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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Markt vorfinden. Wahrscheinlich könnte man sein Gehalt glatt verdoppeln  – und jeden nach seiner Pfeife tanzen lassen.«
    Jane dachte darüber nach. »Hatte Mal einen besten Freund? Irgendjemand außer Nail?«
    »Nein, da war nur die Truppe aus dem Fitnessraum, Nails kleine Sekte der Muskelfetischisten. Sonst hat er mit kaum jemandem ein Wort gesprochen. Er war nur Hintergrunddeko, ein absoluter Niemand.«
    »Glaubst du, die beiden haben sich verkracht, er und Nail? Was meinst du, könnte Nail jemandem die Kehle aufschlitzen?«

    »Na ja«, sagte er. »Er hat eine gewalttätige Ader. Der typische Frauenverprügler. Aber ob er kaltblütig jemanden umbringen könnte? Da bin ich mir nicht sicher. Würde er zuschlagen, wenn ihn jemand hart genug bedrängt? Ja, durchaus möglich.«
    »Gut«, sagte Jane. »Ich muss mir ein klares Bild verschaffen. Wie passt das alles zusammen? Wie war die zeitliche Abfolge?«
    »Nikki reißt sich das Boot unter den Nagel, seitdem kocht Nail innerlich. Er wird wütend, gerät mit Mal aneinander. Dann schlägt er zu. So könnte es sich abgespielt haben.«
    »Er war tagelang betrunken. Ich dachte erst, er wäre stinksauer auf Nikki. Aber vielleicht hatte er ja Schuldgefühle wegen Mal.«
    Ghost dachte darüber nach. »Punch hatte für uns alle gekocht. Wir saßen in der Offiziersmesse. Dann machte ich mich auf die Suche und fand den Toten.«
    »Demnach hätte Mal tot und versteckt worden sein können, bevor ihr euch alle zum Essen an den Tisch gesetzt habt.«
    »Das zu glauben fällt mir schwer«, sagte Ghost. »Jemand begeht einen Mord und setzt sich dann für einen Teller Risotto an den Tisch, unterhält sich und albert herum, als ob nichts geschehen wäre? Wenn das stimmt, wenn es tatsächlich Mord war, dann haben wir es mit einem hundertprozentigen Psychopathen zu tun.«
    »Was wir brauchen, sind Beweise. Wir müssen uns absolut sicher sein.«
     
    Am nächsten Morgen liefen Jane und Ghost über das Eis zur Rampart und durchsuchten Nails ehemaliges Zimmer in den ausgebrannten Überresten des Moduls D.

    Sie leuchteten mit Taschenlampen über die schwarz verkohlten Wände, die Decke. Jemand hatte den Rost vor der Öffnung eines Belüftungsschachts entfernt und ihn ordentlich auf den Sprungrahmen des Betts gelegt. Die geschmolzene Schaumstoffmatratze war in der Ecke abgelegt worden.
    »Jemand ist hier gewesen«, sagte Ghost. »Und dieser Jemand hat irgendetwas aus dem Belüftungsschacht herausgenommen.«
    »Mal oder Nail?«
    »Wer weiß? Vielleicht sind wir dabei, uns zu verrennen. Vielleicht hat sich Mal am Ende doch selbst die Kehle durchgeschnitten.«
    Mit dem Fuß stöberte Jane in den Brettern und Leisten eines zertrümmerten Schränkchens. Sie setzte sich aufs Bett. Die Sprungfedern ächzten und schnarrten.
    Ghost setzte sich auf den verbrannten Stuhl und zog Nails Personalakte aus seiner Schultertasche.
    »Also, wie sollen wir deiner Meinung nach vorgehen?«, fragte er. »Angenommen, wir finden einen eindeutigen Beweis, ein blutverschmiertes Messer, einen Schuhkarton voll Heroin. Was dann? Berufen wir ein Schiedsgericht ein? Wir können ihn schließlich nicht einfach ins Gefängnis werfen. Sollen wir abstimmen? Ihn hängen? Er hat noch immer Freunde hier. Wenn wir anfangen, mit Anschuldigungen um uns zu werfen, könnte das in einen Krieg ausarten.«
    »Wenn wir tagein, tagaus mit einem Mörder unter einem Dach gelebt haben, müssen wir uns Klarheit verschaffen. Wir können es nicht einfach dabei bewenden lassen.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Nur damit wir verstehen, wohin diese Reise führt.«

    »Lass hören.«
    »Wir beide, du und ich, tragen die Verantwortung. Wir haben uns nicht um den Job gerissen, aber wir halten die Zügel in Händen. Wenn Nail ein Problem darstellt, ist es an uns, etwas zu unternehmen.«
    »Red weiter.«
    »Ich werde ihn unter irgendeinem Vorwand zu einem Abstecher landeinwärts mitnehmen, um noch einmal nach der Kapsel zu sehen, was weiß ich. Ich würde dafür sorgen, dass er nicht zurückkommt, und allen erzählen, er sei in eine Gletscherspalte gestürzt.«
    »Kommt nicht infrage.«
    »Es ist eine Möglichkeit, mehr will ich damit nicht sagen.«
    Ghost blätterte in der Akte, hielt ein Blatt Papier in die Höhe. »Nigeria. Vor vier Jahren haben er und Mal zusammen für Chevron gearbeitet. Ich schätze mal, da haben die beiden sich kennengelernt.«
    Jane entnahm ihrer Tasche ein Paket Trockenfleisch. »Ich weiß nicht, was ich zu finden

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