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War against people

War against people

Titel: War against people Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noam Chomsky
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ermöglichten auch die anderen Greueltaten Saddams,
    wie etwa den Einsatz von Zyanid, Nervengas und anderen barbarischen Waffen, mit
    Technologie, Nachschublieferungen und geheimdienstlichen Informationen. Das Banking
    Committee des Senats berichtete 1994, daß das US-Handelsministerium Lieferungen
    »biologischer Materialien« aufgespürt habe, die mit den später von UN-Inspektoren
    gefundenen und vernichteten Vorräten identisch gewesen wären, heißt es bei Bill Blum.
    Diese Lieferungen hätten mindenstens bis zum November 1989 stattgefunden. Einen Monat
    später gewährte Bush seinem Freund Saddam weitere Anleihen, um »US-amerikanische
    Exporte zu erhöhen und uns bei Verhandlungen über die Situation der Menschenrechte im
    Irak eine bessere Position zu verschaffen«, verkündete das Außenministerium mit vollem
    Ernst. Die Medien, sofern sie überhaupt davon berichteten, übten keinerlei Kritik.
    Die britischen Handelsbeziehungen wurden, zumindest teilweise, in einer offiziellen
    Untersuchung (der Scott Inquiry) ans Licht gebracht. Vor nicht allzu langer Zeit mußte die
    Regierung eingestehen, daß sie noch nach der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse,
    mindestens bis zum Dezember 1996, britischen Firmen Lizenzen für den Export von
    Materialien, die zur Produktion biologischer Waffen genutzt werden konnten, erteilt hatte.
    Am 28. Februar 1998 veröffentlichte die New York Times einen Überblick über westliche
    Lieferungen von Materialien, die zur Herstellung von biologischen und anderen
    Massenvernichtungswaffen tauglich waren. Sie erwähnt dabei auch eine US-amerikanische
    Lieferung aus den achtziger Jahren, die »tödlich wirkende Krankheitserreger« umfaßte. Einige
    Teile stammten aus dem Militärzentrum für Virenforschung in Fort Detrick. Die Regierung
    hatte dem Export zugestimmt. Natürlich ist das nur die Spitze des Eisbergs. 19
    Solche und ähnliche Vorgänge werden häufig damit entschuldigt, daß Saddams Verbrechen
    damals nicht bekannt gewesen seien, während wir jetzt richtig schockiert sind und, mit
    Albrights Worten, deutlich machen müssen, daß wir mit einem solchen Verbrecher »keine
    Beziehungen unterhalten können«. Wir sind ja schließlich zivilisierte Leute. Aber diese Haltung
    ist zynischer Schwindel. Bereits 1986 und 1987 haben UN-Berichte den Irak wegen des
    Einsatzes chemischer Waffen verurteilt. In der Türkei befragten US-amerikanische
    Botschaftsangehörige Kurden, die Angriffe mit chemischen Waffen überlebt hatten. Der CIA
    gab die Berichte an das Außenministerium weiter. Menschenrechtsorganisationen
    informierten sofort über die bei Halabja und anderenorts begangenen Grausamkeiten.
    Außenminister George Shultz räumte ein, daß man über entsprechendes Beweismaterial
    verfüge. 1988 entsandte das Senatskomitee für Auswärtige Beziehungen ein
    Untersuchungsteam, das »eindeutige Beweise für den extensiven Einsatz chemischer Waffen
    gegen die Zivilbevölkerung« entdeckte. Dem Westen wurde vorgeworfen, er habe den
    irakischen Einsatz solcher Waffen im Krieg gegen den Iran stillschweigend geduldet und
    damit Saddam zu der - richtigen - Annahme verleitet, er könne sie ungestraft gegen sein
    eigenes Volk verwenden, wobei die Kurden, das eigentliche Opfer dieser Angriffe, wohl
    kaum zum »Volk« dieses verbrecherischen Stammesfürsten gehören. Der Vorsitzende des
    Komitees, Claiborne Pell, erinnerte an das Gesetz zur Verhinderung von Völkermord von
    1988 und bezeichnete das Schweigen, »während Menschen vergast werden«, als
    »Komplizenschaft«. Auf ähnliche Weise habe »die Welt geschwiegen, als Hitler einen Feldzug
    begann, der in der fast vollständigen Ausrottung der europäischen Juden kulminierte. ... Wir
    können nicht erneut zu einem Völkermord schweigen«, warnte er. Die Regierung Reagan
    wandte sich entschieden gegen Sanktionen und bestand darauf, die Angelegenheit
    totzuschweigen, während sie den Massenmörder noch großzügiger förderte als bisher. Unter
    den arabischen Medien »gehörte die kuwaitische Presse zu den enthusiastischsten
    Befürwortern von Bagdads Feldzug gegen die Kurden«, berichtete der Journalist Adel Darwish.
    Im Januar 1991, als zum Krieg getrommelt wurde, bemerkte die Internationale
    Juristenkommission gegenüber der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen:
    »Nachdem der Irak die eigene Bevölkerung auf flagranteste Weise mißhandeln konnte, ohne
    daß die UN auch nur ein Wort des Vorwurfs geäußert hätten, muß

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