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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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daran befestigen. Einen Motor, eine Antriebswelle, irgendeine Art Schraube.«
    »Willst du meinen großen Plan hören?«
    »Ja, klar.«
    »Jeder Versuch, sich mithilfe eines Segels von hier zu entfernen, würde Wochen, womöglich Monate auf See bedeuten. Wir müssten tonnenweise Vorräte mitschleppen.
Deshalb schlage ich vor, wir fahren per Anhalter und springen auf einen vorbeitreibenden Eisberg auf.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Jeden Frühling bricht das polare Schelfeis auseinander, dann treiben Eisberge mit der Strömung nach Süden. Praktisch stündlich kommt einer von ihnen vorbei. Wir könnten die eintreffenden Bruchstücke beobachten, und sobald ein Berg passender Größe in Reichweite ist, transportieren wir Menschen und Vorräte mit dem Schlauchboot hinüber. Diese Eisberge bewegen sich nur langsam, sodass wir zwölf, vielleicht sogar sechzehn Stunden für den Transport hätten.«
    »Und dann?«
    »Kampieren wir auf dem Eisberg, schlagen Zelte auf, essen dort, schlafen. Wir könnten eine Kette von Rettungsbooten hinter uns herschleppen. Sobald der Berg in wärmere Gewässer gerät und auseinanderzubrechen beginnt, steigen wir in die Boote um.«
    »Was meint Rawlins dazu?«
    Ghost zuckte die Achseln und schenkte Kaffee nach.
    »Im Augenblick fühlen sich alle noch recht behaglich. Es gibt ausreichend Heizungswärme, genug zu essen. Aber in sechs Monaten werden die Dinge völlig anders liegen. Die Leute werden frieren, sie werden hungrig sein. Sie werden bereit sein, die Würfel rollen zu lassen.«
     
    Jane gesellte sich zu Sian in der Aussichtskuppel.
    »Lass mich eine Weile übernehmen«, sagte Jane. »Ich bin ganz aufgedreht von all dem Koffein. Warum legst du dich nicht ein bisschen hin?«
    Jane schob ihren Stuhl vor das Mikrofon.
    »Basislager Apex, hier spricht die Ölplattform Kasker Rampart. Können Sie mich hören? Over.«

    »Hier ist die Apex Station. Tut verdammt gut, von euch zu hören, Rampart. « Der Mann klang den Tränen nahe und erschöpft.
    »Wie kommen Sie voran?«
    »Nicht so toll. Der Sturm hat eines unsrer Zelte einstürzen lassen, und wir haben eine Menge Material verloren, Kleidung, Schlafsäcke. Ich hoffe, ihr habt ein paar gute Nachrichten für uns, Rampart. Wir können sie gebrauchen.«
    »Die Entfernung macht uns Sorgen. Bis zur Indigo-Bucht ist es ein ziemlicher Fußmarsch. Der Winter naht, und es gibt nicht mehr viel Tageslicht.«
    »Ihr könnt uns doch nicht hier draußen krepieren lassen. Das wäre unmenschlich.«
    »Haben Sie eine Karte dabei? Sehen Sie irgendwo eine Karte?«
    »Wir sind nicht in der Verfassung für einen Fußmarsch. Alan hat Erfrierungen, seine Füße sind schwarz. Er kann sich kaum noch auf den Beinen halten.«
    »Werfen Sie einen Blick auf Ihre Karte. Angakut? Haben Sie das gefunden? Da gibt es einen Berg auf halber Strecke zwischen uns.«
    »Ja.«
    »Dort gibt es eine Hütte, eine Blockhütte. Sie ist massiv und bietet guten Schutz. Es ist warm und trocken dort. Wenn Sie es bis dorthin schaffen, können Sie den Sturm dort aussitzen. Anschließend können wir Sie abholen.«
    »Das sind drei Tage Fußmarsch. Wir müssten zwei Meeresarme per Boot überqueren.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Simon.«
    »Sie müssen aufbrechen, Simon. Sie müssen Ihre Skier
anschnallen, sich auf den Weg machen und Ihr Team auf die Hauptinsel führen. Dort können wir zu Ihnen stoßen und Sie abholen.«
    »Das schaffen wir nicht.«
    »Sie müssen Ihre letzten Kräfte mobilisieren, Mann. In ein paar Stunden wird das Unwetter nachlassen, allerdings zieht bereits das nächste auf. Sie würden nur noch geschwächter sein. In Kürze geht die Sonne auf. Sie sind der Anführer. Machen Sie Ihr Team abmarschbereit, was immer Sie dafür tun müssen.«
    »Ich bin so müde.«
    »Sie ergeben sich dem Schicksal. Wenn Sie in Ihrem Schlafsack liegen bleiben, werden Sie erfrieren. Um neun rufe ich wieder an, bis dahin sollten Sie sich aufgerafft haben und unterwegs sein. Wenn Sie überleben wollen, müssen Sie jetzt aufstehen und losmarschieren.«
    »Schon gut. In Ordnung.«
    »Möge Gott mit Ihnen allen sein.«
    »Wissen sie von der Epidemie?«, fragte Sian.
    »Ihre Hilfsmaschine ist nicht aufgetaucht, das ist alles, was sie wissen. Vielleicht sollten wir es dabei belassen.«
     
    Punch machte sich ein Käsesandwich. Er kratzte den letzten Rest Mayonnaise aus einem Glas und holte sich ein neues aus dem Kühlschrank. Dabei erblickte er sein Spiegelbild auf der Stahltür und dahinter das

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