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War da noch was - Roman

War da noch was - Roman

Titel: War da noch was - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Alliott
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erwünscht war, war eine schicke Dinnerparty.
    »Nein, nein«, beruhigte ich sie eilig. »Es sind nur wir und Kit und Granny und Grandpa. Ach so und Maggie. «
    »Ich mag Maggie.« Daisy war erleichtert. »Das ist doch deine coole Kollegin, oder?«
    »Genau. Und sie ist außerdem Seffys Patentante.«
    »Die mit einem verheirateten Mann zusammen ist«, warf mein Sohn hilfreich ein.
    »Echt?« Biba war ganz Ohr. »Weiß seine Frau Bescheid? «
    »Danke, mein Schatz.« Ich warf Seffy einen strengen Blick im Rückspiegel zu, während ich den Zündschlüssel umdrehte. »Ja, also, Maggie ist heute Abend jedenfalls ohne den verheirateten Mann da. Und morgen kommt ein Typ namens Ralph de Granville. Er ist Innenarchitekt. «
    »Genau wie du?«, fragte Daisy und schnallte sich auf dem Sitz neben mir an.
    »Ja, genau wie ich.«
    »Aber warum? Ich meine, ich dachte du und Maggie, ihr würdet das alles übernehmen.«
    »Ja, aber Mum ist total auf diesen Ralph Dingsbums fixiert«, erklärte Biba vom Rücksitz aus. »Er ist viel, keine Ahnung, trendiger? Anscheinend viel wilder und so. Nichts gegen dich, Hattie.«
    Ich grinste sie im Rückspiegel an. »Kein Problem.«
    »Aber ist das nicht ein bisschen komisch? Ich meine, wenn ihr da, also, alle zusammen seid? Als Konkurrenten? «, fragte Daisy.

    Ich neigte zu derselben Ansicht und war entsetzt gewesen, als Laura mir ziemlich nervös mitgeteilt hatte, dass Mr de Granville, der ursprünglich erst in der folgenden Woche kommen wollte, nun plötzlich andere Termine in Italien hatte, wo er Marmor aussuchen musste. Der einzige Tag, an dem er noch hierher in die Abbey kommen konnte, war nun dieser Sonntagvormittag. Natürlich sei er sich darüber im Klaren, wie kostbar Wochenenden wären, er könnte also gegebenenfalls einen Alternativtermin in etwa drei Monaten ermöglichen, denn andere Verpflichtungen …
    »Das wird schon gehen, oder, Hattie?«, hatte Laura mich besorgt gefragt und mit den Fingern an ihrem Gürtel herumgefummelt. »Wenn ihr alle dieses Wochenende hier seid, oder? Ich meine, ihr seid doch alle Profis und werdet euch nicht gegenseitig die Augen auskratzen, oder?«
    »Nun ja, es ist schon ein wenig ungewöhnlich, konkurrierende Raumgestalter im gleichen Haus zu haben. Aber ich denke, Maggie und ich könnten einfach in den Pub gehen. Uns verdrücken.«
    »Ich werde ihm absagen«, sagte sie rasch.
    »Nein, sei nicht albern, das klappt schon. Du hast recht. Wir sind ja alle erwachsen. Und ich bin deine Schwester, verdammt noch mal. Ich könnte ja auch einfach so zu Besuch hier sein und nicht in irgendeiner beruflichen Funktion. «
    »Genau. Mit deiner Freundin …«
    »Die zufällig Raumgestalterin ist, genau«, beendete ich ihren Satz trocken.
    Maggie störte es übrigens ganz und gar nicht, als ich es ihr im Stillen erzählte.
    »Oh, supi, den Typen wollte ich immer schon mal kennenlernen.
Dann sehen wir doch mal, ob er genauso lachhaft ist wie seine Werbung.«
    »Es macht dir also nichts aus?«
    »Natürlich nicht. Ich hoffe, er bleibt zum Mittagessen. Und während er an den Bloody Marys hängt, schnappe ich mir seine Tasche und breche seine Bleistifte ab und verstecke sein Maßband.«
    »Nein, nein, wir sind doch alle reife Erwachsene«, erklärte ich Daisy nun, während wir über die Landstraßen fuhren. »Da gibt es keine albernen Eifersüchteleien.«
    »Dein Stil gefällt mir sowieso viel besser«, sagte sie nachdenklich. »Ich steh nicht so auf knallig und trendig. «
    Dankbar schaute ich zu ihr hinüber, wie sie da neben mir saß in Jeans und Sweatshirt, ganz anders als ihre Schwester auf dem Rücksitz, die ganz in die neueste Mode gehüllt war: drei oder vier Tops übereinander, ein kurzes Röckchen über Leggings, Massen von wuscheligen blonden Haaren und Modeschmuck. Sie waren nur achtzehn Monate auseinander, aber Biba hatte sich mit Begeisterung ins Teenie-Dasein gestürzt – Jungs, Partys, Action, was auch immer – während Daisy weit entschiedener an ihrer Kindheit und ihren Haustieren festhielt. Sie hatte eine Schar Bantam-Hühner – ihre Mädels – die ihr ganzer Stolz und Freude waren.
    Und Seffy … tja, Seffy war immer mehr wie Daisy gewesen, er hatte es nicht so eilig gehabt. Ziemlich fleißig und musikalisch – er spielte wunderschön Cello – er war ein begeisterter Leser, aber dann plötzlich vor einem Jahr … nun ja, irgendwann wurden sie einfach erwachsen, nicht wahr? Ich schluckte. Konzentrierte mich ganz auf die Straße. Dann wollten sie

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