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War against people

War against people

Titel: War against people Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noam Chomsky
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Washingtons Unterstützung
    für Saddam nahm solche Ausmaße an, daß man sogar bereit war, einen irakischen Luftangriff
    auf die USS Stark zu übersehen, bei dem 37 Besatzungsmitglieder getötet wurden. Dieses
    Privileg genoß bislang nur Israel (im Fall der USS Liberty). Washington unterstützte Saddam
    auch nach den Verbrechen, die jetzt Kongreß und Regierung in helle Empörung versetzen, so
    entschieden, daß der Iran sich gezwungen sah, vor »Bagdad und Washington« zu kapitulieren,
    schließt Dilip Hiro in seiner Geschichte des Kriegs zwischen Iran und Irak. Die beiden
    Verbündeten hatten »ihre militärischen Operationen gegen Teheran miteinander abgestimmt«.
    Washingtons diplomatische, militärische und wirtschaftliche« Unterstützung Saddams fand
    ihren Höhepunkt im Abschuß eines iranischen Verkehrsflugzeugs durch den Kreuzer USS
    Vincennes, schreibt Hiro.24
    Wie der ehemalige Regierungsberater Howard Teicher enthüllte, wurde Saddam auch
    aufgefordert, die für einen Satellitenstaat üblichen Dienstleistungen zu erbringen; so sollte
    er zum Beispiel einige hundert Libyer, die Washington in den Irak entführt hatte, ausbilden,
    damit sie das Ghaddafi-Regime stürzen konnten. 25
    Saddam ist nicht wegen seiner umfangreichen Verbrechen zur »Bestie von Bagdad« avanciert,
    sondern weil er, wie Noriega in Panama, die ihm gesetzten Grenzen überschritt. Auch Noriega,
    verglichen mit Saddam eher ein Kleinkrimineller, beging seine größten Verbrechen, als Panama
    Satellitenstaat der USA war.
    Schurkenstaaten mit Sonderstatus
    Was einen »Schurkenstaat« ausmacht, zeigt sich auch daran, wie Washington auf die Aufstände
    reagierte, die im März 1991, unmittelbar nach Beendigung der Feindseligkeiten, im Irak
    losbrachen. Das US-Außenministerium erneuerte formell seine Weigerung, Kontakte zur
    demokratischen Opposition im Irak aufzunehmen, der auch, wie schon vor dem Golfkrieg,
    der Zugang zu den großen US-Medien praktisch verschlossen wurde. »Ein politisches
    Zusammentreffen mit ihr wäre für unsere Politik im Augenblick nicht angemessen«, bemerkte
    der Sprecher des Außenministeriums, Richard Boucher«. Bei dem »Augenblick« handelte es
    sich um den 14. März 1991, als Saddam vor den Augen von General Schwarzkopf die
    oppositionellen Kräfte im Süden dezimierte. Schwarzkopf verweigerte rebellierenden
    Offizieren selbst den Zugang zu eroberten irakischen Militärlagern. Und ohne den
    unerwarteten Druck der Öffentlichkeit hätte Washington wohl auch den aufständischen
    Kurden, die bald darauf einer ähnlichen Behandlung unterworfen wurden, jegliche Hilfe
    versagt.
    Die irakischen Oppositionsführer haben die Botschaft verstanden. Leith Kubba, Chef der in
    London residierenden Demokratischen Reformbewegung, erklärte, daß die USA eine
    Militärdiktatur bevorzugten und daran festhielten, daß »Veränderungen im Regime von innen
    kommen müssen, von Leuten, die bereits an der Macht sind«. Auch der Vorsitzende des
    irakischen Nationalkongresses, der Bankier Ahmed Chalabi, hat seinen Wohnsitz in London.
    »Die Vereinigten Staaten«, sagte er, »nehmen die Nichteinmischung in irakische
    Angelegenheiten zum Vorwand, um in Ruhe abwarten zu können, wie Saddam die
    Aufständischen abschlachtet, während sie hoffen, daß er später durch einen geeigneten Offizier
    gestürzt werden kann«. Diese Haltung wurzele in der Politik, »Diktaturen zu stützen, um die
    Stabilität aufrechtzuerhalten«.
    Die Argumentation der Regierung umriß Thomas Friedman, diplomatischer
    Chefkorrespondent der New York Times. Statt einen Aufstand der Bevölkerung zu
    unterstützen, hoffe Washington auf einen Militärputsch gegen Saddam, denn damit "wäre die
    beste aller Welten hergestellt: eine mit eiserner Faust regierende irakische Junta ohne Saddam
    Hussein« und damit eine Rückkehr zu jener Zeit, in der Saddam »sehr zur Befriedigung der
    amerikanischen Verbündeten Türkei und Saudi-Arabien den Irak ... mit eiserner Faust
    zusammenhielt«, was natürlich auch Washington begrüßte. Zwei Jahre später schätzte Fried-
    man die Realität erneut ohne Scheuklappen ein: »Die amerikanische Politik hat immer darauf
    gesetzt, daß Mr. Hussein «ine nützliche Rolle spielt, wenn er den Irak mit eiserner Faust
    zusammenhält.« Es gibt allen Grund zu der Annahme, daß Washington auch weiterhin die
    Diktatur der Demokratie vorzieht, was die irakischen Oppositionskräfte bedauern, ohne
    indes Gehör zu finden. Natürlich würden die USA

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