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Wanted

Wanted

Titel: Wanted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Juretzka
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Zigaretten. Zum Glück war der Bunker fensterlos, da konnte er in Ruhe noch ein bisschen Nikotin in seine Nervenbahnen saugen, bis das Geballer endgültig vorbei war.
    Mit knapper Not, letzte Kugel, Stück weit verfolgt und dann noch . zehn oder zwölf der feigen Hunde eigenhändig mit dem Messer abgekehlt, dachte Smith und machte sich eine geistige Notiz, sich und sein Messer auf dem Rückweg noch ordentlich mit Blut zu besudeln. Woran alles in allem kein Mangel herrschen dürfte.
    Doch noch wurde geschossen, noch war Zeit, und Smith hielt seine Jacke hoch, um das Licht der Streichholzflamme zur Tür hin abzuschirmen, als ein kalter Hauch seinen Nacken striff.
    »Könnt' ich vielleicht auma 'ne Fluppe ham?«, fragte eine raue Stimme an seinem Ohr.
    Und das Streichholz flammte auf.
    »Ich bin mit knapper Not entkommen!«, rechtfertigte sich Sheriff Starski, während sein wütendes »Ja seid ihr denn wahnsinnig?!« noch zusammen mit dem Schuss, der ihn den Hut gekostet hatte, von den Felsen widerhallte wie Richard Thyssons ungerührte Frage, wieso er nicht bei seinen Leuten sei, in seinem Kopf.
    »Wir sind in eine Falle geraten, in einen Scheiß-Hinterhalt«, ereiferte sich Starski, während ihm gleichzeitig dämmerte, dass er sich darüber bei der nun wirklich komplett falschen Sorte von Mensch beklagte.
    »Das ist ja gar nicht der Fremde«, bemerkte Dickie quengelnd und lud sein rauchendes Gewehr nach. »Und den blöden Behördengaul kann er auch behalten.«
    Nicht einmal ein Ansatz von einer Entschuldigung, stellte der Sheriff mit Bitternis fest und ging seinen Hut suchen. Dieses Thysson-Gesocks sollte man samt und sonders .
    »Den Fremden irgendwo gesehen?«, fragte Foreman und stand dem Sheriff plötzlich im Weg.
    ... zusammen mit den Jones, dachte Starski und schüttelte sich unwillkürlich.
    »Flüchtig«, log er dann. »Er schien es verdammt eilig zu haben, sich zum südlichen Ausgang des Canyons durchzuschlagen.«
    »Keine gute Idee«, meinte Burns verträumt und riss ein Streichholz an für seinen dünnen Zigarillo.
    Und plötzlich war es Sheriff Starski, als ob sich ein verfrühter Sonnenaufgang ankündigte. Im Süden, von allen Himmelsrichtungen. Und begrüßt, von allen Geräuschen, mit einem Jodeln.
    »Warm genug?«, fragte die Tagschwester, die mit dem weichen, cremigen Teint, den ich ihr gerne vom Kopf bis zu den Füßen abgeleckt hätte, und seifte mir den Rücken ein. Es war erst kurz vor Sonnenaufgang, doch aus irgendeinem Grund, den mir mal jemand erklären muss, scheint eine halbwegs menschliche Weckzeit dem Wohle von Personal wie Patienten abträglich zu sein.
    Ich keuchte ein »Ja, ja«, sowohl wegen der Schmerzen der aufgerichteten Zwangslage als auch .
    »Eine Rasur wäre auch bald mal wieder fällig«, beobachtete sie kritisch. Ich grübelte, wie ich ihr mitteilen sollte, was meiner Ansicht nach wirklich bald mal fällig wäre, und kämpfte mit frühmorgendlichen Wortfindungsschwierigkeiten und anderen um diese Uhrzeit gerne auftretenden Beschwerden, während sie mir recht robust das Kreuz frottierte.
    »So, schön wieder hinlegen«, meinte sie und stützte mit einer Hand meinen Nacken. Langsam sank ich zurück und blickte hoch in ihre blauen, von hellen Wimpern umrahmten Augen. Versuchte auf telepathischem Weg zu transportieren, welche von allen Handreichungen ich subjektiv gesehen momentan am nötigsten hatte.
    »Das könnten wir aber so langsam mal abmachen«, stellte sie fest, meinte ein Pflaster quer über meiner Brust, meiner Brustbehaarung, packte es, noch ehe ich etwas einwenden konnte, mit den Nägeln und riss es mit einem Ruck ab, der mich nahe ans Jodeln brachte.
    »Und nun«, meinte sie dann, griff wieder zum Waschlappen, benetzte ihn großzügig mit Duschgel und sparsam mit Wasser, und ich war gerade drauf und dran, mir ein Stück aus der Unterlippe zu nagen, als die Tür mit einem Krachen aufflog und Hufschmidt ins Zimmer gestürmt kam.
    »Chef«, wandte er sich eifrig an Menden, der mit einem Grunzen erwachte, und zog einen Plastikbeutel aus der Tasche. »Wir haben die Waffe gefunden! Und nicht nur das, sondern auch -«
    Weiter kam er nicht. Denn an genau diesem Punkt traf ihn die geballte Strahlenladung meines Blicks und von Kommissar Hufschmidt blieb nichts als ein bisschen Asche und ein schemenhafter Umriss an der Wand.
    Da war Licht, am Ende des Tunnels.
    Es war entnervend gewesen, in völliger Dunkelheit vor einer Meute fackelschwingender und wie wild ballernder Mexe durch

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