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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Antibiotika. Das könnte helfen, muss es aber nicht. Dazu reichlich Schmerzmittel, um es ihm so angenehm wie möglich zu machen.«
    »Verstehe.«
    »Die Frage ist, wann setzen wir sie ab? Seinen Anteil an Arzneimitteln hat er längst aufgebraucht.«
    »Geben Sie ihm alles, was er braucht.«
    »Schätze, ihr beide steht euch sehr nahe.«
    »Er war Anlagentechniker, er hat dafür gesorgt, dass das Licht nicht ausgeht, das Wasser immer läuft. Er ist wertvoller als die meisten Besatzungsmitglieder da draußen, wertvoller als ich.«

     
    Jane kletterte an der Außenseite von Destillationstank A nach oben. Der Tank war ein zylindrischer Turm von einhundertfünfzig Metern Höhe, die Leiter von Eis überkrustet. Auf den glatten Sprossen glitten ihre Stiefel ab. Sie hatte sich eine Rolle rotes Kernmantelseil über die Schulter geschlungen.
    So gelangte sie auf das reifüberzogene Dach und ließ das Seil herab. Am Fuß des Turms stand Punch; er befestigte das Seil an dem Koffer mit dem Funkgerät, das Jane daraufhin gen Himmel hievte.
    Sie stellte die dreifüßige Antennenschüssel auf und schaltete den Sender ein. »Rampart an Raven, können Sie mich hören, over? Rampart an Raven, können Sie mich hören?«
    »Gütiger Himmel, Rampart. Wir dachten schon, Sie wären abgeholt worden und hätten uns zurückgelassen. Wir rufen Sie schon seit Tagen.«
    »Bei uns hat es gebrannt, unsere Stromversorgung ist zusammengebrochen. Inzwischen haben wir es wieder geschafft, einen einzelnen Raum zu beheizen, sind aber trotzdem in übler Verfassung. Es gibt bei Ihnen einen Elektriker mit Namen Thursby, ist das korrekt?«
    »Tommy, ja.«
    »Wir benötigen unbedingt seine Hilfe, außerdem benötigen wir dringend ein zwanzig Meter langes Stück Hochspannungskabel.«
    »Für welche Belastung?«
    »Unsere Generatoren liefern ungefähr dreitausend Megawatt.«
    »In Ordnung.«
    »Haben Sie einen Arzt?«
    »Ja, Ellington.«
    »Unsere Krankenstation ist bei dem Feuer draufgegangen,
die meisten Medikamente und Geräte sind verbrannt. Wir benötigen ganz dringend alles, was Sie mitbringen können.«
    »In Ordnung.«
    »Wann können Sie auf die Rettungsinseln umsteigen?«
    »Wir sind seit Tagen aufbruchbereit. Wir haben nur darauf gewartet, von Ihnen zu hören.«
    »Dann machen Sie sich so schnell wie möglich auf den Weg. Wir besitzen noch immer ein GPS und werden rund um die Uhr nach Ihnen Ausschau halten. Viel Glück, Leute. Und möge Gott euch segnen.«
     
    Jane erkundete den Maschinenraum.
    Sie kroch in einen Kabelschacht und wickelte sich einen Schal um Mund und Nase, um sich gegen die umherfliegenden Rußpartikel zu schützen, wälzte sich auf die Seite und untersuchte das Hochspannungskabel, das unter der Schachtdecke entlanglief. Es war verkohlt und verzogen, geschmolzene Isolierung hing in Fetzen herab.
    »Reverend Blanc?« Ivans Stimme.
    Rücklings schob sich Jane aus dem Schacht heraus.
    »Es geht um Ghost. Besser, du beeilst dich.«
     
    Ghost keuchte und rang nach Atem. Seine Brust hob sich, er fasste sich an den Hals.
    Rye riss sein Hemd und seinen Fleecepullover auf, drückte ihn auf die Koje herunter und presste ihm das Ohr auf die Brust.
    »Können Sie ihm denn keinen Tubus in die Kehle einführen?« , wollte Jane wissen.
    Rye tastete Brust und Zwerchfell ab. »Er hat Flüssigkeit in der Pleurahöhle.«
    »Können Sie es absaugen?«

    »Ich kann es versuchen. Eine Operation im Schein einer Taschenlampe, na großartig.«
    Jane griff sich eine Taucherflasche aus einem Wandregal, öffnete das Ventil und zwängte das Mundstück des Atemreglers zwischen Ghosts Zähne. »Atme weiter, saug es in dich hinein.«
    Ghost saugte das Sauerstoff-Heliumgemisch gierig ein. »Atme einfach weiter.«
     
    Nail saß mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Fußboden des Lagerraums und versuchte, aus den Plänen zu Ghosts Schiff schlau zu werden. Der Hauptrumpf besaß ein Cockpit für den Skipper und darunter einen Stauraum, es fehlten jedoch eindeutige Anweisungen für dessen Konstruktion. Es gab nur jede Menge mit LFC gekennzeichnete Platten.
    Er dachte nach.
    Und hatte einen Geistesblitz: LFC, Luftfrachtcontainer.
    Spezielles Zubehör für eine Kohlenwasserstoffpumpe war in Aluminiumkisten an Bord der Bohrinsel gebracht worden, zwei oder drei Kisten, die man in den hinteren Teil eines jeden Technikraums geschoben hatte. Lufthansa, Emirates, Gulf Air. Jede dieser Kisten ließ sich zu einzelnen Platten zusammenlegen. Wenig Gewicht, leicht zu

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