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Wanderungen durch die Mark Brandenburg

Wanderungen durch die Mark Brandenburg

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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Beschefer. Beide von Antoine Pesne.
    6. Kammerherr Ludwig Kasimir von Hertefeld; gestorben 1790. Zweites Bild von ihm. In seinen letzten Lebensjahren von der Madame Therbusch gemalt.
    7. Landrat Friedrich Leopold von Hertefeld; gestorben 1816. Derselbe, von dem ich in dem Kapitel »Die Hertefelds« ausführlich erzählt habe. – Weil er – vielleicht der endlosen Sitzungen halber – einen Widerwillen hatte, sich malen zu lassen, existieren nur zwei kleine Profilbilder von ihm: a. eine Silhouette und b. ein Medaillon in Bronze.
    8. Luise Friederike Henriette von Hertefeld, Schwester Friedrich Leopolds, gestorben 1806. Stiftsdame zu Stedernburg. Freundin des Herzogs von Braunschweig. Von ihr sind ebenfalls zwei Bildnisse vorhanden: a. ein Ölbild in Phantasiekostüm, und b. eine schöne Zeichnung in Rotstift.
    Über diese durch Geist und Schönheit ausgezeichnete Dame möge hier das Folgende stehen. Sie wurde 1750 geboren und kam, zu nicht näher zu bestimmender Zeit, an den Braunschweiger Hof, wo sie, bis an ihren Tod, eine Reihe Zimmer im Schloß bezog und ebenso lang die vertraute Freundin und Beraterin des Herzogs war. Es blieb ihr, durch ihren am 30. Juli 1806 erfolgenden Tod, der Schmerz erspart, die von ihr empfohlene Politik scheitern und den Herzog selbst (der bei Auerstedt kommandierte) auf den Tod verwundet zu sehen.
    Ihr Bruder, Friedrich Leopold von Hertefeld, hatte eine hohe Meinung von ihr und spricht sich in verschiedenen Briefen über ihren Charakter und ihre Begabung aufs Anerkennendste aus. »Sie war eine guttätige, vernünftige Person«, schreibt er »und es war ihr Unglück, daß sie die Tollheiten unserer Zeit schmerzlicher empfand, als andere. Seit der Guillotinenwirtschaft und dem Tode Ludwigs XVI. hatte sie keine Ruhe mehr gehabt. Ihr Abscheu vor den Franzosen war so groß, daß sie, von der Vorahnung erfüllt, dieselben über kurz oder lang auch Norddeutschland überschwemmen zu sehen, immer bereit war, Braunschweig zu verlassen. Mehrere Koffer und eine Reisekassette mit 5000 Talern in Gold warteten nur auf den rechten Augenblick.« Ein Teil der Liebenberger Bibliothek stammt aus ihrer Hinterlassenschaft, was sich aus nachstehendem Briefe Friedrich Leopolds ergibt: »Ich schicke Dir, liebe Tochter, ein paar Bracelettes aus dem Nachlasse der Tante. Sie besaß nicht viel von diesen Dingen, weil sie, was sie hatte, bald wieder fort gab. So fand ich auch beispielsweise keine Uhr, weil sie keine trug. Sie war sehr wohltätig, machte viel Geschenke, und manche Familien werden sie sehr vermissen. An Porzellan, Glas, Mobilien hat sie viel hinterlassen, ich hab' aber der hohen Steuer halber, nur einerseits ihr Silberzeug und die wenigen Nippessachen, andererseits die Bibliothek und die Kupferstiche hierher kommen lassen.«
    9. Ritterschaftsrat Karl von Hertefeld, der »alte Hertefeld«, eine Nummer der von ihm gegründeten »Revue« in Händen. Gestorben 1867. Ölbild vom Professor Ernst Hildebrand.
     
B. Die Eulenburgs
    1. Ernst Christoph zu Eulenburg, hier noch als Kornet im von Röderschen Kürassierregiment zu Breslau; gestorben 1796. – Dieser Ernst Christoph, Großvater des gegenwärtigen Besitzers von Liebenberg, ist es, der 1786 in den Grafenstand erhoben wurde. Sein Porträt ist ein kleines, nur etwa ein Fuß hohes Pastellbild.
    2. Friedrich Leopold Graf zu Eulenburg, gestorben 1845. Er trat als Offizier in das Füsilierbataillon von Stutterheim und machte mit diesem 1807 die Schlacht bei Preußisch-Eylau, 1813 bis 1815 aber im ostpreußischen Kürassierregiment die Schlachten des Befreiungskrieges mit. Auf längere Zeit war er ins Hauptquartier des Fürsten Blücher abkommandiert. – Er ist der Vater des gegenwärtigen Besitzers von Liebenberg. Sein Porträt (Brustbild in Öl) zeigt ihn in der Füsilieruniform des Bataillons von Stutterheim.
    3. Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg, ältester Sohn des Vorgenannten und Bruder des Grafen Philipp von Eulenburg, gegenwärtigen Besitzers von Liebenberg, wurde 1860 mit Leitung unserer ersten ostasiatischen Expedition (nach Japan und China) betraut. Minister des Innern von 1862 bis 1878. Brustbild von Eduard Magnus.
    4. Alexandrine Gräfin Eulenburg, geborene Freiin von Rothkirch, Gemahlin des gegenwärtigen Besitzers von Liebenberg. Ölbild (Kniestück) von Angeli. (Ein zweites Porträt, Pastellbild, rührt von der Schwester der Gräfin, Frau von Esebeck, her.)
    5. Adda, Gräfin Kalnein, geborene Gräfin Eulenburg, Tochter des gegenwärtigen

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