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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Bildschirm auf der Suche nach den Rettungsinseln der Raven, scannten die Umgebung nach einem eindeutigen TACOM-Kontakt ab.
    Am oberen Bildrand erschien ein Blinkzeichen.
    »Verdammt«, sagte Ghost. »Die Leute von der Raven, da sind sie.«
    »Wie lange waren sie jetzt auf See, vier, fünf Tage? Die armen Kerle. Holen wir sie rein.«
     
    Ghost lenkte das Zodiac-Schlauchboot, Jane saß im Bug. Rye hatten sie an der Reling der Raffinerie zurückgelassen, in der Hand eine Stablampe, um sie zurückzulotsen.
    Jane beugte sich über den Bildschirm des GPS-Geräts: ein unregelmäßiges Signal, nördlich ihrer Position.
    »Links, mehr nach links.«
    Sie leuchtete mit ihrer Stablampe in das neblige Dunkel. Der Strahl traf nichts als wabernden Dunst.
    »Wir nähern uns. Hier irgendwo müssen sie sein.«
    Ghost schaltete den Motor aus. Während sie auf der Dünung trieben, blickte Jane über das schwarze Wasser.
    »Das kapier ich nicht, eigentlich müssten sie genau hier sein.«
    Das TACOM-Signal blinkte exakt in der Bildschirmmitte.
    Jane rief in die Dunkelheit hinein: »Hallo, ist da jemand?«
    Nichts.
    Jane nahm ein Leuchtgeschoss aus ihrer Jackentasche, schnippte die Kappe ab und riss am Sicherungsstreifen. Eine rote Leuchtkugel schoss gen Himmel.

    »Wie lange willst du hier noch warten?«, fragte Ghost.
    »Es wäre eine Tragödie, wenn sie hier draußen treiben und wir würden sie verpassen.«
    Sie wechselten sich mit Rufen ab.
    »Noch zwei Minuten«, sagte Jane. »Dann brechen wir ab.«
    »Da«, sagte Ghost. »Siehst du das?«
    Ein schwaches Blinklicht im Nebel, die genaue Entfernung war schwer abzuschätzen. Ghost ließ den Motor aufheulen und hielt auf das blinkende Licht zu.
    Das TACOM-Leuchtfeuer bestand aus einem Zylinder von der Größe einer Thermoskanne, der, an einem zerfetzten roten Gummistreifen hängend, den Überresten einer Rettungsinsel, auf dem Wasser trieb.
    »Sie haben es also nicht geschafft«, sagte Jane. »Ein einsamer Ort, um zu sterben.«
    »Das Kabel hätten wir dringend gebraucht. Schätze, jetzt liegt es wohl auf dem Grund des Ozeans.«
    »Da drüben.«
    Noch mehr zerfetztes Gummi. Jane löste ein Paddel von der Seitenwand des Zodiac und zog das eingerissene Rettungsfloß zu sich heran. Da lag ein Stiefel; sie hob die Ecke des zerrissenen Floßes an, ein Toter in einem roten Tauchanzug, ein bärtiger Mann, trieb mit dem Gesicht nach oben im Wasser. Marmorweiße Haut, die Augen geöffnet.
    »War er das?«, fragte Jane. »Ray. Du hast doch gesagt, du wärst ihm mal begegnet, der Mann, mit dem ich in den letzten beiden Wochen gesprochen habe.«
    »Kann sein, schwer zu sagen. Möchtest du ein Gebet sprechen?«
    »Nein.«
    Auf dem Weg zurück zur Bohrinsel sprach keiner von
ihnen ein Wort. Jane schaltete das überflüssige GPS aus und verschloss die Kiste.
    Plötzlich ließ Ghost das Boot zur Seite ausscheren und hatte Mühe, einer jähen weißen Wand auszuweichen, der sie sich im Nebel plötzlich gegenübersahen. Jane wurde auf den Bootsboden geworfen.
    »Gütiger Himmel«, sagte Ghost. »Ein gottverdammter Eisberg.«
    Er schaltete den Motor aus.
    »Das ist kein Eisberg«, sagte Jane. Sie ließ den Strahl ihrer Stablampe über die weiße Steilwand gleiten, Nieten, Schweißnähte, Stahlplatten. Sie hob den Blick. Ein Anker, groß wie ein Bus.
    HYPERION.
     
    Jane hastete die Stufen zur Aussichtskuppel hinauf. »Punch, wach auf.« Sie zog den Zeltverschluss hoch.
    Punch und Sian richteten sich auf, hielten sich zum Schutz gegen die Helligkeit der Taschenlampe die Hände vor die Augen.
    »Was zum Teufel …«, murmelte Punch.
    »Steht auf und holt eure Jacken. Wir haben gerade eine Glückssträhne.«
     
    Sie beeilten sich, ein Tau aus dem Bootshaus zu besorgen.
    »Er treibt ab«, sagte Jane. »Ein Ozeandampfer, verdammt riesig. Liegt wie ausgestorben auf dem Wasser, ohne Positionslichter. Wir müssen uns beeilen, in wenigen Stunden wird er außer Reichweite sein. Wir müssen an Bord klettern und das Kommando übernehmen. Das ist unsere Fahrkarte nach Hause.«
    »Wir sollten die Jungs zusammentrommeln und sie alle übersetzen.«

    »Dafür ist keine Zeit. Ghost ist oben und nimmt einen Stuhl auseinander, um aus seinen Beinen einen Enterhaken zu basteln. Wo steckt Ivan? Den brauchen wir auch.«
    »Wieso ihn?«
    »Ghost läuft herum, als wäre er schon vollkommen wiederhergestellt. Euch zwei brauche ich, damit ihr ihm zur Hand geht, ihn ein wenig bremst. Schließlich wollen wir nicht, dass er einen

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