Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)
Gebiet der heutigen Staaten Peru und Kolumbien war eine Stammeskultur auf jungsteinzeitlicher Stufe ohne städtische Zentren und demzufolge ohne Steinbauten und sichtbare religiöse Zentren. Die Menschen lebten dörflich in Holz- und Schilfhütten, die natürlich längst vergangen sind, und ernährten sich in dem fast wüstentrockenen Gebiet mühsam von Feldanbau.
Berühmt ist diese Kultur durch riesige Scharrbilder: Kilometerlange Linien, die geometrische und spiralförmige Muster, aber auch Menschen- und Tiergestalten ergeben. Sie entstanden durch das Abtragen von dunklem Kies auf der Oberfläche, sodass der weiße Untergrund zum Vorschein kam. Die »Bilder« sind riesig, weshalb man sie eigentlich nur aus der Luft erkennen kann. Es gibt ungefähr 50 dieser Figuren und 1000 Linien. Einige sind 20 Kilometer lang. Ihre Bedeutung ist nicht bekannt.
DAS ENDE DER
RÖMISCHEN REPUBLIK
Zu viele römische Kleinbauern waren nach den Punischen Kriegen den Anforderungen des Militärdienstes nicht mehr gewachsen. Die Situation war dramatisch und die Wehrfähigkeit massiv beeinträchtigt.
133–121 v. Chr.
AGRARREFORM DER GRACCHEN Als Soldaten mussten die Bauern ihre Ausrüstung aus eigenen Mitteln aufbringen. Im römischen Volksheer gab es keine staatlichen Rüstkammern und keinen Sold. Zudem konnten sie während der Feldzüge ihre Äcker nicht mehr bewirtschaften, während sich die vermögenden Adligen die inzwischen eroberten Territorien, eigentlich römischer Staatsbesitz ( ager publicus ), durch billigen Kauf unter den Nagel gerissen hatten.
Zwei Brüder aus der Familie der Gracchen versuchten als Tribunen, durch Agrarreformen und andere Maßnahmen die Verarmung und Verschuldung der Kleinbauern zu verbessern und ein politisches Gegengewicht zum Senat zu schaffen. Die beiden Gracchen waren Adlige. Ihre berühmte Mutter Cornelia stammte direkt aus der Familie der Scipionen, der Hannibal-Bezwinger.
Die heftigen Kämpfe um die beabsichtigte Reform der Bodenbesitzverhältnisse bestanden aus einem Hin und Her von Volksbeschlüssen, Senatsbeschlüssen, Anträgen, Wahlmanövern. Das republikanische Rom geriet in eine Verfassungskrise. Dahinter standen handfeste Machtinteressen Einzelner und das letztlich obsiegende Beharrungsvermögen des Senats, der die Großgrundbesitzer- und Finanziersinteressen vorläufig wahren konnte.
Der ältere Gracche Tiberius wurde 133 v. Chr. von der Senatsopposition erschlagen, außerdem ungefähr 300 seiner Anhänger. Sein elf Jahre jüngerer Bruder Gaius, der Tiberius unterstützt und nach dessen Tod sein politisches Erbe übernommen hatte, beging 121 v. Chr. bei einem Aufruhr in auswegloser Situation Selbstmord.
Was danach geschah : Die Probleme konnten mit den Instrumenten der altrepublikanischen Verfassung nicht gelöst werden. Die Gracchen waren den Beharrungskräften im Senat buchstäblich zum Opfer gefallen. Das Volk brauchtedoch den starken Führer. Es setzte zunächst auf den Heeresreformer Marius. Oder umgekehrt: Dieser setzte auf das Volk, um die Macht zu gewinnen. (Cäsar machte es dann genauso.)
107 v. Chr.
LEGIONÄR Gaius Marius (156–86 v. Chr.) war ein ausgezeichneter Soldat und hatte als Nicht-Adliger eine beispiellose Ämterlaufbahn absolviert. Neben seinen militärischen Erfolgen war die Heeresreform seine wichtigste politische Unternehmung. Erst durch ihn wurde um 107 v. Chr. das römische Heer von einer Volksarmee in ein Berufsheer umgewandelt, und erst durch diese Professionalisierung erhielten die römischen Legionen ihre Schlagkraft, die zum Zusammenhalt des Imperiums notwendig war. Die Legionäre aber waren auf ihre jeweiligen Feldherrn eingeschworen, spielten also als Machtinstrument in der Innenpolitik eine wesentliche Rolle. Das war während des alsbald anhebenden Bürgerkrieges so und setzte sich bis in die späte Kaiserzeit fort, als Heerführer von ihren Truppen zu Kaisern ausgerufen wurden.
113–101 v. Chr.
FUROR TEUTONICUS Seit 113 v. Chr. zitterte Rom angesichts der Nachricht, dass ein römisches Heer von Kimbern und Teutonen geschlagen worden war, kurz bevor diese italischen Boden erreichten. Die römischen Gemüter beruhigten sich keineswegs, als die Legionäre 105 v. Chr. bei Arausio (Orange) in der Provence noch eine Niederlage erlitten. Erst Marius schlug die Teutonen 102 bei Aix-en-Provence, die Kimbern 101 v. Chr. beim norditalischen Vercelli.
Seit dem Keltenangriff 387 unter Führung des Brennus ( Vae victis! )
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