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Wanted

Wanted

Titel: Wanted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Juretzka
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mit dem Bürgermeistergattin Genevieve in einer entfernten Ecke den Ereignissen der Nacht entgegensah.
    »Ich bin nur froh, dass wir, auf meine Initiative hin«, betonte der Bürgermeister mal wieder, »zumindest den Fremden erledigt haben. Und ab morgen, das verspreche ich Ihnen, ab morgen, sobald die Versteigerung sicher über die Bühne gegangen ist, werden wir in Buttercup und Umgebung eine Law-and-Order-Kampagne starten, wie sie das Gemeinwesen noch nicht erlebt hat!«
    »Sie werden uns . und dann werden sie . und dann werden sie . und dann .«
    »Ich gehe noch mal nach den Männern sehen«, entschied der Sheriff und rückte seinen Hut zurecht.
    »Gut, gut«, befand Thysson. »Doch kommen Sie mir nicht auf komische Gedanken, Starski. Vergessen Sie eins nicht: Wir sitzen alle im selben Boot.«
    »Thysson?!«, bölkte ich, und alle um mich herum machten Sch-sch-sch, während meine Frage quer über die Wasser-, ähm, quer über die Fläche hallte.
    Bro Ho paddelte uns stoisch mit der großen Pfanne, während Toller Hund die Richtung vorgab.
    »Urgs. Wie das schau- schauschauschau- schaukelt! Ich glaub, ich muss mich er- erbrerberbrbr-, ach, verdammt, dann eben kotzen.«
    »Thysson wohnt schon in meiner Ranch?!« Ich zischte jetzt, ich bölkte nicht mehr, aber, meine Fresse, es fiel mir nicht leicht.
    >Hualbruddelblörks<, machte der Doc, quer über die Bordwand.
    »Wir wollten es dir schonend beibringen«, raunte Pancho. »Aber während du noch ohnmächtig warst, haben sich die Thyssons und der Sheriff nach Beau Rivage verabschiedet.«
    Richard Thysson schien sich, was den Ausgang der Nacht und der morgigen Versteigerung anging, verdammt sicher zu fühlen. Ich teilte diesen Optimismus, was ihn anging, ganz und gar nicht. Und mit einer Stimmung wie der, in die ich nun Schritt für Schritt geriet, hätte ich niemandem guten Gewissens raten können, Wetten auf den Bürgermeister anzunehmen. Und auf seinen Sohn schon gar nicht.
    Ich nahm einen ordentlichen Schluck direkt aus der Kanne und die Zeiger meiner Druckventile standen stramm wie .
    »Und die Jones sollten dich eigentlich auch da hinbringen. Oder -schleifen, besser gesagt«, fügte Shits hinzu.
    »Oh, verdammt! Die Jones!« Ich bereute es jetzt, die Gebrüder einfach so da liegen gelassen zu haben, bewusstlos, allein und mitten in der Wüste. »Wir hätten sie mitnehmen sollen«, fand ich.
    »Und dann hier versenken.«
    »Bisschen links noch«, raunte Toller Hund, »und wir sind da.«
    Zusammen mit . dachte ich noch, doch dann gähnte uns die mächtige Öffnung des Buttercup'schen Abwasserkanals aus der Böschung entgegen und die anstehenden Aufgaben verdrängten den Rest des Gedankens. Fürs Erste.
    »Hey, hallo.« Willy blickte zur Türe herein und griente. »Ich bin zufällig gerade im Haus und da dachte ich, ich sag euch eben noch Gute Na .«
    Willy verstummte, als eine fast volle Pissflasche direkt neben seinem Kopf an der Wand zerschellte, und er blickte eulenäugig und baff, als er Menden und mich wie aus einem Mund »Hau bloß ab!« brüllen hörte.
    »Gottverdammter, schleimig grinsender Schürzenjäger«, knurrte der Hauptkommissar, kaum dass sich die Türe schlagartig geschlossen hatte.
    »Sobald ich hier raus bin«, dachte ich laut, »hänge ich ihm irgendwas an.«
    »Und ich«, versprach Menden, »buchte ihn ein.«
    »Hier ist es.« Toller Hund klang völlig überzeugt, er schien sich vollkommen sicher zu sein, was mich, aus welchen Gründen auch immer, weiter gegen ihn aufbrachte.
    Ich meine, es war scheiße-duster in dieser Drecks-Kanalröhre, so duster, dass man die Hand nicht vor Augen und die Ratten nicht um seine Füße sehen konnte, und wenn man dreißig oder vierzig Pfund Explosivstoffe auf der Schulter mit sich herumschleppt, verbietet es sich ja wohl von selbst, dabei gleichzeitig mit Funken sprühenden Fackeln herumzufuchteln. Vor allem, wenn man von vornherein vergessen hat, welche mitzunehmen.
    »Woher, verdammt noch mal, willst du das wissen?«, herrschte ich unseren Scout an, flüsternd.
    »Eine verdammte Scheiß-Katze könnte in dieser Dunkelheit nicht bestimmen, ob sie sich unter der Sparkasse oder der verdammten Kirche oder dem - ha, das war's! - Sheriffbüro befindet. Und wir können uns keinen Scheiß-Fehler leisten. Die ganze Stadt da oben ist in Alarmbereitschaft. Ein im falschen Moment und am falschen Platz hochgedrückter Kanaldeckel und sie haben uns alle am -«
    Jemand packte mich im Genick, drehte meinen Kopf und schob

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