Wanted
Bemerkungen Richard Thyssons, fast bis in den Canyon vorgewagt und hockten jetzt am vorderen Rand einer Höhle auf halber Höhe.
»Ja, los, tu es!«, forderte Burns.
Unten ritt der Fremde, ein prachtvolles Ziel, auch wenn man erst die hinter ihm sitzende, fest an ihn geklammerte Mexikanerin erledigen musste.
»Und wie willst du ihn dann hochholen und nach Buttercup bringen?«, gab Edgeman zu bedenken. Es war klar, worauf er anspielte. Der Fremde ritt nicht allein, sondern umgeben von einer Eskorte schwarzer, knurrender Ponys mit ebenso schwarzen Reitern.
»Scheißegal«, zischte Burns. »Hauptsache, er geht uns nicht durch die Lappen.«
»Sie reiten tatsächlich nach Osten«, stellte Ropeman fest. »Da können wir hier auf unserer Seite im Hinterhalt hocken, bis uns die Ärsche anwachsen.«
»Mir reicht's«, tobte Burns. »Wenn ihr ihn nicht umpusten wollt, dann schicke ich ihm eine von denen hier hinterher!« Und er riss ein Streichholz an und hielt es an den Lappen, der oben aus einer Flasche ragte, und dann holte er weit aus und zuckte fürchterlich zusammen, als ein kalter Hauch vom Kragen aus seinen verschwitzten Rücken runterstrich.
»Könnteter nich vielleicht 'n bissken leiser sein?«, fragte eine raue, kehlige Stimme, und die Flasche zerbarst auf dem Boden und Burns kreischte auf, als die Flammen seine Beine hochzüngelten. »Ich hatte nämlich 'ne lange Nacht und versuch hier hinten grad ma 'n bissken zu ratzen, müsster wissen.«
Ritte wie dieser sind eigentlich immer öde. Schnurgeradeaus durch die topfebene Wüste, in die die Kanalisierung des Amish Rivers zusammen mit dem Rekordsommer das einstige Weideland verwandelt hatte, viel öder geht's nicht. Die Sonne brennt, die Luft flimmert, die Zeit schleppt sich dahin. Öde, öde, öde.
Doch es gibt Ausnahmen.
»Nicht so schnell«, gurrte Aisha in mein Ohr und suchte mit den Händen nach Halt an mir.
»Schone dein Pferd«, riet sie, griff, was ihr handlich erschien, und hielt es fest umklammert, um nicht abzurutschen, vom Hinterteil des Schecken.
In ruhigem, gleichmäßigem Auf und Ab trottete das Pferd dahin.
Mein Atem wurde schwer und schwerer, meine Sinne schwanden, was sicher auf die Hitze zurückzuführen war.
Aishas freie Hand fuhr mir ins Hemd, knetete Brust und Bauch, damit meine Konzentration am Zügel nicht nachließe.
Heißer Atem streifte meinen Hals, als sie mir ihre Zähne in den Nacken grub, für extra Halt auf schwankendem Pferderücken.
Mit einer plötzlichen, heftigen Eruption von Staub und Sand löste sich eine Windhose vom südlichen Horizont.
»Madre de Dios«, beobachtete Aisha, »was für ein Ausbruch. Fast wie ein Vulkan.«
Und sie hielt mich fest umschlungen.
»Hast du eigentlich auch einen Namen?«, fragte sie, als nach einer Weile die Öde des Rittes wieder einzusetzen begann.
»Ich habe viele Namen«, antwortete ich zögernd. »Warum?«
»Ich möchte gern wissen, wie ich heißen werde, wenn wir erst einmal .«
Wiehernd stieg der Schecke in die Luft.
». sind.«
Ich musste ihm unbewusst die Sporen in die Flanken getrieben haben.
»Hoo«, beruhigte ich ihn, und »Immer langsam« sprach ich in den, wie soll ich sagen, Raum hinein.
»Ey, Leute, immer langsam!«, schrie Smith, der liegend von hochgereckten Fäusten über unzählige unbeschreibliche Frisuren hinweg weitergereicht wurde, und zwar, wie man seiner Bemerkung entnehmen konnte, wesentlich schneller, als ihm lieb war. Die Schwarzfüße machten ein Fass auf, und der Deputy war auf dem besten Wege darauf zu. »Ihr seid schon wieder im falschen Bild!«, protestierte er. »So langsam glaube ich, ihr habt keinen blassen Schimmer vom Westen!«
»Mittendrin«, rief Pancho und deutete, »ist eine bewaldete Talmulde, komplett mit Bach und allem. Vielleicht eine halbe Meile bachabwärts kommt man zu einer Lichtung. Dort sind wir sicher, da können wir unsere Decken ausbreiten und sogar ein Feuer machen, ohne gesehen zu werden. Folgt mir einfach.«
»Bewaldet ist gut«, maulte Shits, »Talmulde ist gut, Bach ist gut, Lichtung ist auch gut. Das Einzige, was Scheiße ist, sind die Brombeeren, durch die man erst durch muss, um hineinzukommen.«
»Wartet«, sagte Pancho und stieg ab. »Irgendwo hier .« Er ließ sich auf alle viere hinunter und suchte am Boden. »Ah, ja. Hier ist es: das am besten gehütete Geheimnis von ganz North Carolina. Bro Ho, komm mal her. Und bring dein Pferd mit.«
Zusammen befestigten sie ein unter den Brombeeren hindurchlaufendes
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