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War da noch was - Roman

War da noch was - Roman

Titel: War da noch was - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Alliott
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Vollkornsandwich mit Ei und Majo reichte, dass er »würde eines Tages haben ihr klein Muschi«. Maggie hatte eingestanden, dass sie das Ganze zwar erschreckend, aber durchaus auch ein bisschen aufregend fand, und wir hatten die ganze Mittagspause darüber spekuliert, wie behaart er nun wirklich war, wo es anfing – am Hals und an den Handgelenken – und wo es alles aufhörte …
    »Er hat nicht ›gehabt dein klein Muschi‹, oder?«, flüsterte ich erstaunt.
    »Ganz sicher nicht!« Sie zog den Bademantel fester um sich. Ich stand da und zerbrach mir den Kopf.
    »Norman! Ooh, Maggie, ist es Norman?«
    Norman vom Pub gegenüber war ein seltsamer junger Mann mit schweren Lidern und einem düsteren, psychopathischen Gesichtsausdruck, der aber, wenn Maggie nur schamlos genug mit den Augenlidern klimperte, gelegentlich schwere Möbel für uns bewegte. Norman, der Unnormale, der Maggie heiße Blicke zuwarf, wenn wir drüben auf ein Bierchen einkehrten, und der, wie ich immer wieder betonte, genau so aussah wie Anthony Perkins in Psycho . Dabei schaukelte ich dann immer wie die Mutter verrückt in meinem Stuhl hin und her. Einmal, als er unsere leeren Gläser eingesammelt hatte, da hatte er auf dem Rückweg an die Bar – ich schwöre, dass das wahr ist – sorgfältig den Rand von Maggies Bierglas abgeleckt.
    »Norman!« Sie war außer sich vor Empörung. »Wie kannst du es wagen! Jetzt hau ab, Hattie. Du hast dein eigenes, hübsches kleines Liebesnest, das auf der anderen Seite der Stadt auf dich wartet. Wie wär’s, wenn du mich einfach in meinem in Ruhe lassen würdest?«

    »Hübsches, kleines Liebesnest?« Jetzt horchte ich auf. »Ich dachte, du hättest gesagt, ›was sein muss, muss sein‹?«
    »Was bist du eigentlich, das FBI? Wir sind hier nicht bei den Channel 4 News , weißt du?«
    »Also, wer ist nun der Glückliche …«
    » Was, zum Teufel, ist hier eigentlich los ?«, dröhnte plötzlich eine vertraute Stimme. Aber eine, die ich nicht sofort zuordnen konnte. Sie kam von drinnen, aber nicht von oben, sondern von unten.
    Ich linste an Maggies Schulter vorbei in die Richtung und dann wieder zu ihr. Sie wurde sehr rot im Gesicht. Sie mied jeden Blickkontakt mit mir und schaute stattdessen auf ihre bloßen Füße hinab. Aus dem Wohnzimmer kam, nur mit einem Stück Vorhangstoff aus weinrotem Chenille um die Hüften geschlungen, was einen gebräunten und perfekt durchtrainierten Oberkörper freigab, Ralph de Granville.

32
    O h mein Gott.« Es kam aus meinem Mund, bevor ich es stoppen konnte. »Ich dachte, Sie wären …«
    »In Italien?«, warf Maggie schnell ein.
    »Oder vielleicht schwul?«, fragte Ralph, der nicht im Geringsten beleidigt schien.
    Ich wurde rot. »Äh, nein.«
    »Das denken viele«, musste er zugeben. »Und ich nehme ihnen nicht immer diese Illusion. Die Vorstellung von einem schwulen Raumgestalter gefällt ihnen, damit fühlen sie sich einfach viel wohler. Dass ein stinknormaler Hetero Lust haben könnte, an ihren Vorhängen rumzufummeln, damit kommen sie hingegen gar nicht klar.«
    »Oh, nein, das habe ich nie gedacht«, sagte ich, während meine Gesichtsfarbe dem roten Chenille-Stoff, den er um seine Mitte geschlungen hatte, immer ähnlicher wurde.
    »Doch, das hat sie«, gestand Maggie, während er den Arm um sie legte. »Das haben wir beide, nicht wahr, Hatts? Aber glücklicherweise«, kicherte sie, während er an ihrem Ohr herumknabberte, »ist das absolute Gegenteil der Fall.«
    Alle Atemluft war aus mir gewichen, und meine Sprache hatte mich vollkommen verlassen. Starr vor Staunen stand ich da. Das absolute Gegenteil.
    »Kann ich Ihnen einen Tee anbieten? Ich wollte eben
Wasser aufsetzen«, fragte er mich freundlich. »So lange überlasse ich die Damen mal sich selbst, damit ihr meine Vorzüge diskutieren könnt.« Er zwinkerte mir zu. »Earl Grey, wenn es Ihnen nichts ausmacht, ich kann dieses rauchige Lapsang-Gebräu nicht ausstehen. Davon muss ich in meinem Beruf schon genug trinken.«
    »Oh, äh …« Ich zögerte.
    »Kommen Sie rein, meine Liebe, sonst holen Sie sich noch den Tod.«
    Diese letzten Worte waren wieder in seinem üblichen Arbeitston gesprochen, und mir wurde klar, dass er damit demonstrieren wollte, wie leicht er ihn anschalten konnte. Bis dahin hatte seine Stimme ziemlich normal geklungen. Wie ein Kerl. Vielleicht sogar mit leichtem Süd-Londoner Akzent.
    »Nein, nein. Ich bleibe nicht«, sagte ich eilig, während er ohne jeden Anflug eines Hüftschwungs in

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