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Wanted

Wanted

Titel: Wanted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Juretzka
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zu schaffen.
    »Und es ist auch nichts ... nichts Festes. Ich meine, wir passen überhaupt nicht zusammen. Er ist auch eigentlich überhaupt nicht attraktiv, aber .«
    Sie seufzte, tief und dankbar. »Können Sie sich vorstellen, wie es ist, wenn man über Jahre und Jahre gedacht hat, man hätte, man hätte . keine Empfindungen? Und dann, eines Tages, stellt sich plötzlich heraus, dass man bis dato einfach nur unfähige Liebhaber gehabt hat . Können Sie das?«
    »Nicht wirklich«, antwortete ich nach einer Pause und klang irgendwie spröde dabei.
    »Burns! Schluss jetzt!« Der Rauch der brennenden Brombeerbüsche stieg in dichten Wolken auf und verwehrte einem jeden Blick auf das Geschehen dahinter. Ganz so spektakulär hatte Richard Thysson sich das nicht vorgestellt.
    »Auf dem Poster steht >Totoder<«, entgegnete Burns und wollte gerade einen weiteren Lappen in Brand setzen, als eine vorbeireisende Kugel der dazugehörenden Flasche den physikalischen Zusammenhalt raubte.
    »Man sollte niemals«, rief Sheriff Starski, nachdem der Knall verhallt war, und nahm sein Gewehr von der Schulter, »vergessen, wer hier die Musik bezahlt.« Und er stieß zu ihnen auf einem schweißnassen, schäumenden Pferd. Richard Thysson, Dickie Thysson, die vier Jones und eine Hand voll von Helfern mit Namen wie Bob, Joe, Bill oder Walt sahen ihm entgegen. Ihm und dem fast zuschanden gerittenen Gaul.
    »Ich hatte es eilig«, erklärte Starski, selber mehr als nur ein bisschen verschwitzt, »herzukommen. Dachte, ich würde gebraucht. Also, Leute, was liegt an?«
    »Wir vermuten, dass der Totoder sich hier verschanzt hat«, meinte Ropeman und spuckte aus.
    »Der Fremde? Also dann«, rief der Sheriff fröhlich, »räuchern wir ihn aus! Oder was spricht dagegen?«, wandte er sich an Richard Thysson.
    »Ich habe Grund zu der Annahme«, formulierte der Bürgermeister gegen spürbaren inneren Widerstand an, »dass sich auch meine Tochter hinter diesem Dickicht befindet.«
    »Ihre Tochter? Zusammen mit dem Fremden?«, sprach Starski aus, was Thyssons innere Widerstände drinbehalten hatten. »Nun, das ändert die Sachlage natürlich.«
    »Außerdem will ich sein Pferd«, meldete sich Dickie quengelnd zu Wort.
    »Scheiße, das Dynamit!«, entfuhr es Toller Hund.
    »Wenn die Flammen auf das Wäldchen übergreifen, fliegt uns hier alles um die Ohren!«
    »Fremder, komm raus oder wir grillen dich«, tönte ein öliger Bariton.
    »Scheiße, der Sheriff«, entfuhr es Pancho.
    »Wenn der uns zu fassen kriegt, dann aber gute Nacht allerseits.«
    »Eva, bist du da drin?«
    »Scheiße, mein Vater!«, entfuhr es Eva. »Wenn der mich mit dir zusammen erwischt, lässt er mich auspeitschen! Bis aufs Blut!« Und sie schmiegte sich so eng es nur ging an mich. Als ob sie es kaum erwarten könnte, die Peitsche zu schmecken zu kriegen.
    Ich bereute kurz, dass ich meinen Schecken ohne Gerte ritt, sonst hätten wir hier an Ort und Stelle schon mal ein wenig üben können . Doch dann brachte die Frage, was ein Vater, der willens war, seine eigene Tochter bis aufs Blut zu peitschen, wohl mit ihrem, tja, putativen Stecher anstellen würde, eine gewisse Ablenkung mit sich.
    »Könntest du das vielleicht noch mal wiederholen«, bat Shits Pancho mit einigem Sarkasmus, »das mit dem am besten gehüteten Geheimnis von ganz North Carolina?«
    »Boah, was fürn Rauch!«, bölkte Bro Ho. »Was ist denn eigentlich los?«
    »Thysson und Starski und weiß der Schinder wer noch versuchen uns auszuräuchern«, antwortete Toller Hund.
    »Boah, was ist denn eigentlich los?«
    »Hör auf, hier so rumzubrüllen!«, rief Shits. »Sag mir lieber, wie wir hier rauskommen!«
    »Boah, warum sagt mir denn keiner, was — «
    Kloinnggg! machte die Schaufel, Bro Ho schüttelte den Kopf und zwei Bohnen flogen links und rechts heraus.
    ». hier los ist?«, führte er seine Frage zu Ende.
    Shits legte die Schaufel beiseite und klärte ihn kurz und knapp auf.
    »Warum hauen wir nicht den Weg hinunter ab, den die Mexe ins Gestrüpp gehackt haben?«, schlug Bro Ho daraufhin vor.
    Wir alle sahen uns reihum an, und die Frage, warum wir da nicht eher drauf gekommen waren, stand kurz im Raum. Bis Toller Hund die Hand hob. »Schon mal Karnickel ausgeräuchert?«, fragte er nüchtern und rhetorisch. »Man macht das Feuer an einem Ende des Baus«, erklärte er dann, und mit resignativem Nicken gaben wir ihm zu verstehen, dass er das Thema nicht weiter auszuführen brauchte.
    »Also«, entschied Shits und

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