen Tisch saßen. Niemand bemerkte sie. Das Baby war in ihren Armen eingeschlafen. Am anderen Ende des Raums sah sie Saba am Kopfende des Tisches langsam auf und ab gehen.
    Vor ihm stand ein Mann, dessen Hände mit Plastikschnüren auf den Rücken gefesselt waren. Paula lehnte sich an die Wand. Die über zwanzig Männer blickten wie gebannt auf Saba.
    »Meine Familie hat Matuko seit achtzehn Generationen beherrscht«, sagte er. »Für das Blut, das wir um diese Stadt vergossen haben, können wir zumindest Vertrauen und Treue erwarten.« Er blieb vor dem gefesselten Mann stehen. Die anderen Stythen blickten zu den beiden hinüber. Niemand sprach ein Wort. »Mir ist es völlig egal, wie Sie es nennen«, fuhr Saba den Mann an, der vor ihm stand, »für mich ist es Verrat.«
    Niemand rührte sich. Der Gefesselte sagte: »Sie können mich für den Rest meines Lebens hinter Gitter bringen, Akellar, aber Sie sind es, der uns verraten hat.«
    »Ich werde schließlich wissen, was für meine Stadt gut ist.«
    Saba ging wieder hinter dem Kopfende des Tisches auf und ab, die Hände in die Hüften gestemmt. »Ich habe niemanden verraten. Dieser Vertrag wird uns allen ein Leben sichern, von dem keiner von euch bisher auch nur zu träumen gewagt hat, und trotzdem feindet ihr mich an. Ich riskiere meine Stellung und meinen Rang in der Kammer, um

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