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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Empfang, half, Rawlins nach drinnen zu tragen und ihn auf den Buggy für die Krankentrage zu legen.
    Rawlins hatte Krämpfe. Rye streifte Nitrilhandschuhe
über, nahm Rawlins’ Maske und Schutzbrille ab. Er verdrehte die Augen, seine Lippen waren blau angelaufen.
    »Meiden Sie jeden Hautkontakt«, warnte Ghost. »Und was immer Sie vorhaben, keine Mund-zu-Mund-Beatmung.«
    Rye riss Rawlins’ Jacke auf und verabreichte ihm zur Wiederbelebung zwanzig Brustkompressen. »Er atmet. Also gut. Dann wollen wir mal.«
    Der Scheinwerfer des Buggys leuchtete ihnen den Weg, als sie durch die dunklen Flure fuhren. Jane, Sian und Ghost trabten hinterher und versuchten, so gut es ging, Schritt zu halten.
     
    Auf der Sanitätsstation schaltete Rye die Stromversorgung ein, der weiße Raum erstrahlte in hellem Licht.
    Sie legten Rawlins auf den Untersuchungstisch.
    Rye schwenkte die Beleuchtungseinheit über ihn. »In meinem Büro gibt es eine Umwälzheizung. Sehen Sie zu, dass Sie sie ans Laufen kriegen.« Sie streifte einen Atemschutz über, setzte eine Schutzmaske auf und zog ein Paar OP-Handschuhe an. »Also gut. Ihr geht jetzt besser alle ins Büro und bleibt dort.«
    Sie setzten sich in Ryes Büro und schauten durch das Sichtfenster zu.
    Einer Schublade entnahm Rye Schere und Pinzette, sie durchtrennte die Wärmeschutzfolie, die Rawlins’ Arm umhüllte, und zog sie ab. Blut tropfte auf den Fußboden.
    »Behandeln Sie jeden Tropfen von diesem gottverdammten Zeug, als hätte er AIDS«, warnte Ghost über die an der Wand befestigte Gegensprechanlage. »Schrubben Sie es weg, entfernen Sie es mit Chlorbleiche.«
    Rye verteilte Wattetupfer auf dem Fußboden, um das Blut aufzusaugen.

    »Und Vorsicht mit seinem Arm«, sagte Ghost. »Was immer Sie tun, fassen Sie ihn nicht an.«
    Rawlins’ Hand hatte sich dunkel verfärbt, seine Haut war buntscheckig wie von einem üblen Bluterguss.
    »Sind das Erfrierungen?«, fragte Jane.
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher? Sieht genauso aus wie Simons Hand, nachdem wir ihn vom Eis gezogen hatten.«
    »Sehen Sie genauer hin.«
    Das Fleisch war mit nadelfeinen Metallsplittern durchsetzt.
    »Gütiger Himmel.«
    Mit einer Wundschere schnitt Rye Rawlins’ Kleidung herunter, riss ihm die Hundemarke vom Hals. »Null negativ.«
    Sie streifte eine doppelte Schicht Handschuhe über und führte eine Kanüle in Rawlins’ linke Hand ein, nahm einen Beutel mit Null negativ aus dem Kühlschrank und ließ es infundieren.
    »Sein Herzschlag ist beschleunigt«, sagte Rye. »Seine Atmung scheint aber nicht beeinträchtigt. Also, was genau ist passiert?«
    »Wir haben die Kapsel geöffnet, und Frank ist hineingeklettert. Drinnen saß ein Toter. Frank hat noch versucht, ihm den Helm abzunehmen, als er im nächsten Augenblick einen Schrei ausstieß und zu bluten anfing.«
    »Ein Astronaut?«
    »Eine Art Kosmonaut. Er war tot, schon lange tot. Aber dann wachte er plötzlich auf und packte Rawlins, es kam zu einem Gerangel. Ich hab Frank dort rausgezogen und das ganze Ding abgefackelt.«
    »Die Verletzung an seinen Fingern hier sieht aus wie eine Bissverletzung.«

    »Richtig. Frank erwähnte etwas von Zähnen, metallenen Zähnen. Ich weiß nicht, ich bin aus dem, was er sagte, nicht wirklich schlau geworden. Wie gesagt, ich hab nicht weiter nachgeforscht und bin auch nicht reingeklettert. Ich hab Frank rausgezogen und eine Handgranate hineingeworfen.«
    Rye nahm eine Pinzette und zog einmal kräftig an einer der Metallborsten.
    »Diese Drähte scheinen im Knochen verankert zu sein.«
    »Es breitet sich aus. Angefangen hat es an seinen Fingerspitzen, jetzt hat es schon seine Handgelenke erreicht.«
    Rawlins wachte auf, benetzte sich die Lippen.
    »Wie fühlen Sie sich, Frank?«, fragte Rye und beugte sich ganz nah über ihn.
    »Nehmen Sie mir nicht den Arm ab.«
    »Sie werden schon wieder«, beschwichtigte sie ihn. »Wir kriegen Sie wieder hin.«
    »Ich habe einen komischen Geschmack im Mund«, sagte Rawlins und verlor erneut das Bewusstsein.
    »Also«, sagte Rye. »Sie drei, ziehen Sie Ihre Jacken aus und waschen Sie sich die Hände. Ich brauche Sie hier drinnen.«
    Sie rieben sich Hände und Unterarme mit Desinfektionsmittel ein.
    Rye schloss einen Medizinschrank auf, entnahm ihm ein Tablett mit chirurgischen Instrumenten und schlitzte die vakuumversiegelte Plastikhülle auf. Sie befreite eine chirurgische Säge von ihrer Verpackung und legte sie auf den OP-Wagen.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Sian.
    »Sie werden mir

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