Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)
Daraufhin wurde Marc Anton per Senatsbeschluss zum Staatsfeind erklärt. Doch seine Häscher griffen Cicero am 7. Dezember 43 v. Chr. in dessen Landhaus auf. Ciceros Kopf und Hände wurden auf dem Forum Romanum öffentlich zur Schau gestellt.
149–146 v. Chr.
CETERUM CENSEO Trotz des Scheinangriffs auf Rom konnte Hannibal die Stadt Capua nicht retten. Das war die Wende im zweiten Punischen Krieg. Hannibal wurde 202 v. Chr. auf afrikanischem Boden bei Zama geschlagen. Dabei hätten die Römer es bewenden lassen können.
Auf die unerbittlichen Mahnungen des erzkonservativen und einflussreichen Senators Cato (234–149 v. Chr.) hin, der am Schluss jeder seiner Senatsreden, egal zu welchem Thema, jedes Mal sagte »Ceterum censeo Carthaginem esse delendam« – »Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss«, zogen die Römer in den dritten Punischen Krieg (149–146 v. Chr.). Ziel und Ergebnis war die völlige Zerstörung der Stadt und die Versklavung der letzten 50000 von einstmals 500000 Bewohnern.
Was danach geschah : Durch die Niederlage Karthagos übernahmen die Römer dessen Vormachtstellung zur See. Mit Hispania und der Provincia transalpina (Provence) gewannen sie ihre ersten Reichsteile außerhalb Italiens. Nun folgte zügig die »Osterweiterung« durch die Eroberung Makedoniens und Restgriechenlands. Pergamon und vier Kleinkönigreiche in der heutigen Türkei fielen testamentarisch an Rom. Fehlten nur noch Syrien, Palästina und Ägypten.
DIE JUDEN UNTER DEN GRIECHEN
Die Septuaginta, die Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische, entstand um 200 v. Chr. Das lateinische Wort bedeutet »siebzig«, weil die Übersetzung von 70 Gelehrten in 70 Tagen erstellt worden sein soll – natürlich im hellenistischen Gelehrtenzentrum Alexandria. Es war die erste Übersetzung der Heiligen Schrift der Israeliten in eine andere Sprache.
166 v. Chr.
MAKKABÄER-AUFSTAND Das Problem der Selbstbehauptung in einer feindlich gesinnten Umwelt verschärfte sich für die Juden erneut, als der unter römischer Oberhoheit stehende Seleukidenherrscher Antiochos IV. Judäa zwangsweise hellenisieren wollte. Strenge Gesetze zwangen die Juden, Opfer nach den Riten der römischen Religion zu vollziehen. Im Jahr 167 v. Chr. nahm Antiochos Jerusalem ein, plünderte den Tempelschatz und entweihte den Tempel, indem er darin einen Zeus-Altar errichten ließ.
Dagegen erhoben sich die Makkabäer von 166 bis 165 v. Chr. unter der Führung von Judas, Spross der Priesterfamilie der Hasmonäer, mit dem Beinamen Makkabäus (aramäisch: »der Hammer«). Antiochos wurde vertrieben.
164 v. Chr.
CHANUKKA Zur Erinnerung an die Neueinweihung des Tempels 164 v. Chr. begehen die Juden das Chanukka-Lichterfest im Dezember. Chanukka bedeutet »Einweihung«. Ein zentraler Kultgegenstand im jüdischen Ritus ist die Menora, der siebenarmige Leuchter, der im Tempel immer brennen muss. Durch die Entweihung war nicht mehr genügend Öl vorhanden. Die Menge genügte eigentlich nur noch für einen Tag, zur Herstellung neuen geweihten Öles bedurfte es aber acht Tage. Trotzdem reichte das Öl in der Menora so lange. Zur Erinnerung an dieses »Lichtwunder« zünden die Juden jeden Abend zu Hause ein weiteres Licht an dem achtarmigen Chanukka-Leuchter an.
DIE SCHRIFTROLLEN VON QUMRAN Chassidim (hebräisch: »die Frommen«) waren schon in der Zeit des Zweiten Tempels so fromm, dass sie am Sabbat, wo den Juden jegliche Betätigung verboten ist, keinerlei Widerstand leisteten, trotz der Repressalien unter den Seleukiden. Lieber zogen die Chassidim in die Wüste, als sich gegen ihren Glauben verbiegen zu lassen.
Außerhalb religionsgelehrter Kreise würde kaum jemand etwas von der asketischen, strenggläubigen jüdischen Sekte der Essener (»die Heiligen«) gehört haben, wenn in der Nähe ihrer »Kloster«-Siedlung Qumran 1947 nicht antike Schriftrollen gefunden worden wären. Sie erregten deswegen so großes Aufsehen, weil sie die ältesten Schriftzeugnisse der jüdischen Bibel sind. Alle anderen überlieferten Bibeltexte sind spätere Abschriften.
Chassidim und Essener nahmen das religiöse Leben ausgesprochen ernst und lebten in der endzeitlichen Erwartung der unmittelbar bevorstehenden Ankunft des Messias, wo es darauf ankam, »rein« zu sein.
CHINA UNTER DER HAN-DYNASTIE
Im Ch’in-Reich des ersten Kaisers war die Grenze weit nach Norden vorgeschoben worden, in einige der
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