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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Aluminiumblech dabei. Sofort schaltete sie ihre Taschenlampe aus und folgte ihm zum Pumpensaal.
     
    Ghost lag mit dem Rücken zum gelben Rumpf des Tauchboots und nahm ab und zu einen Zug Sauerstoff-Heliumgemisch aus einer der SCUBA-Flaschen.

    »Du siehst schon besser aus«, sagte Jane.
    »Ein bisschen weniger wie eine Leiche.«
    »Kommst du zurecht?«
    »Dank Frau Doktor Wohlgefühl und ihrer magischen Pillen.«
    »Mein Gott, du bringst dich noch um den Verstand mit all den Drogen.«
    »Frag sie nach den rosafarbenen. Im Ernst.«
    »Nail baut irgendwas zusammen, gleich neben dem Pumpensaal. Weißt du was darüber?«
    »Ein Boot. Du hast es doch gesehen. Ich wollte mit dir dem Sonnenuntergang entgegenfahren, hatte schon ein paar Skizzen angefertigt. Nail und Nikki haben sie gefunden und beschlossen, die Sache zu Ende zu bringen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Lust habe, mich da einzumischen.«
    »Lass sie fahren. Kein Mensch wird sie vermissen.«
    »Du bleibst also hier?«
    »Ich bin derzeit nicht in der Verfassung, um für eine längere Reise einzuschiffen«, sagte Ghost. »Außerdem kann ich die Jungs nicht einfach zurücklassen.«
    »Nein?«
    »Du und ich, wir beide bringen sie nach Hause.«
    »Hand drauf?«
    Ghost reichte ihr die Hand.
    »Wir gehen als Letzte von Bord?«
    »Wir gehen als Letzte von Bord.«
     
    Jane besuchte Punch und Sian in der Aussichtskuppel. Sie hatten sie zum Abendessen eingeladen, es gab Pilzrisotto. Sie aßen aus einem Kochgeschirr.
    »Ihr kocht jetzt also selbst?«
    »Die Männer haben Kocher«, sagte Punch. »Sie haben
Pasta und Soße, getrocknete Feigen, sie können sich selbst versorgen.«
    »Gemütliche kleine Bude.«
    »Überall diese Schwarzmalerei, da ist doch gegen ein paar ermutigende Augenblicke nichts einzuwenden, oder?«
    »Die Männer sind eifersüchtig. Kann man ihnen nicht verdenken.«
    Sian blickte über Janes Schulter hinaus aufs Meer. »Siehst du das?«, sagte sie und wies zum Horizont.
    »Was denn?«
    »Schau nach Westen. Die Sterne verdunkeln sich.«
    »Herrgott.« Jane warf ihr Kochgeschirr fort und erhob sich. »Das ist eine riesige Wolkenwand.«
    »Sie kommt schnell näher.«
    »Uns bleibt auch wirklich nichts erspart.«
    Sie zogen die Reißverschlüsse ihrer Jacken hoch und liefen nach draußen. Sian und Punch nahmen die Kiste mit dem Funkgerät in die Mitte.
    Jane erklomm den Destillationsturm, zog das Funkgerät mithilfe eines Seils so schnell wie irgend möglich nach oben. Sie stellte den Dreifuß auf, ging auf dem Dach in die Hocke und schrie in den Hörer: »Rampart an Raven, over. Rampart an Raven, können Sie mich hören, over?«
    Keine Antwort.
    »Rampart an Raven, melden Sie sich.«
    Keine Antwort.
    »Raven. Kommt schon, Leute. Sagt mir, dass ihr noch nicht auf die Rettungsinseln umgestiegen seid.«
    Keine Reaktion. Getrieben von einem grimmigen Wind, näherte sich von Westen her eine Nebelbank, eine vom Mondlicht beschienene Wand aus Dunst. Jane faltete
den Dreifuß zusammen und klappte die Kiste zu, sie hatte es eilig, von dem Turm herunterzukommen, ehe die Wolken den Mond verdunkelten und sie in völliger Finsternis zurückließen.

Teil 2
DAS GEISTERSCHIFF

16 – Hyperion
    Jane legte sich kurz schlafen und machte sich anschließend auf die Suche nach Ghost. Er leistete Sian in der Aussichtskuppel Gesellschaft, die beiden tranken Tee. Sian setzte einen Becher für Jane auf.
    »Fühlst du dich schon besser?«
    »Rastlos«, sagte Ghost. »Ich habe tagelang flachgelegen.« Er öffnete den Reißverschluss von Jacke und Fleecepullover und zog sein Hemd hoch. Ein Wundverband auf blutunterlaufener Haut, gehalten von Klebeband. »Fühlt sich an, als hätte sie mir sämtliche Rippen gebrochen.«
    »Rye hat dir das Leben gerettet. Das war Schlachtfeldchirurgie. Sie war die Ruhe selbst, keine Ahnung, wie sie das geschafft hat.«
    »Fällt nicht eben leicht, sich bei ihr zu bedanken.«
    »Du gehst doch nicht plötzlich auf Distanz zu mir, oder?«, sagte Jane.
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Ist mir schon unzählige Male passiert. Erst helfe ich Leuten durch die dunklen Stunden der Nacht, und anschließend können sie mir nicht mal mehr in die Augen sehen. Sie bringen mein Gesicht mit schlimmen Zeiten in Verbindung.«
    Als Ghost sie in die Arme nahm, erwiderte sie die Umarmung zögerlich.
    »Vorsicht mit den Rippen.«

     
    Jane trug das GPS-Gerät nach draußen. Sie und Ghost standen auf dem großen roten H des Hubschrauberlandeplatzes und betrachteten den

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